Seniorenbeirat Frankfurt bekräftigt Recht älterer Menschen auf analoge Welt

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(Symbolfoto: cocoparisienne auf Pixabay)

Sozialdezernentin Voitl würdigt bei Klausurtagung wichtige Interessensvertretung für ältere Menschen in Frankfurt

Erstmals in dieser Wahlperiode kam der im Februar neu konstituierte Seniorenbeirat der Stadt Frankfurt zu einer Klausurtagung zusammen. Ziel dieses konstruktiven Austauschs war es vor allem, die Netzwerkarbeit des Gremiums zu intensivieren und die Themen zu definieren, die die Interessensvertretung älterer Menschen in den nächsten Jahren besonders in den Fokus nehmen möchte: unter anderem Digitalisierung und analoges Leben sowie Armut, Wohnen und Einsamkeit im Alter. In ihrer Begrüßung würdigte Stadträtin Elke Voitl die Arbeit des Gremiums, das im nächsten Jahr seit 50 Jahren besteht.

Im Februar hatte sich der Seniorenbeirat der Stadt Frankfurt neu konstituiert. Um die inhaltlichen Perspektiven zu definieren, hatte Vorsitzende Renate Sterzel zusammen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern Doris Achenbach (Ortsbeirat 9) und Pieter Zandee (Ortsbeirat 3) den Seniorenbeirat zu einer Klausurtagung in das Stadthaus in der Altstadt eingeladen. Vorbereitet wurde die Tagung mit Unterstützung von Stadträtin Voitl und der Leitstelle Älterwerden im Rathaus für Senioren. In ihrer Begrüßung würdigte die Dezernentin die Arbeit der Interessensvertretung. Sie sagte: „Wir brauchen einen aktiven Seniorenbeirat, der sich Gedanken macht und einbringt, um das Leben für Ältere in Frankfurt entsprechend ihrer Bedürfnisse und Bedarfe mit zu gestalten. Die Klausurtagung soll dazu beitragen, zentrale Themen zu benennen und ihre Notwendigkeit herauszustellen.“

Neben der Netzwerkarbeit und dem Kennenlernen der neuen Mitglieder war ein zentrales Ziel, die Leitthemen, die der Beirat in den nächsten Jahren in den Fokus nimmt, herauszuarbeiten und zu prüfen, wo Handlungsbedarf besteht und wie Verbesserungen möglich sind.

Auf der Klausurtagung bildeten sich vier Arbeitsgruppen zu den Kernthemen „Älterwerden in Frankfurt“, „Mobilität / Einkaufen / Toilettenkonzept“, „Kultur und Diverses“ und „Wohnen“. Zu jedem einzelnen Schwerpunktthema sammelte jede Arbeitsgruppe inhaltliche Punkte, die das anschließende Plenum gewichtete. Einen großen Stellenwert räumt der Seniorenbeirat dem Bereich „Digitalisierung und das Grundrecht auf eine analoge Welt“ ein, betonte Seniorenbeiratsvorsitzende Sterzel: „Die Stadt muss auch analog erreichbar sein. Das ist eine große Forderung. Denn nicht jeder kann das digital. Für viele ist das eine finanzielle Frage.“ Weitere gewichtige Themen sind unter anderem Armut im Alter, Einsamkeit, Milieuschutz in der Innenstadt, betreutes Wohnen und mehr Sitzmöglichkeiten im Freien.

Doch wie lassen sich diese Ideen praktisch umsetzen? An den priorisierten Themen möchte das Gremium künftig in kleinen Gruppen weiterarbeiten, um sie in entsprechenden Anträgen in die politischen Gremien einzubringen. „Der Austausch auf der Klausurtagung war sehr konstruktiv und sehr ergiebig, sodass wir ganz konkrete Lösungsvorschläge unterbreiten wollen“, resümierte Sterzel. Zudem schätzt die Seniorenbeiratsvorsitzende den „effektiven, direkten Austausch mit dem Dezernat, um über Ideen und Anregungen zu sprechen“. Diese inhaltliche, intensive Arbeit in der Interessensvertretung soll zudem dazu beitragen, die Wahrnehmung des Seniorenbeirats als wichtiges Gremium sowohl in den politischen Institutionen der Stadt Frankfurt als auch in der Öffentlichkeit zu stärken.