Rodgau: Innovationspark im Industriegebiet für erneuerbare Energien

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Malerischer Sonnenuntergang über Rodgau - doch es geht eher um die Wiesen und Felder zwischen Jügesheim und Dudenhofen im Vordergrund. (Foto: ah)

Stadtwerke Rodgau Verbund baut /Tesla Deutschland ist mit im Boot

Die Energie- und Verkehrswende ist für die Stadt Rodgau eine große Herausforderung, birgt aber auch viele Chancen. Um diese zu nutzen, bespielen die Stadtwerke Rodgau mit ihren Tochter- unternehmen seit Jahren verschiedenste Aspekte, die nun in einer umfassenden Strategie zur Nutzung erneuerbarer Energien zusammenlaufen.

„Den Höhepunkt dieser Planungen bildet der Bau eines Innovationsparks, der sowohl das Tanken von grünem Wasserstoff als auch das Aufladen von Elektroautos an Schnellladesäulen ermöglicht,“ freut sich Bürgermeister Jürgen Hoffmann. Für die Errichtung der Schnellladesäulen ist es dem Stadtwerke-Verbund gelungen, Tesla Deutschland mit ins Boot zu holen. So wird es sich bei den Schnellladesäulen um bis zu 40 Tesla Supercharger handeln, die jeweils eine Leistung von mindestens 250 kW haben. Die Tesla Supercharger verfügen über CCS-Anschlüsse, sodass Elektroautos aller Marken geladen werden können. „Die Inbetriebnahme der Tesla Supercharger ist für Oktober 2023 vorgesehen,“ erklärt Bürgermeister Hoffmann. „Erfolgt die Umsetzung wie geplant, verfügt Rodgau dann über einen der größten Ladeparks in ganz Deutschland. Das zeigt, dass wir bei der Energiewende auch weiter eine Vorreiterrolle einnehmen.“ Markus Ebel-Waldmann, Betriebsleiter der Stadtwerke Rodgau und Geschäftsführer der beiden Tochtergesellschaften, ergänzt: „Schon, dass wir 2017 mit der Installation der Ladesäulen-Infrastruktur begonnen haben, erwies sich als richtige Entscheidung. Heute sind wir mit mehr als 50 Ladepunkten im ganzen Stadtgebiet die Nummer 1 im Kreis Offenbach.“

Neues Terrain beim Thema Wasserstoff

Auf neues Terrain begibt sich der Stadtwerke-Verbund beim Thema Wasserstoff. Den Ausgangspunkt hierfür bildete der Beschluss der Stadtverordneten vom Dezember 2020, dass ab Dezember 2022 sechs von acht neuen Stadtbussen mit Wasserstoff fahren sollen. Um auch hier der Energiewende Vorschub zu leisten und die Busse unkompliziert und schnell vor Ort tanken zu können, lag der nächste Schritt nahe: der Bau und Betrieb einer eigenen öffentlichen Wasserstofftankstelle. Diesem Projekt stimmten die Stadtverordneten am 13. Dezember 2021 zu. Die Stadtwerke Rodgau Energie GmbH (SWR.E) wird die Tankstelle auf 2.800 Quadratmetern planen, bauen und in rund zwei Jahren auch betreiben.

Eine Standortanalyse der Hochschule Rhein-Main favorisiert als Standort ein Grundstück an der Landstraße 3121 in einem neu entstehenden Gewerbegebiet (D30), zwischen den Stadtteilen Dudenhofen und Jügesheim. Die Lage zeichnet sich vor allem durch die unmittelbare Nähe zur B45 und der A3 aus. Attraktiv ist die Möglichkeit der Betankung mit Wasserstoff unter anderem für die bereits in Rodgau ansässigen Logistikfirmen, für die regionalen Buslinien, Abfallsammelfahrzeuge und nicht zuletzt für Pkws.

Tankanschlüsse für 350 bar und 700 bar

Die Tankstelle sieht dafür die unterschiedlichen Tankanschlüsse für 350 bar und 700 bar vor. Den tragfähigen Aspekt beleuchtet eine langfristige Absatzprognose der Hochschule Rhein-Main und des Beratungsunternehmens Emcel GmbH aus Köln. Diese empfiehlt eine Ausbaustufe, die es ermöglicht, pro Tag bis zu 1.000 Kilogramm Wasserstoff zu speichern. Dabei entfallen 150 Kilogramm an die sechs Wasserstoffbusse. Der Rest steht der Öffentlichkeit oder anderen kommunalen Fahrzeugen zur Verfügung. Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten und die komplette Wertschöpfungskette in Rodgau zu erreichen, soll der „grüne“ Wasserstoff direkt am Standort der Tankstelle per Elektrolyse produziert werden. Der notwendige Strom soll im eigenen Freiflächenphotovoltaik-Park erzeugt werden.

Darum beauftragten die Stadtverordneten den Magistrat im Dezember ebenfalls, geeignete Flächen für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage zu suchen und die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Hierzu wurden in den vergangenen Wochen rund 30 Hektar in Rollwald und Dudenhofen identifiziert.

„Wir werden bald in der Lage sein, unseren eigenen grünen RODAUSTROM in Rodgau zu produzieren und diesen direkt in unseren Innovationspark einzuspeisen. So bleiben von der Stromerzeugung bis zur Elektrolyse alle Mehrwerte in Rodgau“, zeigt sich Bürgermeister Hoffmann begeistert.

(Text: PM Stadt Rodgau)

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