Offenbach: Kampagne für bessere Abfalltrennung

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(Symbolfoto: Pixabay)

Stadtwerke werben in Großwohnanlage für mehr Nachhaltigkeit an der Mülltonne

Vor dem heimischen Abfallbehälter und später auch vor dem großen Gemeinschaftscontainer ist jeder Mieter und jede Mieterin mit seinem oder ihrem Gewissen allein: Trennen oder einfach alles zusammen in eine Tonne werfen? Nach wie vor landen immer noch zu viele Bioabfälle und Verpackungen in Restmüllbehältern, deren Leerung über die Umlagen am teuersten ist. Besonders oft passiert das dort, wo sehr viele Menschen gemeinsame Abfallbehälter nutzen.

Jetzt starten die Stadtwerke Offenbach mit zwei ihrer Gesellschaften eine Informationskampagne, um bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in großen konzerneigenen Liegenschaften für bessere Mülltrennung zu werben. Dafür arbeitet die Abfallberatung aus dem Stadtservice mit der GBO Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Offenbach GmbH zusammen.

Am morgigen Dienstag, 24.Mai, stehen sie mit einem Infostand vor der GBO-eigenen Liegenschaft in der Markwaldstraße 4 bis 16, um dort für eine gute und damit nachhaltige Abfalltrennung zu werben. Denn sauber getrennter Bioabfall wird zu Biogas vergoren, die Rückstände werden als Dünger genutzt. Altpapier und Verpackungen werden recycelt. Wer richtig trennt, schont Ressourcen. Für alle Einsteiger, aber auch diejenigen, die schon länger mitmachen, werden Starterpakete mit Abfalleimern für Bioabfälle, kompostierbaren Papiertüten und Flyer ausgegeben.

Abfälle nicht gut getrennt

„Es kommt in fast allen Großwohnanlagen vor, dass die Abfälle nicht gut getrennt werden“, sagt Martin Wilhelm, Dezernent für den Stadtservice der Stadtwerke Offenbach und Aufsichtsratsvorsitzender der GBO. „Dies ist aber kein spezielles Offenbacher Problem, sondern passiert meist dann, wenn sehr viele Menschen sich Abfallbehälter teilen und nicht dafür verantwortlich fühlen. Es ist deshalb gut, dass unsere Stadtwerke auf die Bewohnerinnen und Bewohner großer Mietshäuser zugehen, um hier durch direkte Ansprache und Informationen zu einem besseren Ergebnis zu kommen.“

Stadtservice und GBO nutzen dabei ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Getrenntsammlung von Abfällen in Großwohnanlagen“ heißt die Kampagne, die auch in den Städten Frankfurt und Maintal läuft. Sie wird begleitet durch das Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH, INFA.

Erster Schritt waren Postwurfsendungen an alle Haushalte sowie Gespräche mit Mieterinnen und Mieter, die ein Team aus beiden Stadtwerke-Gesellschaften Mitte Mai an der GBO-eigenen Liegenschaft in der Markwaldstraße 4 – 16 zu deren Trennverhalten führten. Diese Interviews sollen im Juni wiederholt werden, um zu erfahren, ob sich das Verhalten geändert hat und ob die Starterpakete genutzt werden.

Gleichzeitig werden in den nächsten Tagen die Tonnen auf den gemeinsamen Tonnenstellplätzen mit selbsterklärenden Aufklebern versehen, welche Abfälle oder Wertstoffe wo hinein gehören. Zudem wird die Abfallberatung des Stadtservices an der Einzäunung der Stellplätze Infobanner aufhängen.

Sehr viele Menschen gezielt ansprechen

„Wir haben mit einer solchen Kampagne in unseren Wohnanlagen die Möglichkeit, sehr viele Menschen gezielt anzusprechen“, sagt GBO-Geschäftsführerin Daniela Matha. „Es würde sich für die Bewohner auszahlen und wäre ein großer Gewinn für die Stadt und die Umwelt, wenn wir hier zu einem Umdenken beitragen könnten. Unsere Hausmeister sind ebenfalls eingebunden, um die Bewohner unterstützen zu können.“

Das Projekt Abfalltrennung in Großwohnanlagen soll bis Juli laufen – inklusive einer Erfolgskontrolle. „Zu dem Projekt gehört auch eine Bestandsaufnahme mit Dokumentation der Trennung vor und nach der Kampagne durch Sichtproben an den Müllsammelplätzen. Dadurch wollen wir das Ergebnis bewerten können. Schön wäre es, wenn wir darüber hinaus die Bewohnerinnen und Bewohner für das Thema Abfälle sensibilisieren und damit auch die Abfallmengen insgesamt reduzieren könnten“, sagt Christian Loose, stellvertretender Leiter des Eigenbetriebs der Stadt Offenbach.

„Nur sauber getrennte Bioabfälle, Papier und Verpackungen können weiter- oder wiederverwertet werden,“ ergänzt Christine Herkströter, Leiterin der beim Stadtservice angesiedelten Abfallberatung der Stadtwerke Offenbach. „Wer dabei mitmacht, hilft Ressourcen zu sparen und schont damit auch die Umwelt. Werden alle zur Verfügung stehenden Tonnen mit den richtig getrennten Abfällen befüllt, bleibt auch mehr Platz in der Restmülltonne. Damit wäre dann auch das Problem der oftmals überquellenden Behälter reduziert.“

Mit einer kleinen Abschlussaktion im Juli wird die Kampagne beendet – und bei Erfolg in weiteren Liegenschaften wiederholt.

(Text: PM Stadt Offenbach)