Die Zahl der Straftaten in Neu-Isenburg ist erneut gesunken – mehr noch: Für die Stadt konnte ein Rekordtief an bekannt gewordenen Fällen im Betrachtungszeitraum der letzten zehn Jahre registriert werden. Für 2020 verzeichnet das Polizeipräsidium Südosthessen 2024 erfasste Fälle; im Vorjahr 2019 listeten die Statistiker der Polizei noch 2285 Fälle auf.
Den höchsten Anteil der Straftaten machten mit 32 Prozent die Diebstähle aus. Dazu zählen Diebstähle aus oder von Fahrzeugen ebenso wie Wohnungseinbrüche oder Taschen- und Trickdiebstähle. Es folgten mit 21 Prozent Vermögens- und Fälschungsdelikte, 13 Prozent der Straftaten waren dem Bereich Rauschgiftdelikte zuzurechnen und in 9 prozent der Fälle wurden Sachbeschädigungen verfolgt. Körperverletzungen und Gewaltdelikte verzeichnete die Polizei bei 8 bzw. 3 Prozent der registrierten Straftaten. Weitere Delikte werden anderen Deliktbereichen zugerechnet.
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen: Gab es in 2019 einen Anstieg von 37 auf 58 zu verzeichnen, sind es in 2020 mit 49 Fällen 9 weniger. In 23 Fällen blieb es beim Versuch, d.h. die Täter haben ihre Tat nicht vollenden können, da sie nichts entwenden bzw. nicht in die Wohnung eindringen konnten.
Auch im Bereich der Straßenkriminalität verzeichnete die Polizei abermals einen Rückgang der Zahlen. Mit 409 Fällen sind es 80 weniger als im Vorjahr. Das Resümee der Polizei: „Die objektive Sicherheitslage in Neu-Isenburg hat sich verbessert. Die Gefahr in der Öffentlichkeit Opfer einer Straftat zu werden, hat deutlich abgenommen.“
Lediglich der Bereich der Rauschgiftdelikte zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 25,2 Prozent. In der Mehrheit sind diese Fälle auf verstärkte Kontrollen durch die örtliche Polizeistation zurückzuführen. Dabei ging es in 169 Fällen um den Besitz oder Konsum von Rauschgift, 19 Personen ergriff die Polizei beim Handel mit Drogen und in 48 Fällen flogen Drogenfahrten auf.
Mit einer ganzen Reihe von festen Einrichtungen, Veranstaltungen, regelmäßigen Angeboten und Projekten leistet die Stadt in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und den Schulen insbesondere im Bereich Jugend seit vielen Jahren eine erfolgreiche Präventionsarbeit.
Dazu gehört die Arbeit des Vereins Mobile Jugendarbeit/Streetworker Neu-Isenburg e.V., der regelmäßig Streetworker zu den Treffpunkten der Jugendlichen schickt. Diese suchen das Gespräch mit den Jugendlichen, weisen, wenn notwendig auf Fehlverhalten hin und machen gleichzeitig auf Angebote, beispielsweise des Café Zukunft, das ebenfalls zum Verein gehört, aufmerksam. Die kontinuierliche präventive Arbeit der Streetworker hat sich insgesamt sehr positiv ausgewirkt.
Auch das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ steht für eine erfolgreiche Präventionsarbeit. Hier stehen insbesondere die aufsuchende Jugendarbeit, die niedrigschwellige Beratung und die Weitervermittlung an Beratungsstellen oder der Hinweis auf Beratungsmöglichkeiten im Fokus. Prävention durch Wissensvermittlung im Rahmen der Digitalisierung, insbesondere im städtischen Infocafé (z.B. Cybermobbing, Medienkompetenz, etc.) richtet sich auch an pädagogische Fachkräfte an Schulen, Kindereinrichtungen oder Eltern. Hilfreich ist auch die Arbeit des städtischen Jugendbüros, das die Jugendlichen mit großem Erfolg beim Einstieg in das Berufsleben unterstützt.
„Insgesamt zeigt sich, dass sich die Präventionsarbeit von Polizei und Stadt für Neu-Isenburg gut bewährt hat. Neben den genannten Projekten ist hier auch die Arbeit des Präventionsrates zu nennen und die Unterstützung durch zielgerichtete Kultur- oder Sportangebote“, sagt Erster Stadtrat Stefan Schmitt. Gleichzeitig verweist der Erste Stadtrat, der auch Dezernent für den Fachbereich Sicherheit und Ordnung ist, auf weitere Bemühungen der Stadt, die der Sicherheit der Bürger ebenso Rechnung tragen, wie der Prävention von Straftaten. Dazu zählt seit 2018 die City-Streife, Mitarbeiter eines Security-Unternehmens, die insbesondere an Wochenenden im Sommer im Auftrag der Stadt im Stadtgebiet unterwegs sind. Dabei zeigen die Sicherheitsfachleute nicht nur Präsenz und arbeiten eng mit der Polizei zusammen, sondern gehen beispielsweise auch Lärmbeschwerden nach, machen auf illegale Müllablagerungen aufmerksam und suchen das Gespräch mit den Bürgern. Auch auf Maskenpflicht und Abstandsregeln wird, entsprechend der in der Corona-Pandemie geltenden Regeln, geachtet.
Die zehn freiwilligen Polizeihelferinnen und –helfer sind im Stadtgebiet unterwegs. Sie unterstützen ehrenamtlich die örtliche Polizei, insbesondere durch Fußstreifen unter dem Motto „Präsenz zeigen – Beobachten – Melden“. Damit erhöhen sie das Sicherheitsgefühl, sind Ansprechpartner und machen auf Missstände aufmerksam. Für mehr Sicherheit und Präsenz sorgen auch die acht städtischen Ordnungspolizeibeamtinnen und –beamte. Sie überwachen den ruhenden Verkehr, bei Bedarf auch den fließenden, verfolgen Ordnungswidrigkeiten und sind ebenfalls als Ansprechpartner vor Ort. Die Stadt will das Team der Ordnungspolizeibeamte jetzt noch einmal um weitere drei Stellen aufstocken.
2018 wurde Neu-Isenburg in die Initiative KommunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) aufgenommen. Ziel des Programms ist es, in Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei, der Stadt sowie den Bürgerinnen und Bürgern vernetzte Maßnahmen zu entwickeln, um die Sicherheit in der Stadt weiter zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Erste nachhaltige Ideen und Ansätze aus dem KOMPASS Programm hat die Stadt bereits umgesetzt. Dazu gehört u.a. die verbesserte Beleuchtung an Wegen und Plätzen, manchmal reicht aber auch das Zurückschneiden von Bäumen und Hecken an unübersichtlichen Stellen.
Erster Stadtrat Stefan Schmitt: „Insgesamt verfügt die Stadt über eine gute Sicherheitsarchitektur, die wir ständig weiterentwickeln und verbessern. Wir freuen uns sehr, dass dies mit einem Rückgang der Kriminalitätsrate verbunden ist und danken der hiesigen Polizeidienststelle für die enge Kooperation“.
(Text: PM Stadt Neu-Isenburg)