Am Wochenende werden Mainstraße, Büsingpalais, Kulturkarree und die umliegenden Straßen wieder zum großen Festgelände und Treffpunkt für die Offenbacherinnen und Offenbacher: Zum 34. Mainuferfest können sich die Besucher am Samstag, 18. Juni, von 16 bis 1 Uhr, und Sonntag, 19. Juni, von 10 bis 20 Uhr wieder auf eine Entdeckungsreise durch die Vereinslandschaft der Stadt begeben.
Spannend bis zuletzt war es für das Organisationsteam der Offenbacher Stadtmarketinggesellschaft (OSG), denn nach zweijähriger pandemiebedingter Pause gab es zwar den unbedingten Willen, das Fest wieder stattfinden zu lassen, aber gleichzeitig auch zahlreiche Unwägbarkeiten: Ging es anfangs noch darum, Abstände zwischen den Ständen möglichst großzügig zu planen, das Gelände gegebenenfalls räumlich zu begrenzen und mit Einlasskontrollen arbeiten zu müssen, machten die zurückgenommenen Corona-Maßnahmen die Planungen wieder einfacher. Es blieben Beschaffungsprobleme für Bühnenequipment und Ausstattung sowie auf Seiten der Vereine für Bierzeltgarnituren und Kühlwagen. Aber auch Speiseöl und Mehl sind bedingt durch den Ukraine-Krieg knapp.
Vereine und Initiativen können wieder ihre Arbeit präsentieren
Ungeachtet dieser Umstände ist die Vorfreude jetzt aber größer denn je, denn das Mainuferfest gehört zu den Lieblingsfesten der Offenbacherinnen und Offenbacher. Nach zwei Jahren Pause können sich die Vereine und Initiativen jetzt wieder mit ihrer Arbeit präsentieren. Insgesamt 91 Vereine sind mit Infoständen, Präsentationen sowie Essen und Getränken auf dem Festgelände rund um das Kulturkarree zwischen Lilipark und Isenburger Schloss vertreten. Neben den Vereinspräsentationen erwarten die Gäste an beiden Tagen zahlreiche Live-Acts auf den beiden Bühnen im Hof des Büsingpalais und des Jazz e.V. im Lilipark.
Alle teilnehmenden Vereine und Initiativen nutzen das Fest, um ihre Arbeit, aber auch ihre Herkunft und Verwurzelung in Offenbach der Öffentlichkeit vorzustellen. „Für die Vereine ist das Fest in diesem Jahr wichtiger denn je“, betont Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „In den vergangenen zwei Jahren war ein Vereinsleben oft gar nicht mehr möglich. Es gab keine Einnahmen und Möglichkeiten, die eigene Arbeit zu zeigen und neue Mitglieder zu werben. Daher freue ich mich, dass wieder zahlreiche Vereine und Initiativen dabei sind.“
Auch die Geschäftsführung der OSG, Regina Preis und Fabian El Cheikh, ist erleichtert, dass das Mainuferfest wieder stattfindet: „Dank der hervorragenden Organisation durch Michèle Latzke vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit ist es in Zusammenarbeit mit den Vereinen und dem städtischen Kulturmanagement gelungen, wieder ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen.“ Seit Anfang des Jahres ist das Organisationsteam mit den Vereinen in Kontakt und hat in enger Abstimmung mit den beteiligten Behörden und Fachämtern wie Gesundheitsamt, Stadtpolizei, Polizei, Feuerwehr, THW, Straßenverkehrsbehörde, Ordnungsamt, Veterinäramt, ASB und einem Sicherheitsdienst alle Details geplant. „Weil die Pandemie noch nicht zu Ende ist und der Veranstalter immer auch eine Verantwortung für die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher trägt, haben wir trotz des Wegfalls fast aller Corona-Maßnahmen einige grundsätzliche Hygienemaßnahmen aufrechterhalten und die Abstände zwischen den Ständen etwas großzügiger als sonst geplant“, betont Michèle Latzke.
Facettenreich wie die Stadt
Weil Offenbach eine Stadt mit Menschen aus mehr als 150 Nationen ist und viele von ihnen auch in eigenen Vereinen organisiert sind, ist das Mainuferfest immer auch eine kleine Weltreise: Das Angebot reicht kulinarisch vom traditionellen serbischen Spanferkel über die griechischen Souvlaki, die Spezialitäten aus Eritrea, Bangladesch oder die italienischen Dolce der italienischen Gemeinde, um nur einige zu nennen. Aber auch Steckerlfisch und Fischbrötchen gibt es, Schwenksteaks beim Arbeiter Samariter Bund und Egerländer Spezialitäten. Auf der Bühne im Büsinghof wird zu den Folklore-Darbietungen gesungen und getanzt. Dem Publikum wird hier der Sprung in eine andere Welt ermöglicht. Pandemiebedingt kämpfen etliche Vereine mit Mitgliederschwund. Die Teilnahme an dem zweitägigen Fest ist für sie auch personell ein echter Kraftakt. Zumal lange Zeit weder geprobt noch trainiert werden konnte. Aber ohne die Judovorführungen des 1. JC Samurai, Vorführungen des Fechtclubs Offenbach, zahlreichen Tanz- und Gesangsdarbietungen in zum Teil traditionellen Kostümen oder spezielle Musikvorführungen wie der Gugge-Musik der Stadtgarde wäre das Fest kaum vorstellbar. Hinzu kommen die Infostände der zahlreichen Sport- und Kulturvereine, die ganzjährig zum gesellschaftlichen Leben in der Stadt beitragen.
