Förderprogramm „Darmstädter MSOs aktiv für Demokratie“ neu ausgeschrieben

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(Symbolfoto: Pixabay)

Das von der Wissenschaftsstadt Darmstadt ins Leben gerufene und vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration getragene WIR-Modellprojekt richtet sich an Darmstädter Migrantenselbstorganisationen (MSOs) und Vereine, etablierte Träger und Institutionen, die Stadtverwaltung und die gesamte Stadtbevölkerung, die sich für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft einsetzen. Die Angebote innerhalb des Modellprojektes dienen dazu, Demokratie und Antirassismusarbeit in der Stadtgesellschaft erlebbar zu machen.

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch betont die partizipative Ausrichtung des Vorhabens: „Wir wollen, dass Perspektiven von zugewanderten Menschen und Expertisen aus den Communities stärker in die Gestaltung des demokratischen Lebens in unserer Stadt miteinfließen, auch und gerade im Kampf gegen rechts. Gleichzeitig leisten wir mit dem Modellprojekt DaMaD einen wertvollen Beitrag zur Stärkung und Förderung von Ehrenamtsstrukturen.“

Mit der Durchführung des Modellprojektes, das bis in das Jahr 2024 läuft, wurde der Werkhof e.V. beauftragt. „Die Erfahrung unseres gemeinnützigen Vereins in der Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Institutionen und Trägern wird hier von großem Vorteil sein“, hebt Anne Küffner, 1. Vorsitzende des Werkhofs e.V., hervor.
Neben Fortbildungen und Netzwerkarbeit sind künftig auch Mikroprojekte geplant, die alleine oder in Kooperation mit anderen Organisationen zur Förderung von zivilgesellschaftlichem Engagement durchgeführt werden können. Ein Informationsflyer zum Modellprojekt, die Projektausschreibung und der Projektantrag sind unter https://werkhofdarmstadt.de/bildungsprojekte/damad/ (Flyer), https://werkhofdarmstadt.de/wp-content/uploads/2022/05/DaMaD-Projektausschreibung.pdf (Ausschreibung) und https://werkhofdarmstadt.de/wp-content/uploads/2022/05/DaMaD-Projektfo%CC%88rderung-Antrag.pdf (Antrag) abrufbar. Organisationen, die sich für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft in Darmstadt einsetzen, können sich für eine Projektförderung bewerben.

Betül Karacabey-Sen, Mitglied der Pädagogischen Ideenwerkstatt e.V., erhofft sich dadurch nicht nur mehr finanzielle Unterstützung für eigene Projekte und die Professionalisierung der Vereinsarbeit: „Was wir Vereine brauchen, ist vor allem eine größere allgemeine Wertschätzung unseres ehrenamtlichen Engagements für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Aufklärungsarbeit. Wir möchten als starke zivilgesellschaftliche Akteure anerkannt werden“.

An der Steuerung des Modellprojektes sind vier Darmstädter Organisationen aus den Communities aktiv beteiligt, der Deutsch-Syrische Verein, das Migrant Support Network, die Pädagogische Ideenwerkstatt und die Interessengemeinschaft MSO (IG MSO) mit ihren acht angegliederten Vereinen. Aufbauend auf ihren Vorerfahrungen im Bereich Demokratieförderung und Antirassismusarbeit unterstützen sie andere MSOs, die in diesen Feldern aktiv werden möchten.

Abdulhamid Al Jasem vom Deutsch-Syrischen Verein schöpft dabei aus einer vielfältigen Vereinsarbeit: „Nicht nur unser Engagement in der Flüchtlingsarbeit ist für die Integration vor Ort unersetzlich, sondern auch unsere anderen Projekte unterstützen die chancengerechte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in kommunalen und gesellschaftlichen Bereichen“.

Fahima Nokraschi und Dogan Yilmaz, Vertretungen der IG MSO, sehen im Modellprojekt eine große Chance: „Wir wollen die politische Arbeit in kommunalen wie landes- und bundesweiten Diskursen mitgestalten und betrachten es als wichtige Aufgabe, unsere Mitglieder und Freunde weiterzubilden und die demokratischen Werte zu leben“.

Für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts konnte das Praxislabor der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Dr. Olga Zitzelsberger gewonnen werden.
Interessierte Gruppen und Einzelpersonen können sich gerne an die Koordinatorin des Projektes wenden: Sara König, Werkhof e.V., E-Mail: sara-koenig@werkhof-darmstadt.de, Telefon 0157 / 51984188.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)