Mehr als 410 Hektar wilde Wiesen in Frankfurt

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Wiesenmahd am Alten Flugplatz in Bonames. (Foto: Grünflächenamt)

Im Juni hat die Mahdzeit begonnen

Im Juni beginnt die Mahdzeit der naturnahen Wiesen. Die Wiesen in der Stadt haben ihre Hauptblütezeit überschritten, die meisten Samen sind ausgereift, Insektenlarven und Raupen konnten sich weiterentwickeln. „Seit 2013 lassen wir unsere Wiesen Wiesen sein, legen neue in den Stadtteilen an und mähen sie nur noch zweimal im Jahr. Das verändert nicht nur das Stadtbild, sondern fördert auch die Artenvielfalt. Wo Wiesen sind, blüht es, und wo es vielfältig blüht, sind viele Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten. Und natürlich Vögel“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Artenreiche Wiesen, fährt die Dezernentin fort, seien ökologische Multitalente.

Auf inzwischen 410 Hektar fördert Frankfurt mittlerweile die innerstädtische Artenvielfalt: in Parks, auf freien Flächen am Stadtrand, entlang von Straßen und auf Inseln mittendrin. Gut zu erkennen sind sie durch den „Hummel-Pin“: Die schwarz-weiße Hummel auf gelbem Schild kennzeichnet eine ökologisch wertvolle Wiesenfläche.

Gemäht wird zu verschiedenen Zeitpunkten, da die Entwicklung der Flächen standortbedingt unterschiedlich verläuft. Auf trockenen Standorten konnte die Mahd bereits begonnen werden. Auf eher feuchten Standorten steht die Mahd noch aus. In Einzelfällen kann es sein, dass das Grünflächenamt gemeinsam mit Biologen entscheidet, auf die aktuelle Mahd zu verzichten und dafür die nächste Mahd etwas früher durchzuführen. Wann genau welche Wiese gemäht wird, hängt auch von logistischen Faktoren ab. Es können nicht alle Wiesen an einem Tag gemäht werden. Der Personal- und Maschineneinsatz muss entsprechend abgestimmt werden. Gemäht werden aber muss, damit eine Wiese eine Wiese bleibt.

Sehr wertvolle Wiesen, beispielsweise mit geschützten Pflanzen, lässt das Grünflächenamt von Biologen beobachten und arbeitet auch mit Naturschutzverbänden zusammen, um den optimalen Mahdzeitpunkt zu bestimmen. Dort wird erst gemäht, wenn das Okay von den Expertinnen und Experten gegeben wurde. Die Mäharbeiten werden häufig in Zusammenarbeit mit Landwirtinnen und Landwirten umgesetzt, die das Mähgut als Futter oder Einstreu verwenden.

Mehr Informationen zum Thema gibt es in der Broschüre „Wiesen, Stauden, Schmetterlinge – Mehr Artenvielfalt in die Stadt“. Diese kann kostenlos beim Grünflächenamt per E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit.amt67@stadt-frankfurt.de bestellt werden.

(Text: PM Stadt Frankfurt)