Förderung: Halt, Entlastung und niedrigschwellige Hilfe für Familien

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(Symbolfoto: Denise Husted auf Pixabay)

Hessen verlängert die Förderung des von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie entwickelten Ansatzes von Willkommensorten für Familien mit Kleinkindern bis Ende 2025. Die als Drop In(klusive) bezeichneten offenen Treffpunkte bieten allen Eltern mit Säuglingen und Kindern bis drei Jahre eine Anlaufstelle in ihrem Lebensumfeld.

Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, überreicht einen entsprechenden Bewilligungsbescheid an Dr. Ulrich Kuther, Abteilungsleitung Inlandsarbeit der Karl Kübel Stiftung und betont: „Die letzten zwei Jahre haben allen Menschen, aber gerade den Familien viel abverlangt. Umso wichtiger war es, dass Angebote wie die Drop In(klusive) Standorte den Familien Halt und Entlastung geboten und niedrigschwellige Hilfe gegeben haben. Der Begriff „Walk and Talk“ hat hier beispielsweise eine neue Bedeutung bekommen, konnten doch die Familien mit diesen Spaziergängen den Kontakt halten und dringend benötigte Unterstützung erfahren.“

Aktuell gibt es in Hessen 94 dieser Willkommensorte, mit der Verlängerung der Projektlaufzeit bis 2025 setzt das Ministerium ein klares Signal, wie wichtig die Arbeit in den Drop In(klusive)-Standorten ist. Janz: „Das Angebot der Drop In(klusive) Standorte hat sich mehr als bewährt und dies zeigt sich nun auch bei der Integration von Ukraine-Flüchtlingen und der Bewältigung ihrer Erlebnisse.“

„Die Entscheidung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, die Förderung der Drop In(klusive) Standorte bis 2025 zu erweitern, ist besonders nach den letzten zwei Jahren der Pandemie ein wichtiges Signal. Offene Begegnungsorte wie die Drop In(klusive) waren in der Zeit der Pandemie häufig die einzige Möglichkeit für junge Familien, ein wenig Alltag zu erleben und Unterstützung zu erfahren, selbst wenn es neuer Wege bedurfte. Die Rückkehr in die konstante Präsenz der Standorte für weitere vier Jahre bietet Familien Sicherheit, die gerade in diesen schwierigen Zeiten als besonders unterstützend empfunden wird. Die Karl Kübel Stiftung freut sich sehr, dass die wertvolle Arbeit dieses Projektes auf allen Ebenen anerkannt wird und die Drop In(klusive) im Bereich der Frühen Hilfen einen festen Platz gefunden haben“, sagt Dr. Kuther.

Wenn Eltern mit ihren Kindern schon früh regelmäßig mit anderen Eltern und Kindern in Kontakt sind, profitieren sie auf vielen Ebenen: Sie erfahren von bestehenden Angeboten für Familien, tauschen sich und Spielsachen für die Kinder aus oder vergewissern sich über die Entwicklungsfortschritte des eigenen Kindes. Gerade Familien aus Kulturkreisen, denen deutsche Strukturen fremd sind, können im Austausch mit anderen Eltern wichtige Fragen klären. Die Niedrigschwelligkeit der Drop In(klusive)-Standorte bietet allen Eltern einen leichten Zugang.

Hintergrund

Seit 2017 erhalten die Träger eines Drop In(klusive)-Standortes eine jährliche Landesförderung. Neben der Sockelförderung werden die Bewerber von Anfang an von der Karl Kübel Stiftung durch die Geschäftsstelle begleitet und fachlich unterstützt. Die Begleitung umfasst auch die Beantwortung der praktischen Fragen, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Angebots stellen. Dazu gehören neben der Qualifizierung der Elternbegleitungen des Drop In(klusive) die Unterstützung bei der Gewinnung von Partnern und Förderern sowie die Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Angepasst an die aktuelle Situation wurden den Standorten Flyer in ukrainischer Sprache zur Verfügung gestellt, um den geflüchteten Familien einen Ort anbieten zu können, an dem sie zur Ruhe kommen, ein bisschen Normalität erleben dürfen und durch das gemeinsame Erleben erste Kontakte knüpfen können. Das Land Hessen fördert das Projekt mit insgesamt 710.425 Euro.

Die im südhessischen Bensheim ansässige Karl Kübel Stiftung möchte vorausschauend und präventiv Erziehende stärken, damit sie Kinder in ihren Bildungs- und Entwicklungsaufgaben bestmöglich unterstützen und fördern können. „Hilfe zur Selbsthilfe“ und ein ganzheitlicher Projektansatz sind dabei wichtige Grundsätze. Die Stiftung engagiert sich in im In- und Ausland. Der operative Schwerpunkt der Stiftung in Deutschland ist die chancengerechte und ganzheitliche Bildung für Kinder und Familien in ihrem Lebensumfeld.

(Text: PM Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)