Gesundheitsamt Wiesbaden informiert zum Umgang mit Hitze

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(Symbolfoto: jplenio auf Pixabay)

Für das kommende Wochenende sagen Meteorologinnen und Meteorologen die erste Hitzewelle des Jahres 2022 voraus. Auch für die Stadt Wiesbaden sind teilweise Temperaturen von über 30 Grad Celsius angekündigt.

Vielen Menschen machen die anhaltende Hitze und die hohe Temperaturen zu schaffen, die ernstzunehmende gesundheitliche Risiken darstellen können. Das Wiesbadener Gesundheitsamt hat eine Infografik mit Gesundheitstipps erstellt, um den Bürgerinnen und Bürgern den richtigen Umgang mit der Sommerhitze zu erleichtern. Die Infografik steht auf der Internetseite der Landeshauptstadt Wiesbaden – Suchwort Sommertipps – zum Download zur Verfügung. Ausgedruckt kann sie als Gesundheits-Checkliste gut sichtbar beispielsweise am Kühlschrank oder am Arbeitsplatz platziert werden.

Die Gefahren durch Hitze können grundsätzlich alle Menschen treffen. Dennoch sind Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen oftmals besonders gefährdet. Die mit der Klimaerwärmung verbundene Hitzebelastung beansprucht den Organismus in besonderer Weise und kann Folgen wie Hitzschlag, Sonnenbrand oder gefährlichen Hitzekollaps mit sich bringen.

Achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit

Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz ruft die Bürgerinnen und Bürger deshalb zu einem achtsamen Umgang mit der eigenen Gesundheit, aber auch mit den Mitmenschen auf, insbesondere bei hochsommerlichen Temperaturen: „Achten Sie darauf, wie Sie sich fühlen und seinen Sie wachsam gegenüber Ihren Mitmenschen, zum Beispiel in der Stadt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.“ In augenscheinlich gesundheitskritischen Situationen kann es erforderlich sein, den Notruf unter der Nummer 112 zu rufen; diese können sich äußern in Form von Symptomen wie wiederholtes heftiges Erbrechen, Schwindel und/oder heftige Kopfschmerzen, plötzliche Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung/ Bewusstlosigkeit, Kreislaufschock und/oder hohen Körpertemperaturen über 39 Grad Celsius.

Wichtig ist darüber hinaus, regelmäßig zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees, um den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Leichte und frische Nahrungsmittel wie Salate oder Obst belasten den Körper bei großer Hitze weniger als schwere, deftige Speisen und liefern wichtige Salze und Mineralien. Sportliche Aktivitäten sollten nach Möglichkeit nicht in der unmittelbaren Mittagshitze durchgeführt und besser in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Ist der Aufenthalt in der Sonne unvermeidbar, sollte helle, atmungsaktive Kleidung getragen werden. Sonnenbrille und Kopfbedeckungen sowie Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50 schützen vor Überhitzung und Hautschäden.

Das Gesundheitsamt Wiesbaden verfolgt den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs zu dem Thema Hitze engmaschig und arbeitet Berufsgruppen-übergreifend zusammen, um die Bürgerinnen und Bürgern für das Thema zu sensibilisieren. „Da Hitzewellen durch den fortschreitenden Klimawandel immer häufiger auftreten, ist es uns als Landeshauptstadt wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern kompakte und leicht verständliche Informationen an die Hand zu geben, wie sie trotz hoher Temperaturen gut und gesund durch den Sommer kommen“, sagt Dr. Franz.

Tipps im Überblick
Die Ernährung anpassen

Viel trinken: Zwei bis drei Liter Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees mit Zimmertemperatur sind ideal. Alkoholhaltige Getränke und stark gesüßte, koffeinhaltige Getränke sollte man lieber vermeiden, da sie zu einer erhöhten Flüssigkeitsausscheidung führen, die nicht gewollt ist

Verzichten sollte man auf schwere deftige Kost und auf leichte und frische Lebensmitteln setzen

Fruchtige Zwischenmahlzeiten wie frische Melone und Ananas ergänzen nicht nur Flüssigkeit, sondern liefern gleichzeitig erforderliche Vitamine und viele Spurenelemente

Kalte Gemüsesuppen mit Tomate, Gurke oder Zucchini sind ein wertvoller Beitrag zur richtigen mineralreichen Ernährung, wenn sich Mittelmeertemperaturen eingestellt haben

Frische Salate nach Sommerrezepten sind eine ideale Hauptmahlzeit

Raumklima verbessern – auch ohne Klimaanlage

Jalousien oder Rollläden herunterlassen, um die Sonneneinstrahlung zu vermindern.

Jalousien sollten möglichst außen liegen, das wehrt die Wärmestrahlung ab, bevor sie durch die Fensterscheiben dringt

Lüften möglichst nur morgens und spät abends, wenn die Sonneneinstrahlung vermindert ist

Ventilatoren und Klimageräte mit Vorsicht einsetzen, nicht jeder verträgt Zugluft. Nachts können vor die gekippten Fenster angefeuchtete Tücher gehängt werden

Wärmeabstrahlende Elektrogeräte, die nicht unbedingt notwendig sind, abschalten. Jede Glühlampe strahlt Wärme ab und lässt das Thermometer steigen

Wasser, Wellness und was uns sonst noch gut tut

Handgelenke mit kühlem Wasser erfrischen

eine feuchte Kompresse auf Stirn oder Nacken

Wärmflasche mit kaltem Wasser zur Kühlung nutzen

eine Gel-Maske aus dem Kühlschrank auf die Augenpartie auflegen

lauwarme Körperdusche – nicht eiskalt (kann einen Wärmestau hervorrufen)

lauwarmes Fußbad nehmen

Schläfen, Hals und die Region hinter den Ohren mit Teebaumöl oder Minzöl betupfen

Rücken und Beine mit Franzbranntwein einreiben

Füße mit Fußbalsam (aus dem Kühlschrank) einreiben

Thermalwasserspray für Gesicht und Arme

Die Bekleidung macht viel aus

Sonnenhut oder andere geeignete Kopfbedeckung bei Aufenthalt im Freien, hält bis 90 Prozent der UV-Strahlen ab

Sonnenschutz für die Haut, wenn man sich im Freien aufhält. Möglichst den Aufenthalt im Freien auf Morgen- und Abendstunden beschränken

Schatten aufsuchen

Einen guten UV-Schutz auftragen und nach dem Duschen oder Schwimmen wieder auffrischen. Sonnenbrand tut nicht nur weh sondern kann auch Hautkrebs verursachen

Bitte daran denken …

Niemals ein Kind, einen älteren Menschen oder ein Haustier im geschlossenen, geparkten Auto zurücklassen

Bei Unsicherheit den Hausarzt auf Hitze bedingte Besonderheiten in der Versorgung eines erkrankten oder behinderten Angehörigen ansprechen. So muss eventuell die Medikamenteneinnahme angepasst werden. Außerdem sollte die maximal erlaubte Trinkmenge bei Hitze für Nieren- oder Herzkranke angefragt werden.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)