Ärzte werfen schützenden Corona-Impfstoff weg

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(Symbolfoto: Freepik)

Vor wenigen Wochen kündigte die Ständige Impfkommission (Stiko) die Möglichkeit an, sich nach der Erstimpfung mit Astrazeneca mit einem zweiten Vakzin impfen lassen zu können. Doch diese Empfehlung hat Folgen: Die ersten Arztpraxen sind gezwungen ihre Dosen Astrazeneca zu entsorgen.

Weil viele Menschen sich gegen eine zweite Impfung mit Astrazeneca entscheiden oder sich erst gar nicht mit dem umstrittenen Vakzin impfen lassen wollen, bleiben die Dosen in den Arztpraxen liegen, bis ihr Haltbarkeitsdatum abläuft und sie entgültig im Müll landen. Auf Anfragen des Hessischen Rundfunks berichtet der Sprecher der Kassenärztliche Vereinigung (KV), dass es für die Arztpraxen aus Hygiene-Vorschriften auch nicht möglich sei, den Impfstoff an die Apotheken zurückzugeben.

Auf diesen Trend reagierten Land- und Bund schnell und bestellten kommende Astrazeneca-Dosen ab. Hessen hat beispielsweise eine Auslieferung von 122.400 Dosen zurückgerufen. 30 Millionen von ihnen sollen an Länder mit wenig eigenem Impfstoff gespendet werden.

Besonders bedenklich ist diese Entwicklung unter dem Gesichtspunkt, dass viele Menschen noch immer auf einen Impftermin warten und der Prozess durch die große Nachfrage auf andere Impfstoffe verlangsamt wird (mehr dazu: hier). Dabei ist der Nutzen des  Astrazeneca-Impfstoff in Relation zu seinem Risiko noch immer überwiegend. Zu diesem Fazit kam auch eine Analyse der der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).

Zu hoffen bleibt nur, dass die vielen Astrazeneca-Dosen doch noch verimpft werden und damit uns alle schützen können.

(Text: as)

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