Maßnahmen zur Wildtierrettung im LaDaDi

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Flatterbänder (Foto: LaDaDi)

Seit Beginn des Jahres 2019 fördert der Landkreis Darmstadt-Dieburg aus Mitteln der Jagdsteuer jagd- und naturschutzfachliche Maßnahmen im Bereich des Jagdwesens im Kreisgebiet. In den Jagdrevieren sind bisher 29 Projekte umgesetzt worden. Investiert wurden hierfür rund 37.000 Euro.

Diese waren unter anderem Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung, Beschaffung und Installation von Wildwarnreflektoren (WWR) an Kreis-, Landes- und Bundesstraßen, die Einrichtung von Wasserstellen und Futterplätze für Wildvögel sowie die Beschaffung von Ausrüstung zur Wildtierrettung bei der Grünlandernte wie beispielsweise Schallkanonen und Rehkitzrettern. Schallkanonen werden als Frühwarnsysteme eingesetzt. Die sogenannten Rehkitzretter geben Ton- und Lichtsignale ab und warnen so die Tiere auf den Feldern vor dem bevorstehenden Einsatz der Erntemaschinen.

„Ziel der Wildtierrettung bei der Grünlandernte ist es, im Sinne des Tierschutzes, einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion von Wildtierverlusten während der Gras- und Heuernte in den Erntemonaten zu leisten“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas, der sich am Freitagmittag in Groß-Umstadt/Heubach ein Teil der Maßnahmen zur Wildtierrettung hat zeigen lassen. „In erster Linie sind die Landwirte gemäß dem Tierschutzgesetz verpflichtet geeignete Maßnahmen zum Wildtierschutz zu ergreifen. Dies gelingt am besten in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern, die ihren Teil der Aufgabe in ihrer Hegepflicht begründet sehen. Wir arbeiten hier sehr gut mit den Landwirten zusammen“, sagt der Kreisjagdberater Erich Mehring.

In Anbetracht der Größe der Felder, der Fahrgeschwindigkeit moderner Erntemaschinen und dem gleichzeitigen Ernteeinsatz in der Saison sind die Anforderungen an die Jägerschaft groß und unterschiedlich. Diese erfordern ausreichend Personal am Vorabend und in den frühen Morgenstunden vor der Mahd. Neben dem Durchstreifen kommen für das Vergrämen, Aufscheuchen und dem Aufsuchen des Wildes in den Wiesenschlägen auch technische Hilfsmittel zum Einsatz, wie zum Bespiel Drohnen. Oftmals lassen sich kleine Kitze damit aber nicht erkennen. Daher wird im Kreis derzeit vermehrt auf die sehr effektiven und kostengünstigen Flatterbänder gesetzt. Flatterbänder bestehen aus blauen Säcken, die an Stöcken befestigt werden und in Sichthöhe der Wildtiere in die Felder gesteckt werden. Die Säcke flattern und machen dabei Geräusche. Dadurch werden die Tiere verschreckt.

(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)