Verkehrsunfallstatistik Südhessen 2021: Rückgang schwerer Personenschäden

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Symbolbild Autounfall (Foto: Pixabay)

Auch das Jahr 2021 war geprägt von der pandemischen Lage, die auf fast alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens maßgeblich Einfluss genommen hat. Hierzu zählen auch der Straßenverkehr und die Verkehrsunfalllage.

Vor diesem Hintergrund lassen sich die vorliegenden Unfallzahlen des Jahres 2021 nur bedingt mit den Erhebungen der Vorjahre vergleichen.

Die Anzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südhessen ist im letzten Jahr, nach dem deutlichen, durch den harten Lockdown bedingten Rückgang in 2020, erwartungsgemäß wieder gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 8,2 Prozent mehr Unfälle erfasst. Mit 22.482 Unfällen liegt die Zahl jedoch noch mit rund 2.300 Unfälle unter dem Mittelwert der Jahre 2017 – 2019.

Umso erfreulicher ist, dass trotz des Anstiegs mit 582 Schwerverletzten der niedrigste Wert, seit Einführung der elektronischen Unfallerfassung im Jahr 2006, erreicht und der positive Langzeittrend weiter fortgesetzt werden konnte.

Bei Unfällen mit tödlichem Ausgang ist im Vergleich zum Vorjahr eine nahezu gleiche Anzahl zu verzeichnen. Bei 29 Unfällen wurden 31 Verkehrsteilnehmer tödlich verletzt. Dies stellt den historisch drittniedrigsten Wert des Polizeipräsidiums Südhessen dar.

Vierzehn der tödlich Verunglückten wurden als Autofahrer(-innen) oder Mitfahrer(-innen) in das Unfallgeschehen verstrickt. In sieben Fällen betraf es motorisierte Zweiradfahrer oder deren/dessen Mitfahrer(-innen). In jeweils fünf Fällen verloren Fahrrad-/Pedelec-Fahrer(-innen) bzw. Fußgänger(-innen) ihr Leben bei der Teilnahme am Straßenverkehr. Bei der genaueren Betrachtung der tödlichen Unfälle können weder im Hinblick auf eine mögliche örtliche Konzentration, noch hinsichtlich des jeweiligen Unfallhergangs Auffälligkeiten festgestellt werden.

Die Zahl von 582 Schwerverletzten liegt um 3,5 Prozent unter der des Vorjahres (603
Schwerverletzte) und stellt den niedrigsten Wert seit Bestehen des PP Südhessen dar.

Ziel: Zahl der Unfälle weiter reduzieren

Nichtsdestotrotz muss es weiter das oberste Ziel bleiben, die Zahl der Unfälle – und im Besonderen die mit schweren Unfallfolgen – weiter zu reduzieren. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass einhergehend mit diesen statistischen Zahlen persönliche Schicksale verbunden sind.

Im Polizeipräsidium Südhessen sind die Verkehrsunfallfluchten mit 6.205 Fällen im Vergleich zur Unfallgesamtzahl gering gestiegen (+3,2 Prozent). Demnach haben sich bei 27,6 Prozent aller im PP Südhessen in 2021 polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle, die Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort entfernt. In rund 95 Prozent der Fälle handelt es sich hierbei um Sachschadensunfälle. Die Aufklärungsquote liegt bei 42 Prozent. Die Polizei ist bei der Aufklärung nach wie vor auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Im Bereich der Wildunfälle ist im Vergleich zum ganzheitlichen Trend ein deutlicher Anstieg von 488 Unfällen bzw. 20,5 Prozent zu verzeichnen. Mit 2.863 polizeilich registrierten Wildunfällen stellen diese 12,7 Prozent des Gesamtaufkommens und den höchsten Stand seit Bestehen des PP Südhessen dar.

Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss mit weitreichenden Folgen

Darüber hinaus wurden in Südhessen im vergangenen Jahr bei 1.836 Verkehrsteilnehmer im Rahmen von Polizeikontrollen der Einfluss berauschender Mittel bei der Teilnahme am Straßenverkehr festgestellt. Hinzu kommen 539 Unfälle, bei denen Konsum von Alkohol oder Drogen zumindest mitursächlich für den Unfall war. Vielen Verkehrsteilnehmern ist hierbei, neben den strafrechtlichen Konsequenzen, oft nicht bewusst, wie weitreichend die Folgen auch beispielsweise im Hinblick auf den Verlust des Arbeitsplatzes oder des Versicherungsschutzes sein können.

Neben Schwerpunktkontrollen im Rahmen der landesweiten Verkehrssicherheitsstrategie zu den Themen, Geschwindigkeit, schwächere Verkehrsteilnehmer und die Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs, werden auch Alkohol und Drogen am Steuer weiterhin genauso im Fokus liegen, wie auch das Thema Ablenkung. Ein besonderes Augenmerk liegt darüber hinaus auf die motorisierten Zweiradfahrer.

Es gilt weiterhin die Teilnahme am Straßenverkehr für alle sicherer zu machen und die Verkehrsmoral nachhaltig zu steigern. Hierfür können jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer, durch gegenseitige Rücksichtnahme und erforderliche Aufmerksamkeit, maßgeblich einen eigenen Beitrag leisten.

(Text: PM Polizei Südhessen)