Nur beispielhaft zu nennen sind der BOK Bund Offenbacher Künstler (vor deren Galerie in der Kirchgasse), die Geschichtswerkstatt, die Jugendkunstschule, Chöre wie PraeLudium, Rhein-Main-Vokalisten und Studio Chor oder der Theaterclub Elmar auf der Kulturmeile in der Herrnstraße und die Infostände der Stadtkirchen, Hospizbewegung oder des Kickers-Fan-Museums in der Kirchgasse. Dort sorgt übrigens auch der Legato e.V. unter dem Motto „Mit Musik verbinden und Grenzen überwinden“ für Live-Musik.
Auch auf der Mainstraße und der Herrnstraße informieren Vereine über sich und ihre Arbeit und Stadtverwaltung und Stadtwerke laden zum „Little Planet“-Fotoshooting ein. Außerdem ist am Samstag und Sonntag die mobile Impfstation der Stadt vor dem Büsingpalais zu finden. Ein besonderer Höhepunkt ist für Sonntag um 14 Uhr geplant: Dann findet ein Simultanspiel der ukrainischen Schachmeisterin von 2021 Kateryna Dolzhykova (WIM – Internationale Meisterin der Damen) am Stand der VSG 1880 Offenbach, direkt gegenüber dem Eingang der Stadtbibliothek, statt.
Buntes Programm im Innenhof des Büsingpalais
Am Samstag um 16 Uhr beginnt das Programm auf der Bühne im Hof des Büsingpalais mit einem Auftritt der Tanzgruppe des Serbischen Kulturzentrums. Um Battuta, Finte oder Quart geht es beim anschließenden Auftritt des Fechtclubs. Bei der Vorführung werden Klingenschlag, Scheinangriff und der Schlag von rechts nach links erklärt. Sirtaki ist nur einer von zahlreichen griechischen Volkstänzen, der in der Griechischen Gemeinde Offenbach getanzt wird – zu sehen sind sie um 16.45 Uhr, bevor kurz nach 17 Uhr die Rhein-Main-Vokalisten mal sanft, mal stärker, in jedem Fall stimmgewaltig auftreten. Danach lädt die Rumänisch-Orthodoxe-Gemeinde zu einem Tänzchen ein. Mit Tanz und Gesang der Kroatisch Demokratischen Gemeinde endet das Vereinsprogramm gegen 18.30 Uhr. Ab 20 Uhr spielt dann die halb deutsche, halb US-amerikanische Takanaka Club Band stimmungsvolle Soul- und Dance-Coverhits mit drei Front-Sängern plus Gitarre, Bass, Gebläse und Drums.
Am Sonntag eröffnet die Big Band der Musikschule Offenbach um 13.30 Uhr das Bühnenprogramm, bevor um 14.30 Uhr der kurdische Kulturverein Nayenda Cand a Kurd seine Arbeit präsentiert. Danach wirbeln die Tänzerinnen und Tänzer des Griechischen Elternvereins und um 15.15 Uhr folgt der Auftritt des Chors der Ukrainehilfe Offenbach. Die Tanzgruppe des Serbischen Kulturzentrums erobert kurz danach die Bühne, bevor um 16 Uhr die Boxerinnen und Boxer aus dem Boxclub Nordend zur Boxvorführung in den Ring einladen und Trainer Bernd Hackfort das soziale Projekt für Jugendliche vorstellt. Im Anschluss übernehmen die Mitglieder des Rancho Folclorico „Santa Marta“ mit Tanz und Gesang, ihnen folgt eine Tanzeinlage der TSG 1847 Bürgel und um 17.15 Uhr Live Guggemusik der Stadtgarde Offenbach. Nach den Auftritten der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde und einer Ju-Jutsu-Vorführung des 1. Judo-Club Samurai endet gegen 18.30 Uhr das Programm auf der Bühne im Innenhof des Büsingpalais. Zu Ende geht das bunte und vielfältige Mainuferfest am Sonntag um 20 Uhr.
(Text: PM Stadt Offenbach)