Radschnellweg Darmstadt-Frankfurt wächst gen Norden

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Der bestehende Rad- und Fußweg entlang der Bahn soll für die Verlängerung der Radschnellverbindung Darmstadt – Frankfurt ausgebaut werden. (Foto: Schaible/Stadt Langen)

Magistrat Langen legt Planung bis zur Westendhalle vor

Nächster Schritt zur Vollendung der Radschnellverbindung Darmstadt – Frankfurt: Der Magistrat Langen legt jetzt die Planung für weitere rund 700 Meter auf Langener Gemarkung vor. Der Abschnitt mit der Bezeichnung „Langen Mitte“ umfasst den Bereich zwischen der Walter-Rietig-Straße und der unteren Bahnstraße, Höhe Westendhalle. Stimmt die Stadtverordnetenversammlung den Plänen zu, könnten die Arbeiten im zweiten Halbjahr vorgenommen werden.

Seit Herbst 2021 ist Langen von Süden her an den Radschnellweg angebunden. „Nun kommt dieses erfolgreiche Projekt weiter nach Norden voran“, freuen sich Bürgermeister Jan Werner und Erster Stadtrat Stefan Löbig. Aktuell endet die Trasse am Übergang der Walter-Rietig-Straße zu dem Geh- und Radweg, der parallel der Bahngleise verläuft. Dieser soll nun ausgebaut werden. Die Kosten dafür sind mit gut 1,3 Millionen Euro veranschlagt, 75 Prozent davon übernimmt das Land Hessen.

Radweg in einer Breite von vier Metern asphaltieren

Die Pläne sehen vor, den Radweg in einer Breite von vier Metern zu asphaltieren. Daneben verläuft – behindertengerecht durch einen Noppenstein getrennt – der 2,50 breite, gepflasterte Gehweg entlang der privaten Gärten. In Höhe der Fußgängerbrücke zur Lortzingstraße, bei der es zu einer Verengung durch die Brückenrampe kommt, trennen sich Rad- und Gehweg und kommen nach dem Bauwerk wieder zusammen. Unter der Brücke der Südlichen Ringstraße hindurch geht es dann bis zur Westendhalle.

Entlang der Ausbaustrecke besteht für Anlieger weiterhin die Möglichkeit, ihre Stellplätze auf den Gartengrundstücken anzufahren. Ab der Friedensstraße wird die Trasse als Fahrradstraße ausgewiesen. Anliegerverkehr ist dann weiterhin erlaubt, Autofahrer müssen aber die nötige Vorsicht walten lassen.

Unter der Bahnbrücke soll im Rahmen der Verlängerung des Radschnellwegs das Parken neu geordnet werden. (Foto: Schaible/Stadt Langen)

Geplant ist auch eine Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Bislang parken unter der Brücke Autofahrer wild und zum Teil behindernd. Auf der Ostseite soll das illegale Parken generell unterbunden werden, auf der Westseite soll ein neues und geordnetes Parkangebot geschaffen werden. Dabei werden einzelne Parkstände neu gepflastert. Dazwischen sollen Bäume für eine Gliederung sorgen.

Zehn Neupflanzungen für drei Baumfällungen

Für die Radschnellverbindung müssen drei Bäume entfernt werden; zwei davon sind aber bereits stark geschädigt und müssten voraussichtlich in absehbarer Zeit aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden. Im Gegenzug werden aber insgesamt zehn Bäume neu angepflanzt: sieben Felsenbirnen zwischen den neuen Parkplätzen sowie drei Feldahorne als Baumgruppe im Übergangsbereich zur Bahnhofanlage.

Die weitere Streckenführung Richtung Norden muss noch erarbeitet werden. Der genaue Verlauf entlang des Bahnhofs bis zum bereits fertiggestellten Radweg in der Liebigstraße wird erst im Zusammenhang mit der Planung der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes entschieden. Dort muss das sichere Miteinander sämtlicher Nutzer neu geordnet werden. Auch ein oder mehrere Fahrradparkhäuser sind geplant. Dazu sollen Planer in einem Wettbewerb entsprechende Ideen entwickeln.

„Es ist eben nicht einfach, eine neue Verkehrsstrecke mit besonderen Anforderungen wie bei einer Raddirektverbindung in einem bebauten Stadtgebiet unterzubringen“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Das erfordert den einen oder anderen Kompromiss. Aber wenn alle entsprechend Rücksicht nehmen, funktioniert das Miteinander. Das zeigt sich an der Engstelle an der Goethestraße, die im Vorfeld bekanntlich für reichlich Diskussionen gesorgt hat. Doch heute ist festzustellen: Das ist keine Gefahrenstelle, bislang ist niemand, weder Radfahrer noch Spaziergänger noch Hund, dort verunglückt.“

Die Planung für die Raddirektverbindung im Bereich „Langen Mitte“ beraten der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am 1. Februar und der Haupt- und Finanzausschuss am 9. Februar. Wenn die Stadtverordnetenversammlung am 23. Februar ihre Zustimmung gibt, werden die Ausführungsplanung erarbeitet und die Ausschreibung der Arbeiten vorbereitet. Die auf rund fünf Monate taxierten Bauarbeiten sollen im Juli beginnen. Federführend für die Errichtung des Radschnellwegs Darmstadt – Frankfurt ist die Regionalpark Südwest gGmbH.

(Text: PM Stadt Langen)