Schwalbensommer 2024 in Riedstadt – ein Zwischenstand

199
Rauchschwalbe im Nest (Hirundo rustica) am Deckengewölbe einer alten Hofeinfahrt, gut zu erkennen die rotbraune Kehle. (Foto: Holger Schanz)

Bisher wurden 54 Nester von Mehlschwalben und 22 Nester von Rauchschwalben im Stadtgebiet gemeldet

Die Bestände von Mehl- und Rauchschwalben nehmen allgemein deutlich ab, daher hat die Stadt Riedstadt im Frühjahr dazu aufgerufen, der Fachgruppe Umwelt die besiedelten Nester von Mehl- und Rauchschwalben im Stadtgebiet zu melden. Die Brutsaison ist jetzt noch nicht ganz zu Ende und die Stadt hat zahlreiche Meldungen erhalten. Hierfür bedankt sich Fachgruppenleiter Holger Schanz bei allen Meldern ganz herzlich.

Nach aktuellem Stand verteilen sich über das Stadtgebiet insgesamt 54 besiedelte Nester von Mehlschwalben und 22 Nester von Rauchschwalben. Während die Mehlschwalbe ihre Nester an der Außenwand von Gebäuden baut, meist unterhalb des Dachüberstandes, bauen Rauchschwalben ihre Nester im Inneren von alten Ställen, Scheunen oder kleineren Nebengebäuden. Aber auch Lagerhallen oder Garagen mit dauerhaft offenem Einflug werden von Rauchschwalben durchaus besiedelt. Leider gibt es aber nur noch sehr wenige Gebäude, die einen offenen Einflug über die gesamte Brutzeit gewährleisten. Daher haben es Rauchschwalben viel schwerer, geeignete Brutplätze zu finden, am ehesten noch in Ortsteilen mit alten Gehöften und ehemaliger Tierhaltung.

Verteilung auf die einzelnen Stadtteile

Für die einzelnen Stadtteile verteilen sich die bisherigen Meldungen zur Mehlschwalbe wie folgt: Crumstadt (20), Leeheim (16), Erfelden (9), Wolfskehlen (6) und Goddelau (3). Bei der Rauchschwalbe liegt Crumstadt (10) an der Spitze, gefolgt von Wolfskehlen (8), Erfelden (3) und Goddelau (1). Für Leeheim liegen bei der Rauchschwalbe bisher keine Meldungen vor.

Die Brutzeit der Schwalben geht nun auch so langsam zu Ende. Wenn Sie also noch Meldungen abgeben bzw. ihre bisherige Meldung ergänzen möchten, können Sie dies noch bis Ende September telefonisch unter (06158) 181-320 (Holger Schanz) oder per E-Mail an h.schanz@riedstadt.de tun. Die Meldungen sollen Angaben zur Straße, Hausnummer und der Anzahl der besiedelten Nester der jeweiligen Art enthalten. Wer zusätzlich den eigenen Namen und die Anschrift nennt, nimmt am Ende des „Schwalbensommers“ an der Verlosung eines Buchpreises teil.

Die Aktion ist in das Programm der Büchnerstadt Riedstadt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt eingebunden. Für beide Schwalbenarten hat das Land Hessen eine besondere Verantwortung erkannt und sie in den Landeskatalog aufgenommen, der auch die Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe aufruft. Schwalben sind elegante Flugkünstler und wichtige Verbündete gegen allerlei lästige Insekten. Ihre Nester sind streng geschützt, sie dürfen nicht zerstört und die geselligen Vögel nicht bei der Brut gestört werden. Sollen Renovierungsarbeiten an Hausfassaden die Entfernung nötig machen, müssen die Maßnahmen unbedingt vorab mit der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes geklärt werden, sonst drohen nach dem Naturschutzgesetz empfindliche Geldstrafen. Meistens finden sich Lösungen, die Schwalben und Hausbesitzer friedlich zusammenleben lassen.

(Text: PM Büchnerstadt Riedstadt)