Jakobsweg für alle: Frankfurter Teilstück des Pilgerweges nun barrierefrei

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(Foto: Thomas B. auf Pixabay)

Der Pilgerweg Camino de Santiago (Jakobsweg) hat sein Ziel am Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien in Spanien. Starten kann man sein Pilgern auch in Frankfurt am Main. Durch die Initiative des Bistums Limburg und die Kooperation der städtischenTourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF), der Stabsstelle Inklusion und weiterer Dezernate konnte ein Teilstück barrierefrei gestaltet werden. Pilger mit und ohne Behinderung können sich mit einer neuen App schnell und unkompliziert informieren.

Drei Jahre dauerte das Projekt von der Idee beim Bistum Limburg bis zur heutigen Präsentation des inklusiven Pilgerweges als Teilstück des Jakobsweges. Er startet in der Frankfurter Innenstadt an der St. Leonhardskirche und führt auf einer Strecke von knapp 15 Kilometern am südlichen Mainufer entlang bis zur Justinuskirche im Stadtteil Höchst. Entlang des Weges bieten sich herrliche Perspektiven auf die einzigartige Frankfurter Skyline, aber auch Kirchen und Ruhepunkte finden sich an der Wegstrecke, die zum Verweilen und Besinnen einladen.

„Unser Wunsch ist, dass die Pilgerinnen und Pilger Frankfurt einmal anders erleben. Sie sollen sich berühren lassen vom Atem der Geschichte und dem Glauben. Unterwegs sein im Geist und mit einer offenen Haltung. Sich berühren lassen von Natur, Kultur, Glaube und den Menschen am Wegesrand – und dies inklusiv gestaltet“, sagt David Heun, Referent der Stabstelle Inklusion des Bistums Limburg.

Durch die enge Zusammenarbeit des Bistums Limburg, der Stabsstelle Inklusion und der TCF, mehreren städtischen Ämtern sowie unter Mithilfe vieler Ehrenamtlicher konnten Wege ausgebessert und die Beschilderung, zusätzliche Sitzgelegenheiten sowie ein Euroschloss an einer behindertengerechten Toilette installiert werden. Wegeführungen wurden untersucht und die besten Wege für Menschen mit und ohne Handicap ermittelt und beschrieben, sodass die physische Barrierefreiheit umgesetzt werden konnte.

Statt einer Print-Veröffentlichung hat man sich für eine App entschieden, die gezielte Information liefert, auch zu stufenloser Wegeführung, Sprachausgabe sowie für blinde Menschen. Es gibt Informationen zur Planung, aber auch während der Wanderung, mit Wegeinformationen und Sehenswürdigkeiten.

Das Konzept für die App entstand in einer Arbeitsgruppe zusammen mit Prof. Eicke Godehardt der Frankfurt University of Applied Sciences. Die Inhalte der App sind auch in diversen Varianten hinterlegt:

– Deutsch
– Englisch
– Leichte Sprache
– Gebärdensprachen-Videos (in Vorbereitung)
– Sprachausgabe
– Spezielle Hinweise zur Streckenführung für Menschen mit Mobilitätseinschränkung

„Auch Menschen mit Behinderung soll die Erfahrung des Pilgerns nicht verschlossen bleiben. Deshalb haben das Bistum, die Jakobusgesellschaft, die Stadt Frankfurt und die TCF daran gearbeitet, den Pilgerweg vom Frankfurter Zentrum bis nach Höchst barrierefrei zu machen, um allen das Pilgern zu ermöglichen“, stellt Stadträtin Daniela Birkenfeld fest, Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht.

Nur wenige Menschen haben die Zeit und das Geld für den langen Weg bis nach San-tiago de Compostela. Oder sie trauen sich aufgrund von Einschränkungen diesen langen Weg nicht zu. Dafür ist dieser inklusive Pilgerweg in Frankfurt gemacht worden. Das Projekt wurde durch Fördermittel des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und der Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt finanziert. Das Bistum Limburg unterstützte das Projekt durch Texte und Fotos, und die TCF wird als Betreiber der App fungieren.

Die App „USEEUM“ steht in den App Stores für Android und iOS zum Download bereit:

– Apple iOS: https://apps.apple.com/de/app/useeum/id1025889573
– Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.useeum.useeum

Pilgerstempel bekommt man in der Tourist Information am Römer oder im Eingangsportal des Bartholomäus-Doms.

Weitere Informationen finden sich unter https://inklusion.bistumlimburg.de/ sowie unter https://www.frankfurt-inklusiv.de/ und
https://www.frankfurt-tourismus.de/barrierefrei im Internet.

(Text: PM)

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