Landesprogramm “Sport integriert Hessen”

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(Symbolfoto: Pitoboy333 auf Pixabay)

Minister Peter Beuth würdigt Flüchtlingsarbeit der Sportjugend Hessen und dankt der Vorsitzenden Juliane Kuhlmann

Sportminister Peter Beuth hat die Vollversammlung der Sportjugend Hessen besucht und dabei das den Wert des Erfolgsprogramms „Sport integriert Hessen“ vor dem Hintergrund des anstehenden Zulaufs ukrainischer Flüchtender betont. Das Landesprogramm wurde in der Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen im Jahr 2016 gestartet und seitdem stetig weiterentwickelt. Zugleich verabschiedete er Juliane Kuhlmann, die nach 19 Jahren als Vorsitzende der Sportjugend Hessen nicht mehr zur Wahl antrat.

„Der Sportjugend Hessen und ihrer ausscheidenden Vorsitzenden, Juliane Kuhlmann, ist es zu verdanken, dass gesellschaftlich relevante Fragestellungen auch seitens des Sports immer wieder diskutiert und mit eigenständigen Lösungen angegangen wurden und werden. Das Erfolgsprogramm ‚Sport integriert Hessen‘ ist dafür das beste Beispiel. Es wurde von der Sportjugend Hessen initiiert und in jahrelanger vertrauensvoller und höchst produktiver Zusammenarbeit zwischen dem Sportministerium und der Sportjugend stetig weiterentwickelt. Im Jahr 2018 wurde das Programm sogar mit dem #BeInclusive-Award der Europäischen Union ausgezeichnet. Es ist der Sportjugend Hessen und Juliane Kuhlmanns Führung zu verdanken, dass Hessen eine Vorreiterrolle in der Integrationsarbeit im und durch den Sport eingenommen hat. Das Sportland Hessen ist für die Aufnahme und Integration ukrainischer Kriegsflüchtlinge daher bestens vorbereitet”, sagte Sportminister Peter Beuth.

“19 Jahre lang hat Juliane Kuhlmann das Team der Sportjugend Hessen angeführt und dabei ehrenamtlich die Verantwortung für die Geschäftsführung, das Personal, die Bildungseinrichtungen und vor allem für bis zu 800.000 Kinder und Jugendliche in den hessischen Sportvereinen übernommen. Ihr vehementer Einsatz in der Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder hat eine unerlässliche Kultur des Hinsehens befördert. Ihr dauerhafter Einsatz für die Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen – gerade in Pandemiezeiten – sowie die gute und dauerhafte Zusammenarbeit im Landesprogramm ‚Sport integriert Hessen‘ zeigen, dass wir heute eine besonders weitsichtige und verlässliche Führungspersönlichkeit von der Sportjugend Hessen verabschieden müssen. Ich möchte mich ganz herzlich bei Juliane Kuhlmann für die vielen tollen Jahre bei der Sportjugend Hessen bedanken”, so Sportminister Peter Beuth.

Hintergrund

Um die integrative Kraft des Sports vor Ort zu stärken und gleichzeitig die hohe Bereitschaft der Menschen, sich ehrenamtlich im Bereich der Flüchtlingsarbeit zu engagieren, zu unterstützen, hat die Hessische Landesregierung 2016 das Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen aufgesetzt. Neben Sport- und Bewegungsangeboten von Sportvereinen und anderen Institutionen wurde insbesondere der Einsatz von Sport-Coaches für die Flüchtlingsarbeit gefördert. Diese stellen den Kontakt zwischen Sportvereinen, Asylbetreuung, Flüchtlingsunterkünften und Flüchtlingen her. In der ersten Zeit begleiten sie Flüchtlinge zu Sportangeboten. Seit 2019 wurden darüber hinaus Ausbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen sowie die Aufwandsentschädigung für einen Sport-Coach mit persönlicher Zuwanderungsgeschichte im Rahmen des „Sport-Coach-Tandems“ gefördert. Städte und Gemeinden konnten so Pauschalförderungen von bis zu 30.000 Euro abrufen. Zusätzliche Mittel standen noch für Erstaufnahmeeinrichtungen, Sport-Coach-Tandems sowie Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen zur Verfügung. Seit 2016 wurden rund 1.300 Förderungen mit einem Gesamtvolumen von rund 12 Millionen Euro bewilligt. 296 hessische Gemeinden haben in den letzten sechs Jahren an dem Förderprogramm teilgenommen. 2018 wurde das bundesweit einmalige Förderprogramm mit dem #BeInclusive Sport Award der Europäischen Union ausgezeichnet. Das Förderprogramm beruht auf einem im Jahr 2015 in drei Gemeinden durchgeführten Modellprojekt der Sportjugend Hessen. Seit dem Jahr 2022 wird das Programm unter dem Titel „Sport integriert Hessen“ fortgeführt. Neben Geflüchteten können nun auch Menschen mit Migrationshintergrund sowie sozial benachteiligte Personen vom Sportförderprogramm des Landes Hessen profitieren.

(Text: PM Hessisches Ministerium des Innern und für Sport)