Stadt Offenbach freut sich über Hilfsbereitschaft für Geflüchtete

150
(Grafik: ChiaJo auf Pixabay)

Wohnungen müssen menschenwürdig sein

Die Stadt Offenbach am Main informiert alle aus der Ukraine ankommenden Menschen umfassend unter www.offenbach-hilft.de im Internet. Dort sind auch wichtige Informationen gelistet für private Hilfsangebote.

„Wir freuen uns über die sensationelle Hilfsbereitschaft in Offenbach. Es muss aber auch klar sein, dass angebotene Unterkünfte für mehrere Monate oder Jahre geeignet sein müssen. Denn gut gemeint ist nicht immer gleich gut gemacht. Sonst beginnen die Menschen sich einzuleben und müssen dann eine neue Unterkunft finden, wenn sich das Zusammenleben schwierig gestaltet, die als Unterkunft genutzten Räume wieder für andere Zwecke benötigt werden – oder nicht als Wohnraum geeignete Räume genutzt werden. Wir raten also dringend davon ab, eine freie Couch oder ein Gästezimmer anzubieten, das am Ende nur kurz zur Verfügung gestellt werden kann“, betont Sozialdezernent Martin Wilhelm. Das würde die Menschen erneut traumatisieren. Angebotene Wohnungen müssten ein menschenwürdiges Leben in Deutschland ermöglichen – auch für einen längeren Aufenthalt.

Wichtige Informationen finden Geflüchtete zu den Themen Ankommen, Wohnen, Arbeiten, Gesundheit in Frankfurt und Offenbach sowie ein „Handbuch“ Deutschland auch in ukrainischer Sprache auf www.offenbach-hilft.de im Internet – die Seite ist automatisiert übersetzbar. Eine möglichst schnelle Registrierung ist wichtig, um eine Arbeitserlaubnis und bei Bedarf Zugang zu finanziellen Hilfen, zu Bildung und gesundheitlicher Versorgung zu erhalten.

Die hessische Erstaufnahme-Einrichtung in Gießen ist für die medizinische und psychologische Betreuung von Geflüchteten – auch Kindern – ausgestattet und sorgt für alle notwendigen Registrierungen und Anträge. Offenbach gehört bisher nicht zu den Kommunen, die eine Anweisung des Landes Hessen zur Einrichtung von Notunterkünften bekommen haben. Das liegt am Verteilungsschlüssel, den das Land anwendet, und in dem Offenbach durch die Aufnahme von Geflüchteten in der Vergangenheit zunächst keine Geflüchteten zugewiesen werden.

Warnung vor unseriösen oder kriminellen Hilfs- und Wohnungsangeboten

Hilfsorganisationen warnen vor unseriösen oder kriminellen Hilfs- und Wohnungsangebote an geflüchtete Frauen aus der Ukraine. Auch deshalb ist es wichtig, sich zeitnah zu registrieren. „Die Stadt will verhindern, dass aus dem Leid der Menschen Nutzen gezogen wird. Der Preis für die Miete muss angemessen sein, wenn sie über Sozialleistungen bezahlt werden soll“, erläutert Wilhelm.

Wer privat dauerhaft eine geeignete Unterkunft gefunden hat, sollte zunächst beim Bürgerbüro digital einen Termin vereinbaren unter https://www.offenbach.de/buergerbuero-termine im Internet. Als Stichwort muss „Meldewesen“ ausgewählt werden. Über das Bürgerbüro wird dann ein Termin beim Ausländeramt vereinbart sowie Anträge für das Sozialamt für Leistungen angeboten. Einige Kollegen im Bürgerbüro können auch Ukrainisch oder Russisch sprechen. Eine Registrierung in Offenbach macht aber nur Sinn, wenn eine dauerhaft nutzbare Unterkunft gefunden wurde: Wer sich zunächst in einer Kommune registriert, dann aber die dazu nachgewiesene Unterkunft nicht weiter nutzen kann, wird auch nicht mehr in einer Erstaufnahmeeinrichtung angenommen. Dann muss auf dem freien Markt eine Wohnung gesucht werden. Aus diesem Grund ist auch keine Unterbringung in einem Hotel für längere Zeit sinnvoll, sondern kommt derzeit nur in absoluten Ausnahmefällen und nur für kurze Zeit in Frage. Die Stadt bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, die bisher schon tätig geworden sind, sei es mit Sachspenden, Geldspenden, allgemeiner Unterstützung oder Wohnraum.

(Text: PM Stadt Offenbach)