Odenwaldkreis: Region intensiviert Fördermittel-Akquise

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Reichelsheim (Foto: Odenwaldkreis)

Im Odenwald wird verstärkt an der Umsetzung von Ideen gearbeitet, die die Region noch lebenswerter machen sollen. Dazu setzen sowohl der Odenwaldkreis als auch die Interessengemeinschaft Odenwald (IGO) mehrere Hebel an – nicht zuletzt, um zukunftsträchtige Projekte mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Hessen zu realisieren.

So endete vergangene Woche in Michelstadt eine dreitägige Kampagne der IGO, in der mit Hilfe von Workshops, eines Ideenmobils, in der Region aufgestellten Ideenboxen und eines eigenen Internetauftritts (www.odenwald.jetzt) mehr als 1.000 Ideen von Bürgerinnen und Bürgern zur Zukunft des Odenwalds gesammelt werden konnten. Der IGO-Vorstandsvorsitzende, Landrat Frank Matiaske, dankte den Organisatoren um die IGO-Geschäftsführerin Rekha Krings für den „motivierenden Prozess“, bei dem auch viele junge Menschen mitgemacht hätten. „Diese Begeisterung wird uns weitertragen.“

Über die IGO kommen Fördergelder der Europäischen Union, des Bundes und des Landes in die Region, die über die so genannte LEADER-Förderstrategie verteilt werden. Das Fördergebiet besteht aus dem Odenwaldkreis und aus den Odenwald-Kommunen des Kreises Bergstraße; um eine Förderung bewerben können sich Kommunen, Vereine und Unternehmen mit Projektvorschlägen, die die Region stärken.

Die IGO erstellt derzeit die Lokale Entwicklungsstrategie, mit der sie sich als LEADER-Region für die nächste Förderperiode 2023 bis 2027 bewirbt. In diese Strategie fließen die jetzt gesammelten Ideen ein. Auch Krings ist mit der Kampagne mehr als zufrieden: „Sie hat gezeigt, dass viele Menschen im Odenwald tolle Vorschläge haben. Für uns ist das ein starker Rückenwind.“

„Umbau statt Neubau“

Hauptthemen in den Gesprächen mit gut 500 Bürgerinnen und Bürgern waren etwa die Beseitigung von Leerständen durch neue Konzepte, neue Wohnformen nach dem Motto „Umbau statt Neubau“, die Pflege, aber auch die touristische Nutzung der einzigartigen Landschaft und die Mobilität der Zukunft.

Auch der Kreisverwaltung selbst ist die Dringlichkeit dieser und anderer Herausforderungen bewusst. Deswegen wurde ein umfangreiches Kreisentwicklungskonzept erstellt, aus dem die Verwaltung der Kreispolitik nun einzelne Maßnahmen zur Umsetzung vorschlägt beziehungsweise mit dem die Kreispolitik von sich aus Vorschläge unterbreitet. Das Konzept fußt unter anderem auf einer breiten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Fachleuten.

Federführend für das Kreisentwicklungskonzept im Landratsamt ist Valentin Kuffer. Er hat seine Expertise auch in die Vorbereitung der IGO-Kampagne eingebracht. „Auch sie hat noch einmal mehr als deutlich gemacht, wo wir ansetzen müssen, um den Odenwald als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten.“ Mit der IGO arbeitet von Seiten der Kreisverwaltung auch Brigitte Lachnit eng zusammen, die Leiterin der Abteilung Dorf- und Regionalentwicklung. Diese Abteilung ist die Bewilligungsstelle der Fördermittel aus der LEADER-Strategie.

Akquise und Nutzung von Fördermitteln zu intensivieren

Um die Akquise und Nutzung von Fördermitteln zu intensivieren, hat der Odenwaldkreis zudem mit Ulrike Büchner eine Fördermittelberaterin für die Städte und Gemeinden eingestellt. „Für alle Odenwälder Kommunen gibt es gleiche oder zumindest ähnliche Probleme, nicht zuletzt in der Entwicklung der Ortszentren“, so Büchner. Sie steht den Kommunen mit Rat und Tat zur Seite und bietet auch bei der Umsetzung kommunalpolitischer Ziele ihre Unterstützung an, indem sie für die Nutzung von Fördermitteln wirbt und (neue) Fördertöpfe erschließt.

Kuffer und Büchner haben jüngst die Bürgermeisterin und die Bürgermeister im Odenwaldkreis besucht, um mit ihnen über die Entwicklungen der jeweiligen Kommune und Förder-Bedarfe zu sprechen. Ihr Fazit: „Die Kommunen im Kreis haben teils unterschiedliche Voraussetzungen, aber viele gemeinsame Interessen. In der jetzigen Konstellation haben wir, auch zusammen mit der IGO, hervorragende Bedingungen, um Projekte in den Kommunen und auf Kreisebene umzusetzen.“

Dabei wirken auch die Gesundheitsmanagerin Anika Schilder und der Klimaschutzmanager Markus Linkenheil mit, die gemeinsam mit Büchner und Kuffer in einer direkt beim Landrat angesiedelten Stabsstelle zusammenarbeiten.

(Text: PM Odenwaldkreis)