Kreis Groß-Gerau: Radfahren gegen Depressionen

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Teilnehmer*innen der MUT-Tour wurden bei ihrem Stopp auf dem Groß-Gerauer Marktplatz vom Orchester „Brass & Co“ der Prälat-Diehl-Schule begrüßt. (Foto: Sebastian Burger)

Einsatz für offenen Umgang mit der Erkrankung

Mit Aktionen in Rüsselsheim und Groß-Gerau haben sich das kreisweite Selbsthilfebüro und das Bündnis gegen Depression für einen offenen Umgang mit der Erkrankung eingesetzt. Mit drei Tandems und sechs engagierten Radler*innen erreichte am Donnerstagmittag das Team der MUT-Tour den Kreis Groß-Gerau und wurde direkt an der ersten Station am Rüsselsheimer Marktplatz herzlich vom Bündnis gegen Depression und dem Selbsthilfebüro empfangen.

Oberbürgermeister Udo Bausch begrüßte die Gruppe, die mit Radtouren quer durch Deutschland darauf aufmerksam machen möchte, dass Depression eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die nicht tabuisiert werden darf. Er betonte, dass es ihm wichtig sei, schon bei den jüngsten in Kita und Schule Prävention zu betreiben, um Erkrankungen vorzubeugen. Gemeinsam mit Annemarie Duscha vom Selbsthilfebüro der Paritätischen Projekte gGmbH überreichte er den Radler*innen selbst gestaltete Fahrradwimpel, auf denen die Namen aller Selbsthilfegruppen für psychisch Erkrankte im Landkreis aufgeführt sind.

Neben langjährig bestehenden Gruppen, wie der Groß-Gerauer Gruppe „Zur Insel“, waren auch die neueren Gruppen „Eltern psychisch erkrankter Kinder“ und „Selbsthilfegruppe Depressionen Büttelborn“ darauf zu sehen. Anke Creachcadec vom Bündnis gegen Depression betonte, dass Depression vor und auch nach Corona ein großes Thema sei, zu dem es bei den Beteiligten des Bündnisses kontinuierlich eine große Nachfrage zu Beratung und Unterstützung gebe.

Begleitet von der Kreisgruppe Groß-Gerau des ADFC und einer ortsansässigen Radfahrerin, die dem Aufruf zum Mitradeln gefolgt war, startete das Team schließlich in Richtung Marktplatz Groß-Gerau. Dort bereitete das Orchester „Brass & Co“ mit Schüler*innen der Prälat-Diehl-Schule den Aktiven einen musikalischen Empfang, der für viel Begeisterung sorgte.

Sebastian Burger vom MUT-Tour-Team wandte sich dann direkt an die Eltern und Kinder der Schulgemeinschaft, um zu betonen, dass auch viele junge Menschen von Depressionen betroffen sind und sich damit nicht verstecken, sondern Hilfe suchen sollten. Als Vertreter der Kreisspitze und des Schirmherrn des Bündnisses gegen Depressionen, Thomas Will, bestärkte Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer diesen Appell und gab den Tipp, bei Problemen auf die in den Groß-Gerauer Schulen vermehrt eingesetzten Schulsozialarbeiter*innen zuzugehen, um sich Hilfe zu holen. Die Arbeit von Selbsthilfebüro und Bündnis gegen Depression würdigte er schließlich mit einer kleinen Spende, sodass alle Beteiligten den Nachmittag mit einer Kugel Eis ausklingen lassen konnten.

Informationen zu Selbsthilfegruppen im Kreis Groß-Gerau gibt es im Selbsthilfebüro im Landratsamt unter 06152/989470 oder per Mail an selbsthilfe.gross-gerau@paritaet-projekte.org. Näheres zur MUT-Tour auf www.mut-tour.de.

(Text: PM Kreis Groß-Gerau)