Autohaus Beck: Grundstücks-Geschäfte fast abgeschlossen

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So hoch wächst das Gras, wenn man einen Fußball-Platz nicht mehr pflegt und mäht: das Gelände der FSV Münster, das auf Dieburger Gemarkung liegt und auf dem das neue Autohaus Beck entstehen soll. Im Hintergrund die Frankfurter Straße und die B45-Brücke. (Foto: jedö)

Nach Verkauf einer Fläche durch die Gemeinde Münster steht Unterzeichnung des Kaufvertrags mit der FSV bevor / Renault-Händler jetzt im Übergangsdomizil

Wer von Dieburg über die Frankfurter Straße nach Münster fährt, der sieht zunächst rechts und wenig später links des Wegs, dass der Neubau des Dieburger Autohauses Beck nur noch eine Frage der Zeit ist. Auf der rechten Straßenseite, auf Höhe des Stihl-Vertriebszentrums, war der Renault-Händler lange Zeit zuhause, zuletzt als Mieter von Stihl. Weil der Garten- und Forstgeräte-Hersteller seinen Standort im Dieburger Industriegebiet-Nord modernisiert und erweitert und dafür demnächst auch die Autohaus-Fläche braucht, ist Beck dort jetzt weg. Und einigte sich schon vor Längerem mit der wenige Meter entfernt, auf der anderen Seite der Frankfurter Straße und kurz hinter der B45-Brücke beheimateten Freien Sportvereinigung (FSV) Münster auf den Kauf des südlichen der beiden Fußball-Plätze, um dort ein neues Autohaus zu bauen. Seitdem zeugt der Wildwuchs auf diesem Rasenfeld davon, dass es nie wieder dem Ballsport dienen wird. Nun hat sich wieder einiges getan.

Zuerst hatten sich Beck und die „Freien“ grundsätzlich auf ihren Handel geeinigt – ohne dass der Kaufvertrag schon unterschrieben worden wäre. Dies stehe nun aber unmittelbar bevor, sagte FSV-Vorsitzender Peter Samoschkoff am Montag. Auch weil für Beck der Weg inzwischen in anderer Hinsicht frei ist, was wortwörtlich und im übertragenen Sinn zu verstehen ist.

Denn weil die Zufahrt auf das derzeitige FSV- und künftige Beck-Gelände nicht von der stark frequentierten Frankfurter Straße aus erfolgen soll, sondern „hintenrum“ über eine neu zu errichtende Straße westlich des Geländes und angeschlossen über den Kreisel am Edeka-Markt Kampmann, benötigte Beck weitere Grundstücke aus öffentlicher Hand. Der Sportplatz der FSV Münster liegt (ebenso wie die FSV-Sporthalle samt Gaststätte und Biergarten) zwar auf Dieburger Gemarkung, womit das Autohaus formal auch künftig in Dieburg ansässig und steuerpflichtig bleibt. Doch in direkter Umgebung gehörten mehrere, für die Zufahrt relevante Flächen der Gemeinde Münster. Nun wurde die letzte davon an Beck verkauft.

Dies beschlossen vorige Woche einstimmig die Münsterer Gemeindevertreter. Während es beim finalen Akt „nur“ noch um ein 286 Quadratmeter großes Flurstück ging, das die Gemeinde für 85 Euro pro Quadratmeter und damit insgesamt für rund 24 000 Euro an Beck veräußert, hatte sie Ende 2020 schon fünf andere Parzellen mit insgesamt mehr als 4 000 Quadratmetern für rund 350 000 Euro an Beck verkauft. Von den Ansiedlung profitiert (kurzfristig) also die Gemeinde Münster durch diese Erlöse und (langfristig) die Stadt Dieburg durch den Verbleib eines Arbeitgebers und Steuerzahlers auf ihrer Gemarkung.

Wenn nach dieser Vorarbeit in Kürze auch der Sportverein und Beck ihren Kaufvertrag unterschreiben, ist die nächste Hürde des Bauprojekts genommen. Für die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Autohauses und seiner Zufahrt hat der Renault-Händler ein Übergangsdomizil gefunden und vor wenigen Wochen bezogen: in der Groß-Umstädter Straße in Dieburg, gegenüber dem Friedhof. Dort hatte 2020 das Autohaus Schütz seinen Standort aufgelöst und diesen im großen Neubau an der B45 bei Groß-Umstadt integriert. Das Objekt, in dem Beck Zwischenmieter ist, gehört dabei weiter dem Familienunternehmen Schütz. Die FSV Münster will mit ihren Grundstücks-Einnahmen (wie berichtet) ihre Immobilie aus Sporthalle und Vereinsheim modernisieren. Weil der Fußball im Verein nur noch ein Randdasein fristet, will man in einer optimierten Halle neue Sportangebote schaffen.

(Text: jedö)

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