Hessen fördert erstmals Hilfsangebote im Frankfurter Bahnhofsviertel

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Blick auf den Hauptbahnhof Frankfurt. (Foto: Jan Hassenpflug)

Mit über 900.000 Euro wird sich das Land Hessen an den Drogenhilfeangeboten im Frankfurter Bahnhofsviertel beteiligen. Damit beteiligt es sich erstmals an Kosten für den dringend notwendigen Ausbau von Hilfsangeboten für Drogenkranke, die bisher die Stadt alleine trug.

Marcus Bocklet, Mitglied des hessischen Landtags, sagte dazu: „Ich bin sehr froh darüber, dass erstmals das Land in die Hilfen der Drogenpolitik einsteigt. Die vielen betroffenen Nutzer – über 56 Prozent kommen aus dem Umland – in den Einrichtungen des Bahnhofsviertels zeigen, dass es hier eine überregionale Verantwortung gibt. Wir können Frankfurt nicht alleine lassen, wenn sie für das Rhein-Main-Gebiet, ja für ganz Hessen Drogenhilfeangebote anbietet. Ich hoffe, dass es damit einfacher wird, die komplexen Probleme des Viertels anzugehen.“

Gesundheitsdezernent Stefan Majer reagierte erfreut darüber: „Es ist gut und richtig, dass das Land seiner überregionalen Verantwortung gerecht wird, und uns dabei helfen will, für Entlastung im Bahnhofsviertel zu sorgen. Mit diesem Geld können wir trotz angespannter Haushaltslage drei wichtige niedrigschwellige Angebote deutlich ausbauen: Das Streetwork-Projekt OSSIP kann weiter personell aufgestockt werden, das Nachtcafé wird nun zusätzlich wieder zum Tagcafé und hat durchgehend von 14.30 bis 11.30 Uhr des Folgetages geöffnet und die während Corona eingeführte humanitäre Sprechstunde und Substitution für Nicht-Versicherte wird dauerhaft eingerichtet. Ich bin zuversichtlich, dass damit die Chance für ein kurzfristige Verbesserung der Situation gegeben ist, wenngleich wir einige bundesweite Gesetzesänderungen benötigen, um mittel- und langfristig neue Wege in der Drogenpolitik zu gehen und den Frankfurter Weg erfolgreich weiter zu entwickeln“, sagte Majer.

(Text: PM Stadt Frankfurt)