Bike OF erfolgreich auf den Weg gebracht

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(Symbolbild: Sahin Setzer auf Unsplash)

Das Projekt Bike Offenbach steht zum Jahresbeginn 2022 kurz vor dem Abschluss: Neun Kilometer Fahrradstraßen und sechs Radachsen wurden seit Mitte 2018 auf den Weg gebracht. Auch andere aus dem Projekt initiierte Vorhaben wie die neue Radverbindung entlang der Sprendlinger Landstraße bis zur Projektpartnerin Neu-Isenburg kamen bis Ende 2021 gut voran. Für diesen zweijährigen Verkehrsversuch steht nach der Winterpause noch der zweite Bauabschnitt vom Geisfeldkreisel bis zum Gravenbruchring bevor.

Die Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs ist Teil der Strategie der Stadt Offenbach, umwelt- und klimafreundliche Mobilität zu fördern. „Damit bringen wir den Luftreinhalteplan der Stadt weiter voran“, sagt Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Sabine Groß: „Um Luftverunreinigungen nachhaltig in den Griff zu bekommen, ist es sehr wichtig, die Attraktivität anderer Verkehrsträger zu steigern und so zum Umstieg vom motorisierten Individualverkehr zu motivieren. Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Stadt- und Verkehrsentwicklung ein gutes Stück vorangebracht

„Bike Offenbach hat uns bei unserer Stadt- und Verkehrsentwicklung ein gutes Stück vorangebracht“, betont auch Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. Um in einer wachsenden Stadt wie Offenbach die Mobilität für alle zu gewährleisten, sei es unabdingbar, den Radverkehr auszubauen: „Damit können wir die Straßen entlasten und Staus reduzieren, die Lebensqualität im Wohnumfeld verbessern und Standortvorteile schaffen.“

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hatte im Sommer 2018 die finanziellen Mittel für das Verbundprojekt Fahrrad- (Straßen-) Stadt Offenbach bewilligt und stellte rund 4,53 Millionen Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative zur Verfügung. Die neuen Fahrradstraßen finden sich nun in der Innenstadt und im Senefelderquartier ebenso wie im Nordend und in Bürgel. Radelnde haben dort grundsätzlich Vorrang und damit auch Vorfahrt – sie dürfen nebeneinander fahren und es gilt Tempo 30 für alle. Zudem heißt es in Offenbach in den meisten Fahrradstraßen „Anlieger frei“, es ist dort kein Durchgangsverkehr erlaubt.

Um den Beitrag zur Verkehrswende in Offenbach erfolgreich umzusetzen, wurde für das Projekt ein Planungs- und Expertenteam zusammengestellt sowie zur Unterstützung die bei den Stadtwerken angesiedelte OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH mit dem Projektmanagement beauftragt. An der Gestaltung der Fahrradstraßen, für die es bundesweit bislang keine einheitlichen Vorgaben gibt, wirkte die HfG Hochschule für Gestaltung mit. Die Hochschule Darmstadt begleitet das Projekt wissenschaftlich und per Monitoring.

Rückenwind für Projekt

Insgesamt erfährt das Projekt viel Rückenwind: Wie eine gemeinsame Umfrage der Frankfurter Goethe-Universität und der Offenbacher HfG zeigte, finden fast zwei Drittel aller Autofahrenden und 83 Prozent der Radelnden die Idee der Fahrradstraßen gut. Dass es bei der Umsetzung in die Praxis manchmal hapert, ist für die Offenbacher Radverkehrsbeauftragte Ivonne Gerdts gut nachvollziehbar: „Bis sich alle Verkehrsteilnehmenden an neue Regeln gewöhnt haben, braucht es einfach Zeit.“ Auch das Planungsteam setzte sich mit der neuen Materie innovativ auseinander und justierte z. B. bei der Markierung der „Dooring-Zonen“ nach.

Das Projekt unterstützen, neben den genannten Hochschulen, auch der ADFC Offenbach, die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) und der Regionalverband FrankfurtRheinMain.

Alle Generationen zum Radfahren motivieren

Die neuen Fahrradstraßen und -achsen, die wichtige Verkehrswege in und um Offenbach abdecken, sollen alle Generationen zum Radfahren motivieren und dafür begeistern. „Wir haben sichere und direkte Verbindungen geschaffen und sprechen damit auch Nutzergruppen an, die bisher nicht mit dem Rad gefahren sind, beispielsweise Schülerinnen und Schüler sowie Berufspendelnde“, unterstreicht Projektmanager Ulrich Lemke. Gerade die innerstädtischen Fahrten bergen ein enormes Verlagerungs- und CO2-Einsparpotenzial: 40 Prozent der hier zurückgelegten Wege sind kürzer als vier Kilometer – und damit für die allermeisten gut mit dem Fahrrad zu bewältigen.

Bis zum offiziellen Abschluss des Projekts im Sommer 2022 stehen unter anderem noch die Fertigstellung der Schutzstreifen in der Seligenstädter Straße sowie der Bau von Querungshilfen (u. a. Dietzenbacher Straße, Seligenstädter Straße) an. Auch danach möchte die Stadt die Marke Bike Offenbach nutzen, um auf allen Kanälen für die Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur zu werben.

Infos unter www.bikeoffenbach.de

(Text: PM Stadt Offenbach)

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