“Sie waren da, als die Menschen Sie am meisten brauchten – in Momenten, als es um Leben und Tod ging. Das macht Sie zu Vorbildern!“
Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Peter Feldmann am gestrigen Dienstag, 10. Mai, vier Bürger, die andere gerettet hatten, im historischen Limpurgsaal geehrt. Ihre Taten „sind Geschichten, die man gar nicht laut genug erzählen kann“, betonte das Stadtoberhaupt. Die Ereignisse liegen teilweise mehrere Jahre zurück, haben jedoch nichts an ihrer Dramatik eingebüßt.
Der Retter Helmut Wege verhinderte im April 2017 durch sein beherztes Eingreifen einen unmittelbar bevorstehenden Mord. Er hörte aus einer Wohnung die Schreie einer Frau und stieg durch das offene Fenster ein. Der Täter stand unmittelbar davor, sein im Bett liegendes Opfer mit einer Axt zu ermorden. Wege setzte den Mann außer Gefecht und rettete so das Leben der Frau. Bei der gemeinsamen Flucht zog sich Wege anschließend einen komplizierten Bruch am Fuß zu. Hierfür verlieh ihm der Oberbürgermeister die Hessische Rettungsmedaille. „Es ist mir eine Ehre, Sie heute für Ihren beispiellosen Einsatz auszeichnen zu können“, sagte das Stadtoberhaupt.
Die gleiche Auszeichnung ging an Vasil Stanev. Er sah im Juni 2019, wie ein Selbstmörder am Bahnhof Höchst losrannte, um vor den einfahrenden Zug zu springen. Stanev reagierte blitzschnell und riss den Mann nieder. „Für diesen Mut zeichnen wir Sie heute aus“, würdigte das Stadtoberhaupt den Retter. Stanev erhielt ebenfalls die Hessische Rettungsmedaille.
Ähnlich dramatisch war die Situation für Samuel Ghimray Berme. Gemeinsam mit einem weiteren Helfer sah er im August 2019, wie am Hauptbahnhof ein Mann mit Fahrrad ins Gleis stürzte und sich dabei schwer verletzte. Die beiden packten zu und holten diesen so aus dem Gleisbett. „Die S-Bahn kam nicht einmal eine Minute später. Sie haben ohne Zögern geholfen und Ihr eigenes Leben riskiert“, begründete das Stadtoberhaupt, weshalb auch Berme mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet wurde.
Keine Sekunde zu spät war ebenfalls Uwe Steffler. Der Mainova-Mitarbeiter bekam im April 2019 mit, wie ein Kollege einen Herzstillstand erlitt. Steffler leistete in dieser Situation Erste Hilfe und rettete so das Leben des anderen. „Danke, dass Sie nicht weggesehen haben“, unterstrich Oberbürgermeister Feldmann, als er Steffler öffentlich belobigte.
„Sie haben nicht auf den Nebenmann gewartet, sondern sich selbst in die Verantwortung genommen. Damit erinnern Sie uns daran, dass der Einzelne den Unterschied macht. Vielen Dank dafür, dass Sie mutig waren und uns ein Vorbild sind“, würdigte das Stadtoberhaupt alle Retter gemeinsam.
Wer einen anderen rettet oder einen vergleichbaren Einsatz erbringt und dabei sein eigenes Leben riskiert, kann mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet werden. Bestand keine Lebensgefahr für die Retterin oder den Retter, kann eine öffentliche Belobigung in Form einer Urkunde erfolgen. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der Staatskanzlei Hessen.
(Text: PM Stadt Frankfurt)