Die Gespinstmotte ist wieder da

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Die Gespinstmotte, die für dieses Naturschauspiel verantwortlich ist, ist ungefährlich und hat nichts mit dem allseits gefürchteten Eichenprozessionsspinner zu tun. (Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl)

Auch in diesem Frühjahr sorgen die kleinen Raupen, die Büsche und Sträucher mit dichten, gruselig wirkenden Schleiern überziehen, für Aufsehen und Besorgnis in Münster. Die Entwarnung gleich vorneweg: Die Gespinstmotte, die für dieses Naturschauspiel verantwortlich ist, ist ungefährlich und hat nichts mit dem allseits gefürchteten Eichenprozessionsspinner zu tun. „Von ihr geht keine Gefahr für Mensch oder Tier aus, sie ist ungiftig und harmlos“, weiß der Münsterer Gemeindegärtner Stephan Simon.

Die Gespinstmotte nistet sich je nach Art besonders gern in Wildgehölzen wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehen, Traubenkirschen, Weiden und Obstbäumen ein. Die unscheinbaren Falter, die eine eigene Familie innerhalb der Schmetterlinge darstellen, legen ihre Eier an den Zweigen ihrer Wirtspflanzen ab. Nach einigen Wochen schlüpfen die Raupen und verstecken sich bis zum Frühjahr unter einem Schutzschild. Mit dem Austrieb verlassen sie ihre Verstecke und beginnen zu fressen.

Anfangs nagen die kleinen Raupen an Knospen und jungen Blättern, erst mit zunehmendem Alter beginnen sie mit dem Kahlfraß unter den charakteristischen Gespinsten, die wir derzeit sehen können. Die kunstvollen Netze spinnen die Raupen zum Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln. Nach einigen Wochen ist der Spuk vorüber, die Raupen verlassen den Kokon und schlüpfen als schwarz-weiß gepunkteter Falter. Die Pflanzen überstehen den Befall meist unbeschadet.

(Text: PM)

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