Bei der zweiten Testkaufaktion in 2022 wurden mehrere Betriebe überprüft / Ergebnisse sind besorgniserregend
Insgesamt 21 alkoholabgebende Verkaufsstellen wurden am Donnerstag, 21. Juli, durch jugendliche Alkoholtestkäuferinnen und -käufer sowie die Stadtpolizei überprüft. Hierbei gaben 13 Betriebe Alkohol an die Jugendlichen ab, was einem Anteil von 62 Prozent entspricht. Damit nahmen zum Kontrollzeitpunkt knapp zwei Drittel aller überprüften Betriebe den Jugendschutz nicht ernst.
Kontrolliert wurden Betriebe im Europaviertel, im Gallus und im Nordend. Vor allem im Gallus war es für die Testkaufteams besonders leicht, Alkohol zu erwerben, denn in fünf von fünf kontrollierten Betrieben erfolgte der Erwerb durch die Jugendlichen problemlos.
Bereits am 14. Juli fand die erste Testkaufaktion in diesem Jahr statt. Hier wurden 24 Betriebe in Sachsenhausen, Oberrad und im Ostend überprüft. In 16 Fällen konnte durch die jugendlichen Testkäuferinnen und -käufer Alkohol erworben werden, was einer Beanstandungsquote von 66 Prozent entspricht.
Sicherheitsdezernentin Annette Rinn zu den Ergebnissen der bisherigen Testkäufe: „Die Ziele der ,Testkäufe Alkohol‘ sind Prävention, Aufklärung, Sensibilisierung und die nachhaltige Verbesserung hinsichtlich der illegalen Abgabe von Alkohol an Jugendliche. Die jetzt festgestellte, widerrechtliche Alkoholabgabe in über 60 Prozent der kontrollierten Betriebe macht mich fassungslos und ist absolut inakzeptabel. Hier müssen wir dringend mit weiteren Maßnahmen zum Schutze von Kindern und Jugendlichen vor Alkoholmissbrauch präsent bleiben.“
Alkoholtestkaufaktionen werden seit 2014 durchgeführt. Die letzten Maßnahmen fanden coronabedingt Anfang 2020 statt. Zuletzt pendelte sich die Beanstandungsquote konstant auf etwa 30 Prozent der Betriebe ein. In Fällen des widerrechtlichen Verkaufs droht dem Verkaufspersonal ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Die reguläre Geldbuße beträgt hierbei 480 Euro.
Bei dem Programm „Testkäufe Alkohol“ werden in jeweils ausgewählten Stadtteilen Jugendliche eingesetzt, die in Lebensmittelmärkten, Kiosken, Tankstellen und sonstigen Verkaufsstellen Alkohol erwerben wollen. Dabei werden sie durch besonders ausgebildete Stadtpolizisten begleitet und zuvor für ihren Einsatz vom Präventionsrat der Stadt geschult. Bei den Einsätzen wird streng darauf geachtet, dass die Jugendlichen altersgerecht wirken, den Verkauf von Alkohol nicht provozieren und ihr Alter auf Nachfrage dem Verkaufspersonal korrekt angeben.
(Text: PM Stadt Frankfurt)
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