Mörfelden-Walldorf: Aus Ordnungspolizei wird Stadtpolizei

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(Foto: Ordnungsamt Mörfelden-Walldorf)

In Mörfelden-Walldorf soll der Begriff Ordnungspolizei in Stadtpolizei umgewandelt werden

„Die kommunalen Hilfspolizeibeamtinnen und -beamten können in Hessen seit der Änderung des Hessischen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (HSOG) offiziell den Namen Ordnungspolizei führen. Doch dieser Begriff ist durch die Verwendung in der NS-Zeit historisch belastet und wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern als unpassend empfunden. Deshalb haben wir uns entschieden, wie die Städte Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Kassel, den Begriff Stadtpolizei zu verwenden“, erklärt Bürger- und Ordnungsdezernent Bernd Körner.

Die Ordnungspolizei war im Nationalsozialismus Heinrich Himmler, dem damaligen Reichsführer der SS und der Deutschen Polizei, unterstellt und auch am Holocaust beteiligt. Einheiten der Ordnungspolizei begleiteten und überwachten unter anderem die Transporte von Juden und waren auch an Kriegsverbrechen beteiligt.

„Mit solchen Verbrechen möchte die Ordnungsbehörde nicht aufgrund des gleichen Namens in Verbindung gebracht werden. Wir freuen uns deshalb darüber, bald die Namensänderung Stadtpolizei in Mörfelden-Walldorf einzuführen“, so Körner. Er ist sich sicher, dass die Stadtverordneten für die Änderung stimmen. „Ich gehe davon aus, dass jede:r versteht, wieso wir uns für eine Umbenennung von Ordnungspolizei in Stadtpolizei entschieden haben.“

Auch auf Seiten der Gesetzgebung steht der Umbenennung nichts entgegen. „Das HSOG regelt nicht, welche Bezeichnung die Kommune für die Außendarstellung verwenden muss. Es steht uns also frei, den Namen selbst zu wählen“, sagt Stefan Feutner, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes.

„Abgesehen von der historischen Bedeutung des Namens Ordnungspolizei, wissen wir auch, dass der Begriff Stadtpolizei eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung trägt. Zudem verdeutlicht er auch, dass sich die Aufgaben der städtischen Einsatzkräfte mittlerweile erweitert haben“, fasst Feutner zusammen.

(Text: PM Stadt Mörfelden-Walldorf)