Brownfield Award 2025: Rockywood im Hafen Offenbach ausgezeichnet

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Der Rockywood-Komplex im Hafen Offenbach, ein architektonisch markantes Büroensemble in Holzmodulbauweise, erreichte beim Brownfield Award 2025 den 2. Platz in der Kategorie Nachhaltigkeit. (Foto: Alexander Habermehl)

Die Stadtwerke Offenbach und ihre Projektpartner feiern einen bedeutenden Erfolg bei der diesjährigen Verleihung des Brownfield Awards. Der Preis, der als „härteste Auszeichnung Deutschlands“ für die Entwicklung und Revitalisierung von Altlastenarealen gilt, würdigt herausragende Leistungen im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung. In der Kategorie Nachhaltigkeit erreichte das Projekt Rockywood im Hafen Offenbach den 2. Platz – unter insgesamt 14 Bewerbungen.


Pionierarbeit am Wasser: Vom Industriehafen zum urbanen Zukunftsquartier

Der „Preis für Schweiß, harte Arbeit und gute Ideen“, wie es auf der Brownfield-Homepage heißt, ist nicht nur ein Erfolg für das Projekt Rockywood selbst, sondern auch ein starkes Signal für die über zwei Jahrzehnte hinweg geleistete Arbeit des Stadtkonzerns. Als Projektentwicklerin und Eigentümerin der Fläche trieb die Stadtwerke-Tochter Mainviertel Offenbach GmbH & Co. KG gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Transformation des ehemaligen Industriehafens konsequent voran – mit Weitblick, Ausdauer und klarem Fokus auf Nachhaltigkeit.

Was einst als wirtschaftlich überholtes Hafengelände in exzellenter Lage am Main begann, hat sich von der Brachfläche (engl.: brownfield) zu einem der innovativsten Quartiere der Region gewandelt. Die Entwicklung begann in den frühen 2000er-Jahren und folgte von Anfang an dem Ziel, aus einem belasteten Areal ein lebendiges, ökologisch und sozial tragfähiges Stadtviertel zu schaffen.

„Der Brownfield Award ist für uns mehr als eine Auszeichnung – er ist eine bundesweite Anerkennung für mehr als 20 Jahre nachhaltige Stadtentwicklung in Offenbach“, sagt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Der hochinnovative Gebäudekomplex Rockywood belege, wie attraktiv das neue zentrumsnahe Quartier auch für Unternehmen sei, so Schwenke. „Unser Ziel war es immer, ein zukunftsfähiges Stadtviertel zu schaffen, das nicht nur wirtschaftlich tragfähig, sondern auch ökologisch und sozial verantwortlich ist. Rockywood ist ein herausragendes Beispiel dafür“, ergänzt Božica Niermann, Geschäftsführerin der Mainviertel und Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften.

Rockywood als neues Kapitel der Gewerbeentwicklung

Mit dem Rockywood-Komplex, einem architektonisch markanten Büroensemble in Holzmodulbauweise, wurde ein Meilenstein der gewerblichen Nutzung erreicht. Errichtet wurde das Gebäude vom Hamburger Projektentwickler Primus development GmbH in nur elf Monaten Bauzeit – unter Verwendung von nachgepflanztem Holz, das Ressourcen schont und den CO₂-Fußabdruck reduziert.

Rockywood steht für die nächste Entwicklungsstufe des Quartiers, nachdem der Wohnungsbau abgeschlossen ist. In enger Zusammenarbeit mit Eike Becker Architekten entwickelte die Primus GmbH das urbane Mikroquartier direkt am Wasser, das sowohl architektonisch als auch ökologisch neue Maßstäbe setzt.

Soziale Integration und Kreislaufwirtschaft als Teil des Konzepts

Neben ökologischer Nachhaltigkeit spielt auch die soziale Dimension eine zentrale Rolle. Durch das Engagement der Stadt und des Investors konnte der Boxclub Nordend e.V., ein mehrfach ausgezeichnetes und bundesweit anerkanntes Gewaltpräventions- und Integrationsprojekt, nicht nur im Quartier gehalten, sondern sogar mit erweiterten Möglichkeiten in den Neubau integriert werden – mit mietfreier Nutzung für die kommenden 20 Jahre.

Auch die Förderung der Kreislaufwirtschaft ist fest im Konzept verankert: Mit dem Einzug des Hubs CIRCLE, gegründet vom Frankfurter Entsorgungsunternehmen Blasius Schuster, hat sich Rockywood zum Zentrum eines neuen Netzwerks von mittlerweile mehr als 40 Unternehmen entwickelt, die gemeinsam an Lösungen für nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen arbeiten. Die Kooperation soll unter anderem die Transportwege von Bauabfällen verkürzen und deren Recyclingquote erhöhen. Zudem haben die auf die Baubranche spezialisierte Personalberatung Topeople, der Handelsmarketing-Spezialist TMS und das Headquarter der IMPAG Group, die international mit Rohstoffen für die Pharma- und Kosmetikbranche handelt, ihren Firmensitz in das Rockywood verlegt. „So hat das Rockywood nicht nur den Brownfield Award 2025 gewonnen, sondern ist auch noch Heimat von gleich drei Firmenzentralen geworden. Das passt rundum zu unserer Strategie für unseren Wirtschaftsstandort Offenbach, die Seele Hessens“, so OB Schwenke abschließend.

(Text: PM Stadt Offenbach)