Die Landeshauptstadt Wiesbaden registriert 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein 2,6-prozentiges Plus bei den Übernachtungszahlen und liegt damit über dem hessenweiten Durchschnitt.
Die der Pandemie geschuldeten Reisebeschränkungen und Restriktionen prägten auch den Wiesbaden-Tourismus im Jahr 2021 nachhaltig. Auch wenn die Anzahl der ankommenden Gäste in der Stadt und die Übernachtungszahlen, die sich im Vergleich zum Jahr 2020 erhöht haben, Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben könnten, so besorgniserregend sind die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Derzeit sind die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch nicht absehbar, werden jedoch erheblichen Einfluss auf die internationale Tourismuswirtschaft haben. Mit insgesamt annähernd 263.000 Gästeankünften wurde ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht, bei den Übernachtungszahlen sorgten 671.834 Übernachtungen für eine Zunahme von ebenfalls 2,6 Prozent. Den vom Hessischen Statistischen Landesamt erhobenen und dem städtischen Amt für Statistik und Stadtforschung aufbereiteten Zahlen zufolge nehmen Besucher aus den USA bei den ausländischen Gästen einen der Spitzenplätze ein: Mit 18.775 Besuchern kamen 25,2 Prozent mehr Touristen aus den USA in die hessische Landeshauptstadt, ihre Übernachtungszahlen erhöhten sich um 13,3 Prozent auf mehr als 33.000. Ein leichter Aufwärtstrend auch bei den Gästen aus Deutschland: Deren Anzahl stieg um 0,3 Prozent auf knapp 211.000, die Übernachtungszahlen inländischer Gäste um 2,8 Prozent auf 562.184 im Jahr 2021. „Mit der Zunahme an Gästen und Übernachtungen um 2,6 Prozent liegen wir im Trend“, freut sich Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz mit Blick auf die im Vergleich zu 2020 deutschlandweite Zunahme des Tourismus um 2,6 Prozent. „Im Vergleich zum Land Hessen, das ein Plus von 2 Prozent ausweist, nahm der Tourismus in Wiesbaden einen etwas besseren Verlauf“, merkt Franz an. Eine strategische Neuausrichtung des Tourismus, die sich an den durch die Pandemie veränderten Wünschen und Nachfragen der Reisenden orientiert, verkündet Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH. „Gemeinsam mit externen Partnern aus Wirtschaft, Tourismus und Kultur haben wir die Tourismusstrategie 2026+ erarbeitet“, so Michel. Dabei spielt auch die Gründung der Destination Wiesbaden Rheingau, bei der die Partner sich ihre Individualität und Stärken bewahren und gleichzeitig auf eine engere Kooperation und Verzahnung auch digitaler Angebote setzen, eine bedeutende Rolle.
Zunahme von 12,7 Prozent
Von den 262.767 Gästen, die 2021 die hessische Landeshauptstadt besuchten, kamen knapp 211.000 Gäste aus dem Inland und knapp 52.000 aus dem Ausland. Dies entspricht einer Zunahme von 12,7 Prozent. 562.184 Übernachtungen inländischer Gäste wurden im vergangenen Jahr in Wiesbaden gezählt (plus 2,8 Prozent), hinzu kamen weitere 109.650 Übernachtungen ausländischer Gäste (plus 1,9 Prozent). Neben den Besuchern aus den USA sorgten Gäste unter anderem aus Österreich für Steigerungen bei den Übernachtungszahlen. Ein besonders rasanter Aufschwung war bei Gästen aus den arabischen Golfstaaten zu verzeichnen: Mit 7.179 Besuchern (2020: 2.278) kamen 215,1 Prozent mehr Besucher nach Wiesbaden, deren Übernachtungszahlen um 53,4 Prozent auf 14.116 anstiegen.
Insgesamt stellten die 74 Beherbergungsbetriebe der Stadt im vergangenen Jahr 7.081 Betten zur Verfügung, die Bettenauslastung lag bei 26 Prozent. Jeder inländische Besucher verbrachte im Durchschnitt 2,7 Nächte in der Stadt, jeder Auslandsgast nächtigte 2,1 Mal in Wiesbaden.
Die Pandemie hatte im Tourismusjahr 2021 auch Auswirkungen auf die Arbeit der für die nationale und internationale Vermarktung der Landeshauptstadt zuständigen Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, die sich vielfach nicht durch Präsenz vor Ort, sondern durch die Teilnahme an digitalen Formaten auszeichnete. Das Unternehmen präsentierte die Stadt bei der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB), die ebenso im digitalen Format stattfand wie der Germany Travel Mart™, war bei der RDA Group Travel Expo Köln 2021, Leitmesse der Bus- und Gruppentouristik, vertreten sowie bei zahlreichen Workshops im In- und Ausland. Zu den weiteren Marketingaktivitäten zählten die Teilnahme an einem Kulturworkshop der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Brüssel und Zürich sowie die Roadshow der DZT in Wien und Linz.
Die Stadt Wiesbaden war ferner Premiumpartner der Kampagne „German.Spa.Tradition“ der Deutschen Zentrale für Tourismus, bei der Deutschland als hochwertiges und nachhaltiges Gesundheitsreiseziel mit einzigartigem historischem Flair beworben wurde. Die Werbung erstreckte sich auf elf Märkte wie unter anderem den arabischen Golfstaaten, Frankreich und Großbritannien. Auch an der Re-Start-Kampagne der Hessen Agentur wirkte das Unternehmen mit. Darüber hinaus wurden Zeitungsbeilagen zu den Themen Shopping und Einzelhandel sowie Kultur realisiert, eine Kampagne mit dem Museum Wiesbaden zum Start der Jawlensky-Ausstellung umgesetzt, ein neuer Imagefilm entwickelt und beim neuen „Merian“-Heft Wiesbaden & Rheingau mitgewirkt. Ferner ist die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH seit dem vergangenen Jahr Mitglied im Internationalen Verband der Paketer (VPR), der touristische Leistungsträger im Reisesegment der Bus- und Gruppentouristik vereint, und trat dem Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen (BDIU) bei.
Die neue strategische Ausrichtung für das touristische Wiesbaden, die in Kürze mit der Tourismusstrategie 2026+ vorgestellt wird, rückt insbesondere Aspekte wie Nachhaltigkeit und den Klimawandel in den Fokus. Gleichzeitig berücksichtigt das Strategiepapier den Anspruch auf Digitalisierung im Tourismus und legt mit Rücksicht auf den Klimawandel besonderes Augenmerk auf eine verstärkte Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie Regionalität.
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)