Bergstraße: Regierungspräsidium will zusätzliche Flächen als Naturwald ausweisen

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(Symbolfoto: jplenio auf Pixabay)

Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat zwei Verfahren zur Ausweisung von Naturschutzgebieten gestartet – die Flächen liegen in Bürstadt und Lampertheim. Ziel ist, das dynamische, Ökosystem des Waldes mit seiner Fauna und Flora dauerhaft zu sichern – unbeeinflusst vom Menschen und mit den damit verbundenen, natürlichen Zusammenbruchs- und Pionierphasen.

In diesen Wäldern, die Teil des Hessischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind sollen darüber hinaus geeignete Habitate für vogelschutzgebietsrelevante Vogelarten gesichert sowie Lebensräume und Habitate für weitere bedrohte Arten erhalten werden.
Die zukünftigen Naturschutzgebiete „Bürstädter Wald“ und „Wildbahn Lampertheim“ sind Teil eines Mosaiks von unterschiedlichen Waldstandorten, das über ganz Hessen verteilt einen Querschnitt der Standortpalette hessischer Wälder repräsentiert. Um die dargelegte Zielsetzung zu erreichen, soll der Einfluss des Menschen dort weitestgehend reduziert werden.

Das bedeutet unter anderem auch, dass dort künftig Wege nicht mehr unterhalten werden, die sich der Wald dann nach und nach zurückholen wird. Die Gebiete sollen jedoch weiterhin uneingeschränkt betreten werden können. Allerdings gilt es zu beachten, dass künftig eine Verkehrssicherung nur noch entlang von in der Abgrenzungskarte ausgewiesenen Wegen erfolgen wird, und damit die Eigenverantwortung beim Betreten dieser Wälder größer werden wird.

Für das Gebiet „Wildbahn Lampertheim“ wurde der Entwurf der Rechtsverordnung mitsamt den dazugehörigen Karten bereits Ende März über die örtliche Presse bekannt gemacht. Der Entwurf der Rechtsverordnung „Bürstädter Wald“ und der dazugehörigen Übersichts- und Abgrenzungskarte für das Gebiet kann noch bis zum 11. Mai im Bürgerbüro der Stadt Bürstadt (Rathausstraße 2, 68642 Bürstadt) eingesehen werden. Digital sind die Unterlagen für beide Gebiete auch auf der Internet-Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt (rp-darmstadt.hessen.de) einsehbar.

Einwände gegen diese Vorhaben können bis zum 25. Mai beim Regierungspräsidium (Wilheminenstraße 1-3, 64283 Darmstadt) erhoben werden.

Hintergrund

Die hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt 10 Prozent der landeseigenen Waldflächen aus der forstlichen Nutzung zu nehmen. Dazu wurden unter anderem sogenannte Naturwaldentwicklungsflächen eingerichtet. Über 100 Hektar große dieser Naturwaldentwicklungsflächen sollen nun als Naturschutzgebiete rechtlich gesichert werden. Für diese Schutzgebietsausweisung in Südhessen ist das RP Darmstadt als Obere Naturschutzbehörde zuständig. Mit der Anhörung Betroffener sowie der Träger öffentlicher Belange werden nun die ersten beiden Ausweisungsverfahren für Waldflächen ganz im Süden des Regierungsbezirks im Bereich des Forstamts Lampertheim gestartet.

(Text: PM Regierungspräsidium Darmstadt)