Gastronomischer Leerstand endet bald – Endlich Leben am „Tor in die Stadt”

394
Greg de Neufville freut sich auf die neue Herausforderung am Bahnhof in Ober-Roden. Für die „Station 1“ hat der 54-jährige Gastronom gemeinsam mit Carsten Barna (links) und Daniel Winkler (Zweiter von rechts) die gleichnamige GmbH gegründet. Bürgermeister Jörg Rotter stellte die künftigen Gastgeber gestern vor. (Foto: PS)

OBER-RODEN (PS) – Voraussichtlich im Laufe des Mai soll Eröffnung sein: Dann will Greg de Neufville gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern Daniel Winkler und Carsten Barna in der „Station 1“ die ersten Gäste begrüßen. Damit endet die Zeit des gastronomischen Leerstands im Ober-Röder Bahnhof.

Im Anbau samt dazugehöriger Dachterrasse schwebt Greg de Neufville „eine Mischung aus klassischer Kneipe und Restaurant mit sehr gutem Essen“ vor. In das Projekt will er seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz einfließen lassen. Der 54-jährige Gastronom betreibt in Seligenstadt seit sechs Jahren das Hotel „Main Chateau“, in der Vergangenheit hatte er auch zwei Lokale in Frankfurt. Küche und Einrichtung für die „Station 1“ sind bestellt, jetzt sollen die Arbeiten im Rohbau möglichst schnell vorangehen. Einen Küchenchef, mit dem de Neufville schon früher zusammengearbeitet hat und der auch schon im Frankfurter Tigerpalast kochte, gibt es auch schon. Auf der Karte, die „moderne Küche“ bieten soll, stehen unter anderem Poke Bowls, Steaks, Hamburger, Salate, Handkäs-Variationen und eine Auswahl an vegetarischen Gerichten. Die Dachterrasse könne man auch für After-Work-Partys nutzen, so Greg de Neufville. Ein Kiosk zu den Gleisen hin, unter anderem mit Frühstücksmüsli und belegten Brötchen, soll täglich bereits ab 5 Uhr früh geöffnet haben.

Bis zur Eröffnung, die derzeit für Mai geplant ist, gibt es im Anbau des Bahnhofs noch jede Menge zu tun.
(Foto: PS)

Greg de Neufville hat gemeinsam mit Daniel Winkler, der in der Nähe des Bahnhofs lebt, und dem Aschaffenburger Carsten Barna für die „Station 1“ eine GmbH gleichen Namens gegründet. Die Räumlichkeiten hat das Trio von Bahnhofsbesitzer Hans-Jörg Vetter gepachtet. Vetter hatte sich 2012 mit seinem Konzept gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt, den Bahnhof von der Stadt gekauft und seit 2014 aufwendig saniert. Wohnungen, Büros und Geschäfte wurden Realität, der laut Kaufvertrag mit der Stadt für die Gastronomie vorgesehene Anbau samt Dachterrasse stand allerdings lange leer. Es fand sich viele Jahre kein Pächter. Im vergangenen Sommer zog die Stadt daher sogar die Rückabwicklung des Vertrags mit dem Investor in Erwägung. Dazu kam es nicht, vielmehr wurde nun eine einvernehmliche Lösung gefunden: Greg de Neufville pachtet mit seinen Mitstreitern die für die Gastronomie vorgesehenen Räumlichkeiten von Hans-Jörg Vetter und freut sich auf das Projekt, bei dem er von Beginn an mitgestalten darf.

„Wenn man von Anfang an dabei ist, macht das ein Gefühl `Das ist meins`“, so de Neufville. Bei der Übernahme eines bestehendes Restaurants könne man solch eine Nähe nicht aufbauen, berichtet der Gastronom, der sich als „chronisch-optimistisch“ bezeichnet, aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz. „Hier hängt mein Herz dran, ich mag den Laden.“ Daniel Winkler war 2012 bereits Bestandteil eines Teams, das sich ebenfalls um den Kauf des Bahnhofs beworben hatte. Damals konnte er sich nicht durchsetzen. Der Bezug zum Bahnhof sei aber immer geblieben. Jörg Rotter begrüßt es sehr, dass es im Bahnhof („Dem Tor in die Stadt“) nun bald auch ein gastronomisches Angebot geben wird: „Da wo Gastronomie ist, da ist Leben. Da kommen Menschen zusammen.“ Der Bürgermeister lobte den Mut der Betreiber, in der gerade für die Gastronomie schwierigen Zeiten, zu investieren.