Der schweigenden Mehrheit verliehen 250 bis 300 Bürger in Rodgau eine Stimme

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Zahlreiche Organisationen in Rodgau, federführend dabei der Verein für Multinationale Verständigung Rodgau (munaVeRo) hatten zu einem Gedenken an die Toten der Pandemie auf den Rathausvorplatz eingeladen. (Foto: ah)

Seit einigen Wochen ist jeden Montag der Rathausvorplatz in Jügesheim Treffpunkt derer, die jegliche Maßnahmen gegen den Coronavirus ablehnen, weder Maske tragen, noch Abstand halten und diesen Protest als „Spaziergang“ bezeichnen, dann durch die Straßen von Jügesheim ziehen und angeblich die Stimme der Mehrheit sind.

Um der schweigenden Mehrheit endlich eine Stimme zu verleihen, haben zahlreiche Organisationen in Rodgau, federführend dabei der Verein für Multinationale Verständigung Rodgau (munaVeRo) zu einem Gedenken an die Toten der Pandemie auf den Rathausvorplatz eingeladen.

Bewusst hatte man den Zeit und Ort ausgesucht, an dem sich die „Spaziergänger“ treffen, um zu zeigen, dass es Menschen gibt, die anderer Meinung als die „Spaziergänger“ sind. Dr. Rudolf Ostermann, Vorsitzender des Vereins munaVeRo, und andere Redner, wiesen nicht nur auf die verheerenden Folgen des Virus hin und warnten auch eindringlich vor den „Rattenfängern“, die die Unsicherheit und Kritik der Bürger in Bezug auf die Coronamaßnahmen ausnutzen, um den Staat zu destabilisieren. Sie betonten auch, wie wichtig es sei, dass man sich einer kleinen, aber lauten Gruppe entgegenstellen müsse, die an Verschwörungen glauben oder von einer Diktatur in unserem Land sprechen.

„Wir brauchen Solidarität und das Denken an Mitmenschen, denn jeder kann das Virus weitergeben. Wir treten hier ein für das Recht aller ein zu überleben“, so Bürgermeister Jürgen Hoffmann. Auf die Möglichkeit, Kritik zu äußern, wies auch der zukünftige Bürgermeister Max Breitenbach hin: „Wenn es Ihnen, wirklich darum geht, die Coronapolitik zu kritisieren, dann halten Sie sich an die Regeln. Maske tragen, Abstand halten und die Veranstaltung anmelden und nicht feige, wie es in den letzten Wochen zu erleben war, dass Flugblätter in den Haushalten verteilt wurden, die keinen Hinweis auf den Veranstalter aufwiesen.

Jeder hat das Recht Kritik zu üben, aber dann auf Grundlage unserer gesetzlichen Möglichkeiten und nicht versuchen, destruktiv unsere Gesellschaft zu zerstören.“

(Text: ah)