Eppertshausen: Naturnahe KiTa-Gruppe am Haus Westermann öffnet am 1. April ihre Pforten

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Julia Rieger und Tatjana Gotta vor dem Eingang zu den umgebauten Räumlichkeiten am Haus Westermann – es fehlt Nadja Grimm. (Foto: Gemeinde Eppertshausen)

Achtzehn Monate nachdem der Verwaltung ein Prüfantrag der SPD-Fraktion auf Eröffnung eines Waldkindergartens vorgelegt wurde, wird aus dem Plan Realität: Am 1. April wird die Naturnahe KiTa-Gruppe am Haus Westermann eröffnet und rundet das Kinderbetreuungsangebot in Eppertshausen ab.

Erste konkrete Schritte nach dem Antrag wurden im Mai 2021 eingeleitet, als zunächst einmal über interessierte Eltern das Interesse an einer solchen KiTa-Gruppe ausgelotet wurde. Schließlich verbringen die Kinder die meiste Zeit in Wald und Flur – bei Wind und Wetter! Bereits im Vorfeld hatte sich bei Gesprächen mit den Eltern angedeutet, dass für eine reine Waldgruppe nicht genügend Kinder zusammengekommen wären. Bei dem Gedanken, dass die Kinder mit Schippe und Schaufel ihre „kleinen und großen Geschäfte“ im Wald verrichten müssten, war vielen Müttern nicht wohl. Erst die Idee einer „Naturnahen Gruppe“ am Haus Westermann als „Stützpunkt“ für die Gruppe mit vorhandener Infrastruktur wie Küche, Toilettenanlage und kleinem Aufenthaltsraum führte dazu, dass sich am ersten Informationsabend bereits rund 20 Familien am Haus Westermann einfanden, um sich über das Vorhaben zu informieren.

Nachdem Ende August 2021 die im Rahmen der Informationsveranstaltung vorgegebene Mindestanzahl von 15 Anmeldungen zum 1. April vorlag, konnte mit der Detailplanung- und Vorbereitung begonnen werden. Zunächst galt es einen Finanzierungsplan für die Gesamtinvestitionssumme von mehr als 150.000 Euro (ohne Personalkosten) aufzustellen und die möglichen Fördermittel aus dem „Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung“ des Landes zu beantragen. Nach Genehmigung des Finanzrahmens durch die Gemeindevertretung wurde die erforderliche Betriebserlaubnis über die Fachberatung für Kindertageseinrichtungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg beantragt, Brandschutzmaßnahmen mussten geprüft und umgesetzt, das Gesundheits- und Forstamt eingebunden werden.

Anschaffung eines Zirkuswagens gestaltete sich schwierig

Auch die geplante Anschaffung eines Zirkuswagens gestaltete sich schwierig, da sich, auch bedingt durch die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Liefertermine auf neun bis zwölf Monate verlängerten. Mittlerweile konnte die Ausschreibung in die Wege geleitet werden, die Verwaltung hofft, dass den Kindern dieser zusätzliche Aufenthalts- und Spielbereich bis zum Herbst 2022 zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Beauftragung ist leider erst nach einer erfolgten Förderzusage möglich, diese liegt bis zum heutigen Tag noch nicht vor. Bis dahin reichen ein als Garderobe umfunktionierter Bauwagen und der Aufenthaltsraum im ehemaligen „Haus Westermann“ für die maximal 20 Kinder erst einmal aus, zumal für den „Notfall“ auch der Jugendraum im nahegelegenen Sportzentrum als Ausweichquartier zur Verfügung steht.

Mittlerweile sind aber alle Vorbereitungen abgeschlossen, Möbel und Garderobe sind aufgebaut, Spielsachen vorhanden – somit kann die Naturnahe Gruppe am 1. April um 7.30 Uhr mit 14 Kindern loslegen, für den Tagesablauf zeichnen sich dann Tatjana Gotta, Julia Rieger und Nadja Grimm verantwortlich.

Eine erste Möglichkeit zu „schnuppern“ bot sich bereits jetzt am vergangenen Samstag, als die Verantwortlichen des zuständigen Fachbereichs der Gemeinde Eppertshausen und die Erzieherinnen zu einem „Tag der offenen Tür“ ans Haus Westermann einluden. Die anwesenden Kinder legten dabei schon fest, wo noch eine Feuerstelle eingerichtet und das Pflanzbeet angelegt werden muss. Während die Kinder das Gelände und die neuen Spielsachen erkundeten, beantworteten die beiden Erzieherinnen die Fragen der Eltern, die sich vor Allem um den geplanten Ablauf drehten.

Jeder Platz birgt verschiedene Abenteuer

„Jeden Tag gibt es einen Morgenkreis – und dann wird hier losgestartet.“ Man läuft verschiedene Plätze im Wald an, wobei jeder Platz verschiedene Abenteuer birgt und durch die Kinder noch benannt werden soll. „Zum Beispiel ein Platz, an dem ein großer, umgestürzter Baum liegt, der wie ein Bus aussieht: Das ist dann der Busparkplatz.“ Am Haus Westermann selbst soll dann aber zum Beispiel auch Gemüse und Obst gepflanzt, gepflegt und nach der „Ernte“ auch gegessen werden.

Es wird, wie in jeder anderen Kindertagesstätte, zusammen gefrühstückt, außerdem gibt es für die Kinder, die bis 14.30 Uhr betreut werden täglich ein warmes, frisch gekochtes, leckeres Mittagessen von der „Waldstubb“ in Rödermark.

Was noch fehlt ist ein Name – den sollen die Kinder „ihrer“ naturnahen Gruppe nach den ersten Tagen der Eingewöhnung natürlich selbst geben.

(Text: PM Gemeinde Eppertshausen)