Münster und Eppertshausen verschieben die Gewerbemeile

246
Symbolbild Straße (Foto: Larisa-K auf Pixabay)

Die Gemeinden Münster und Eppertshausen verschieben die für 2023 geplante Gewerbemeile um ein Jahr auf 2024. Beide Seiten halten aber weiter an der gemeinsamen Großveranstaltung auf der die zwei Orte verbindenden Landstraße 3095 fest. Die Durchführung sollen in beiden Kommunen aber auch noch die Gemeindevertreter beschließen, was im kommenden Jahr unter wachsendem Spardruck geschehen dürfte.

Die zunächst für 2023 angepeilte Gewerbemeile hätte ein Comeback nach exakt zehn Jahren bedeutet. Das letzte interkommunale Event dieser Art hatte es 2013 gegeben. Erstmals hatte die Gewerbemeile zwischen Münster und Eppertshausen 2010 unter Beteiligung von Gewerbetreibenden und Vereinen auf der L3095 stattgefunden.

Generell kam die aufwändige Veranstaltung, für die die wichtige Nord-Süd-Verbindung voll gesperrt wurde, bei Teilnehmern und Besuchern gut an. Dennoch gelang es in den vergangenen Jahren nicht, eine dritte Auflage auf die Beine zu stellen. Dies hatte auch mit Differenzen zwischen den Kommunen zu tun, wie rund um die Gewerbemeile die Kosten und vor allem die Arbeit aufgeteilt werden. Unter anderem zwischen Münsters Ex-Bürgermeister Gerald Frank (SPD) und Eppertshausens weiter amtierendem Rathaus-Chef Carsten Helfmann (CDU) hatte es diesbezüglich Meinungsverschiedenheiten gegeben.

In der Folge blieb eine dritte Gewerbemeile während Franks sechsjähriger Amtszeit aus. Die Münsterer veranstalteten stattdessen eine eigene, kleinere Gewerbeschau im Gewerbegebiet „Auf der Beune“. In Eppertshausen gab es keine Alternativveranstaltung. Vielmehr fiel in die vergangenen Jahre die Auflösung des Gewerbevereins. In Münster hingegen gibt es weiterhin einen Gewerbeverein, der die Bemühungen der Gemeinde – und hier neben dem jetzigen Bürgermeister Joachim Schledt (parteilos) vor allem von Wirtschaftsförderer Markus Euler – um eine gemeinsame Gewerbemeile mit dem nördlichen Nachbarn unterstützt.

Warum nun aber die Verschiebung von 2023 auf 2024? Der Grund liegt in Eppertshausen: Dort wird 2023 die Feuerwehr 125 Jahre alt und will das feiern. Ein Jubiläum, das allerdings schon bekannt war, als man die Gewerbemeile noch für 2023 anstrebte. Es wird aber auch deutlich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt fast schon zu spät gewesen wäre, die Vorbereitungen für das Großereignis im nächsten Sommer zu intensivieren. Erste Gespräche hat es zwischen den Verantwortlichen beider Gemeinden zwar schon gegeben, aber noch keine tiefere Planung. „Bei der letzten Gewerbemeile haben wir die Gewerbetreibenden in größerem Umfang bereits anderthalb Jahre vorher angesprochen“, blickt Carsten Helfmann zurück.

Er betont derweil: „Grundsätzlich wollen wir’s machen. Wir müssen aber noch gucken, was es kostet und wie viele Gewerbetreibende aus Eppertshausen mitmachen würden.“ Potenzial gibt es auch in der kleineren der beiden Kommunen reichlich, etwa aus dem „Gewerbegebiet Ost“ und vor allem aus dem „Park45“. Allerdings zeigte sich in jüngerer Vergangenheit ein eher geringes Interesse von Eppertshäuser Firmen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellte – dokumentiert vom Aus des Gewerbevereins, zu dessen Versammlungen zum Schluss kaum noch jemand erschien und für den sich kein Vorstand mehr fand. 2013 waren laut Helfmann 25 Eppertshäuser Betriebe involviert gewesen.
Spüre man den Wunsch von genügend Unternehmen, sei noch das Finanzielle zu klären.

„Diesmal reden wir über 20.000 Euro pro Kommune“, überschlägt Helfmann. 2013 seien es noch 12.500 Euro pro Kommune gewesen. Im Zuge anderer Mehrbelastungen für den Gemeindehaushalt (höhere Kreisumlagen, höhere Energiekosten, Übertragung der Kindertagespflege-Kosten vom Kreis auf die Kommunen) müsse man noch abwarten, ob die Gemeindevertreter nächstes Jahr Licht fürs Gewerbemeilen-Budget 2024 gäben. Auch der Münsterer Amtskollege Joachim Schledt kündigt dieses Vorgehen an, „ich werde bei den Fraktionen um ihre Zustimmung werben“, verspricht er in Richtung Nachbarkommune, Gewerbeverein und Bevölkerung. Helfmann zufolge ist man „dabei, das passende Wochenende im Sommer 2024 zu finden“. Dass dann auch die Fußball-EM in Deutschland steige, habe man auf dem Schirm.

(Text: jedö)