Ein Kranich im Grünen

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Sebastian Schlotter (Sohn des Künstlers Gotthelf Schlotter, der die Kranich-Skulptur geschaffen hat), Winfried Hitzel (Leitbildgruppe „L(i)ebenswertes Rödermark, LL), Bürgermeister Jörg Rotter, Doris Lerch (NABU Rödermark), Kristina Lust (Stadt Rödermark, Bauverwaltung), Friedrich Kühne (LL), Ulrich Czerwinski (LL), Waldemar Lange (LL), Rudi Schleicher (LL), Karlheinz Weber (LL), Heinrich Diederichs (LL). (Foto: Stadt Rödermark)

Pflanzen statt Schotter: Der „renaturierte“ Kreisel am Ortseingang von Ober-Roden wurde eingeweiht. Stadt und engagierte Bürger verstärken Aktivitäten gegen das Insektensterben.

Bis zum vergangenen Herbst war die Kranichskulptur, die den Mittelpunkt der Kreiselfläche in der Frankfurter Straße am Ortseingang von Ober-Roden ziert, lediglich von einer Schotterschicht umgeben. Einer breit angelegten Kooperation ist es zu verdanken, dass es dort nun blüht und summt. Ein guter Grund für alle Beteiligten, den „renaturierten“ Kreisel nun auch offiziell einzuweihen. Dies geschah am Donnerstag (17.) bei einem Ortstermin im Rahmen der Magistrats-Pressekonferenz.

Bei der Umsetzung des Kreisel-Projektes arbeitete die Stadt mit den Ideengebern zusammen: der Leitbildgruppe „L(i)ebenswertes Rödermark“ unter der Projektleitung von Heinrich Diederichs und dem NABU Rödermark unter der Federführung von Doris Lerch. Ein Rödermärker Unternehmen, die Firma Gartengestaltung Haus, konnte dafür als Sponsor gefunden werden und führte die Umgestaltung des Kreisels unentgeltlich aus. Dass alles so reibungslos funktionierte, freut Bürgermeister Jörg Rotter: „In einer solchen Konstellation kann noch viel gemeinsam auf den Weg gebracht werden, was der Natur und damit der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement sehr herzlich.“

Anfang Oktober war der Schotter gegen Pflanzsubstrat ausgetauscht worden. In einem zweiten Arbeitsschritt wurde eine heimische (Wild-)Staudenpflanzung eingebracht. Die steht nun in voller Blüte und ist ein schönes Zeichen für die städtischen Aktivitäten, dem Insektensterben etwas entgegenzusetzen. Dies geschieht oft gemeinsam mit den Rödermärker Grünpaten, den Quartiers- und Leitbildgruppen. „Den Kranichen haben wir nun ein naturverbundenes Nest gebaut. Weitere Projekte, die unsere Stadt liebenswerter machen, sind schon in Planung. Mitstreiter dafür sind jederzeit willkommen“, so ein Aktiver der Leitbildgruppe.

Nach Untersuchungen in mehreren Bundesländern ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die der Individuen befindet sich also in einem dramatischen Sinkflug. Zu den möglichen Ursachen gehören die Fragmentierung und Zerstörung von Lebensräumen, das Wegfallen wichtiger Biotopstrukturen, aber auch der Einsatz von immer wirksameren Insektiziden.

(Text: PM)

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