Lage in hessischen Kliniken angespannt

91
(Symbolfoto: Pixabay)

Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen steigt / Gesundheitsminister Klose und Leiter des Planungsstabsstationär Graf raten zur Impfung

Die Situation in den hessischen Krankenhäusern spitzt sich wieder zu. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Menschen, die mit einer COVID-19-Erkrankung in eine Klinik eingewiesen wurden, kontinuierlich angestiegen. Waren es auf Normalstationen in Hessen Mitte Oktober noch 286 Patienten, die mit gesicherter oder zumindest mit einem Verdacht auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus in die Krankenhäuser kamen, so liegt die Zahl heute bei 421. Auch auf den Intensivstationen kennt die Verlaufskurve derzeit nur eine Richtung: Hier kletterte der Wert im Vergleichszeitraum von 131 auf 167 (28. Oktober). Der weit überwiegende Teil der Menschen, die intensivpflichtig werden, ist nicht geimpft. Bei den geimpften Intensivpatient*innen mit COVID-19 handelt es sich fast ausschließlich um Menschen, die hochbetagt sind oder an einer chronischen Grunderkrankung leiden.

„Alle Daten belegen den positiven Effekt der Impfung. Der Nutzen der Impfung überwiegt bei weitem die selten auftretenden Nebenwirkungen. Die Langzeitfolgen einer COVID-Erkrankung können sehr schwerwiegend ausfallen“, sagt Hessens Gesundheitsminister Kai Klose. „Eine Impfung schützt zuverlässig davor, so schwer an COVID-19 zu erkranken, dass man intensivpflichtig wird. Und man schützt damit die, die sich nicht impfen lassen können, vor allem die Gruppe der Kinder unter zwölf Jahren. Hier gilt es Corona-Infektionen dringend zu verhindern, denn auch die Kinderkliniken sind aktuell sehr belastet.“

Impfung bietet zahlreiche Vorteile

Prof. Dr. Jürgen Graf, Leiter des Planstabs stationäre Versorgung des Ministers und Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt, weist zusätzlich darauf hin, dass COVID-Intensivpatienten oft sehr lange in den Krankenhäusern verbleiben, während auf Normalstation aufgenommene Patienten mit Impfdurchbrüchen die Kliniken in der Regel nach kurzen Aufenthalten wieder verlassen: „Die Versorgungslage in den Kliniken ist nach wie vor angespannt, auch weil vielerorts noch Patientinnen und Patienten intensivmedizinisch versorgt werden, deren Infektion bereits viele Wochen, teilweise Monate zurückliegt.“ Auch Graf betont den sicheren und zuverlässigen Schutz der Impfung vor schweren Krankheitsverläufen und Tod durch COVID-19. Außerdem reduziere sich durch eine Impfung das Risiko, sich und andere zu infizieren. „Es war noch nie so leicht, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Von allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten über den Impfbus in Nordhessen bis zur Impfstraßenbahn in Frankfurt: Es gibt zahlreiche niedrigschwellige und gut erreichbare Impfangebote. Schützen Sie sich, schützen Sie Ihre Angehörigen und Ihr gesamtes Umfeld: Lassen Sie sich impfen – und wenn Sie über 70 Jahre alt sind und Ihre Zweitimpfung ein halbes Jahr zurückliegt: Lassen Sie Ihre Impfung auffrischen“, appellieren der Minister und der Mediziner gemeinsam: „Je höher die Impfquote ist, desto höher ist die Sicherheit für alle Hessinnen und Hessen!“

Das Gesundheitssystem vor einer drohenden starken Be- oder gar Überlastung zu schützen, sei weiter das klare Ziel der Pandemiepolitik der Landesregierung, so Minister Klose. Aufgrund der erheblichen Dauerbelastung des Personals und der geänderten Bundesvorgaben seien die Rahmenbedingungen heute aber schwieriger als vor einem Jahr: „Wir alle wollen im Fall des Falles gut medizinisch versorgt werden – setzt sich die Entwicklung in den Krankenhäusern so aber fort, stehen wir absehbar vor erneuten Engpässen und müssen Einschränkungen vornehmen. Deshalb ist es im Interesse jeder und jedes Einzelnen, sich jetzt impfen zu lassen.“

Professor Graf betont, dass auch die bewährten, einfachen Maßnahmen nicht außer Acht gelassen werden dürfen: „Die AHA-L-Regeln stellen weiter einen so notwendigen wie wirkungsvollen Schutz vor Infektion und Übertragung dar, insbesondere in der kalten Jahreszeit – auch mit diesen zusätzlichen Maßnahmen können wir weiter eine Menge erreichen.“ Trotz der sich zuspitzenden Lage sehen Klose und Graf aber Licht am Ende des Tunnels: „Wenn wir jetzt zusammenhalten, bewährte Hygieneregeln konsequent befolgen und sich die noch immer nicht Geimpften sehr bald impfen lassen, werden wir die nächsten Monate meistern und können die pandemische Situation dann im Frühjahr hoffentlich hinter uns lassen.“

(Text: PM Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)

Hinterlasse eine Antwort

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Name bitte hier reinschreiben