Rödermark: Schwalbenaktionstag bündelt Arbeiten in luftiger Höhe

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Unter anderem in der Urberacher Kreuzgasse brachte der NABU beim Schwalbenaktionstag Kunstnester an. (Foto: PS)

NABU unterstützt Hausbesitzer mit dem Anbringen neuer Kunstnester

Zum zweiten Mal veranstaltete der NABU Rödermark einen Schwalbenaktionstag. Dafür hatten sich die Helfer extra wieder in Neu-Isenburg eine Arbeitsbühne ausgeliehen, die eine sichere Montage der Kunstnester auch in größerer Höhe ermöglichte. Am Samstag war der NABU mit dem Fahrzeug in Rödermark unterwegs, diesmal schwerpunktmäßig in Urberach.

Der Schwalbenaktionstag hat das Ziel mitzuhelfen, die verbliebene Mehlschwalbenpopulation zu stabilisieren. Hauseigentümer bekamen durch den Vorsitzenden Dr. Rüdiger Werner, dessen Tochter Ann-Kathrin, den stellvertretenden Vorsitzenden Sven Burger und Diedrich Meyn, der dem Vorstand ebenfalls angehört, wieder Hilfe rund um das Thema Schwalbennester: Es wurden neue Kunstnester angebracht oder alte ausgetauscht. Der Bedarf bei den Vögeln ist da. Wenn die Mehlschwalben nämlich dieser Tage aus ihren afrikanischen Winterquartieren zu ihren Brutplätzen zurückkehren, haben sie mit zwei Problemen zu kämpfen. Da ist zum einem der Nahrungsmangel. Schwalben ernähren sich von Fluginsekten, von diesen gibt es heute aber nur noch rund ein Viertel der Menge, die noch vor 35 Jahren gezählt wurde. Das zweite Problem ist der Mangel an geeignetem Material für den Bau der Nester, für die die Vögel feuchte lehmige Erde benötigen, die es im späten Frühjahr in Zeiten des Klimawandels immer weniger gibt. Die Naturnester sind daher in den vergangen Jahren weniger geworden, mit den Kunstnestern soll Abhilfe geschafft werden.

Machbarkeit bei kurzen Vor-Ort-Terminen abgeklärt

Im Vorfeld hatte der NABU teilweise bei kurzen Vor-Ort-Terminen abgeklärt, ob ob ein Haus für Schwalbenkunstnester infrage kommt. Gleich mehrfach machte das NABU-Team in der Kreuzgasse Station, danach folgten weitere Einsätze in Urberach. Neue Kunstnester wurden überwiegend an Stellen angebracht, an denen es in der Vergangenheit über viele Jahre Naturnester gegeben hatte, die allerdings abgefallen waren.

Am Nachmittag ging es auch noch nach Ober-Roden, wo im vergangenen Jahr der Schwerpunkt des Schwalbenaktionstages war. Dort waren es diesmal eher „Nacharbeiten“ angesagt. So wurden beispielsweise Kotbretter versetzt, damit die Schwalben besser anfliegen können.

Die ausgeliehene Arbeitsbühne ist eine wesentliche Erleichterung. „Bei den Schwalbennestern haben wir immer die Schwierigkeit mit der Höhe“, so der Vorsitzende Dr. Rüdiger Werner. Der NABU hat zwar eine große Leiter, die auf 8,50 Meter ausgefahren werden kann und auf einem großen Anhänger transportiert wird. „Da steht man dann alleine auf dieser Leiter und muss gleichzeitig bohren und das Nest halten – in 8,50 Meter Höhe. Das ist alles nicht so einfach“, erklärt Werner. Da ist die ausgeliehene Arbeitsbühne wesentlich komfortabler, auch wenn natürlich Leihkosten anfallen. Die Arbeitsbühne wird mit einer Art Joystick bewegt. „Meine Tochter hat Spaß daran, die Arbeitsbühne zu bedienen. Wenn man mit Computerspielen aufgewachsen ist, geht das recht einfach“, so Rüdiger Werner schmunzelnd zur Arbeitsteilung. Jeweils zwei Mitglieder der NABU-Arbeitsteams waren mit dem Anbringen der Kunstnester beschäftigt, die andere Hälfte stand den Hausbesitzern als Ansprechpartner zur Verfügung. Anfallende Arbeiten an Schwalbennestern bündelt der NABU wegen der Leihkosten für die Arbeitsbühne mittlerweile auf den Schwalbenaktionstag. Wenn wieder größerer Bedarf besteht, will der NABU die Aktion wiederholen.

(Text: PS)