Bruce Willis bei weitem kein Einzelfall!
Bruce Willis – weltbekannter Hollywood Star ließ mitteilen, dass er seine Karriere aufgrund einer Aphasie-Erkrankung beende, da sein Sprachvermögen gestört ist. In der breiten Öffentlichkeit fast unbekannt, ist die sogenannte Aphasie gar nicht so selten: In Deutschland erkranken allein im Rahmen eines Schlaganfalls rund 50.000 Menschen pro Jahr daran. „Mit anderen Worten: 85 Prozent der Aphasie-Fälle werden durch einen Schlaganfall ausgelöst“, so Dr. Dirk Czapowski, Sektionsleiter der Stroke-Unit (Schlaganfall-Abteilung) der Asklepios Klinik Langen sowie Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft.
“Zumeist ist eine Aphasie die Folgeerscheinung eines Schlaganfalls. Egal ob einem Schlaganfall eine Hirnblutung oder die Verstopfung eines Gefäßes zugrunde liegt, in beiden Fällen wird das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Deshalb ist jeder Schlaganfall ein Notfall und je schneller die Patienten kompetent ärztlich versorgt werden, desto höher ist die Chance keine oder nur geringen bleibenden Schäden davon zu tragen“, erläutert Dr. Czapowski weiter. Er betreut mit seinem Team aus Oberärztinnen, Physiotherapeuten und Logopädinnen die Abteilung der Schlaganfallversorgung an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr. Wie wichtig die schnelle Versorgung ist, zeigen folgende Zahlen: Rund 40 Prozent der überlebenden Patienten eines Schlaganfalls tragen eine Schwerbehinderung davon und sind dauerhaft auf Pflege und Unterstützung angewiesen.
Für jeden Menschen ein tiefer Einschnitt
Die Aphasie kann dabei eines der gravierenden Symptome eines Schlaganfalls sein: Nicht sprechen zu können, ist für jeden Menschen ein tiefer Einschnitt. Nicht nur für einen Schauspieler wie Bruce Willis kann dies das Karriere-Ende bedeuten. Besonders schlimm dabei ist: Die meisten Patienten verstehen, was mit ihnen passiert, können sich aber nicht mehr verbal mitteilen. Es kommt zu Wortfindungsstörungen, aber auch einzelne Wörter oder Laute können vertauscht werden. „Hinzu kommen häufig auch Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesagtem oder Geschriebenem, Lesen und Schreiben. Was im Alltag nicht nur die Betroffenen schwer belastet, sondern auch Angehörige und Freunde“, ergänzt Sabine Falkner, die als Logopädin die Patienten versorgt.
Wichtig ist es, bei einem Schlaganfall auch eine Aphasie möglichst schnell zu erkennen und zeitnah mit der Therapie zu beginnen. Bei vielen Patienten bilden sich die Sprachauffällig-keiten nach einiger Zeit wieder zurück, aber bei circa 15 bis 20 Prozent der Betroffenen wird die Aphasie chronisch. „Die Therapieansätze müssen dabei genau auf die Symptome des Patienten zugeschnitten werden. Die Therapie startet bereits durch unsere Logopädie auf der Stroke Unit – also direkt in der erstversorgenden Klinik und muss nach dem Klinikaufenthalt meist weiterfortgeführt werden“, so Falkner.
Vorsorge ist wichtig
Risikofaktoren für einen Schlaganfall und damit auch für eine Aphasie-Erkrankung sind insbesondere das Rauchen, Diabetes mellitus oder Herzerkrankungen sowie hohes Lebensalter. Wer mehr über Vorsorgemöglichkeiten erfahren möchte sollte sich folgenden Termin vormerken: am Samstag, 25. Juni, findet auf Parkplatz des Nord-Park Dreieich eine große Informationsaktion der Schlaganfall-Abteilung der Asklepios Klinik Langen in Kooperation mit der Firma Boehringer Ingelheim zu Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten von Schlaganfällen statt. Diese Aktion ist Teil einer deutschlandweiten Aufklärungskampagne zum Thema Schlaganfälle bei der neben vielen anderen Informationen z. B. die kostenlose Messung von Blutdruck oder Blutzuckerspiegel angeboten wird.
(Text: PM Asklepios Klinik Langen)