
Zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Stärkung des Miteinanders zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen im Odenwaldkreis ist ein Landschaftspflegeverband ins Leben gerufen worden.
Zur Gründungsversammlung in der Erbacher Werner-Borchers-Halle waren auf Einladung des Odenwaldkreises rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Land- und Forstwirtschaft, aus dem Landschaftsschutz und Naturschutzverbänden sowie der zwölf Städte und Gemeinden gekommen.
Sie beschlossen unter der Versammlungsleitung von Rekha Krings, der Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Odenwald, die Satzung des Verbands; außerdem wurde ein Vorstand gewählt. Ihm gehören jeweils vier Vertreterinnen und Vertreter aus der Land- und Forstwirtschaft, aus dem Natur- und Landschaftsschutz sowie der Kommunen an.
Landrat Frank Matiaske, dem die Gründung des Verbands von Anfang an ein wichtiges Anliegen war, hob dessen Bedeutung für die Attraktivität des Odenwaldkreises als naturreicher Region mit einer unverwechselbaren Landschaft und einer großen Waldfläche hervor: „Für die Odenwälderinnen und Odenwälder haben Natur- und Landschaftsschutz einen hohen Stellenwert. Deswegen ist heute ein guter Tag für unseren Kreis. Durch gemeinsame Anstrengungen können wir voneinander lernen und viel bewegen. Das zeigen Beispiele aus anderen Landschaftspflegeverbänden“, sagte er zu Beginn der Versammlung. „Dass alle zwölf Städte und Gemeinden mitmachen, zeigt, wie groß auch ihr Interesse an dieser Arbeit ist. Es ist einzigartig in Hessen, dass alle Städte und Gemeinden eines Kreises bei einem Landschaftspflegeverband dabei sind.“ Der Erbacher Bürgermeister Dr. Peter Traub sagte in seiner Begrüßung, er freue sich, dass es mit diesem „ambitionierten Projekt“ vorangehe, um einen „einzigartigen Lebensraum zu erhalten und weiterzuentwickeln“.
Matiaske und Traub dankten allen, die die Verbandsgründung intensiv vorbereitet haben, nicht zuletzt Dr. Dietmar Simmering, dem Landeskoordinator der Landschaftspflegeverbände in Hessen, und dem Klimaschutzmanager des Kreises, Markus Linkenheil.
Auf die Gründung des Verbands hatten sich die Repräsentanten der Land- und Forstwirtschaft, der Vereinigungen aus Natur- und Landschaftsschutz sowie der Kommunen in einer Auftaktveranstaltung am 30. Juni 2021 in Erbach einhellig verständigt. Danach hatte eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aller Gruppen in drei Sitzungen die Satzung und Beitragsordnung ausgearbeitet. Organisiert ist der Verband als gemeinnütziger Verein; dessen Sitz ist Erbach.
Das Land fördert die Landschaftspflegeverbände in Hessen finanziell. Der erste Schritt für den neuen Gesamtvorstand wird es nun sein, einen geschäftsführenden Vorstand aus drei Mitgliedern und eine(n) Vorsitzende(n) zu wählen. Dazu muss noch ein Termin gefunden werden. Weiterhin obliegt es dem Vorstand, die Fördergelder abzurufen und zunächst einen Geschäftsführer / eine Geschäftsführerin zu finden. Als Orientierung für die inhaltliche Arbeit liegt dem Vorstand ein Arbeits- und Maßnahmenpaket vor, das das Regierungspräsidium Darmstadt und die zuständigen Stellen der Kreisverwaltung gemeinsam vorbereitet haben.
Dem Vorstand gehören an:
Aus der Land- und Forstwirtschaft: Markus Kredel (Landwirt), Klaus Schürger (Landwirt), Susanne Seip (Landwirtin) und Hans Trumpfheller (Kreislandwirt)
Aus dem Natur- und Landschaftsschutz: Hans Helmut Börner (Kreisverband Odenwald-Dieburg für Obstbau, Garten- und Landschaftspflege), Torsten Hormel (BUND Odenwald), Bernhard Saul (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz), Thomas Väth (Nabu Odenwaldkreis)
Aus den Kommunen: Horst Bitsch (Bürgermeister Höchst), Deirdre Heckler (Bürgermeisterin Breuberg), Christian Kehrer (Bürgermeister Oberzent) und Stefan Lopinsky (Bürgermeister Reichelsheim).
(Text: PM Odenwaldkreis)