Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli

125
(Symbolbild: NCI auf Unsplash)

Der Welt Hepatitis-Tag macht weltweit auf die Risiken einer Hepatitisinfektion, aber auch die bestehenden Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam. Das internationale Motto des Tages lautet „Hep can’t wait“ (Hepatitis kann nicht warten), denn chronische, oft unbemerkt bleibende und deshalb meist zu spät diagnostizierte Hepatitis-Erkrankungen können zu schweren Folgeschäden führen.

„Zu Beginn verläuft die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus häufig symptomlos. Gerade das macht die Testung so wichtig. Wenn die Infektion im Rahmen einer Testung erkannt wird, kann sie in den meisten Fällen durch effektive antivirale Medikamente geheilt werden“, sagt Hessens Sozialminister Kai Klose, der zugleich mahnt: „Wird die Infektion nicht durch einen Test identifiziert, kann sie unbemerkt weitergegeben werden und in der Folge Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberzellkarzinom verursachen.“

Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt ergänzt: „Da man eine Hepatitis C Virusinfektion erstmal nicht bemerkt, werden viele Menschen leider nie darauf getestet. Dadurch entwickelt sich die Erkrankung häufig chronisch und es kann zu Folgeerkrankungen kommen. Da die Hepatitis-C-Virusinfektion jedoch heute eine heilbare Erkrankung ist und gut verträgliche Medikamente zur Verfügung stehen, wären diese Spätfolgen durch eine frühe Behandlung vermeidbar.“

Nach Schätzungen der WHO sind etwa ein Prozent der Weltbevölkerung chronisch mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert. HCV gehört zu den weltweit am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten. Die WHO hat deshalb das Ziel ausgerufen, bis 2030 Hepatitis C, HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten stärker einzudämmen. Den bestmöglichen Schutz gegen eine Infektion mit Hepatitis-B-Viren bieten Impfungen, aber auch regelmäßigen Testungen kommt bei der Früherkennung und Eindämmung eine zentrale Rolle zu.

Hintergrund: Hepatitis-Viren

Es gibt unterschiedliche Formen von Hepatitis-Viren, die zu einer Entzündung der Leber führen können. Diese Viren werden als Hepatitis-A-Virus (HAV), Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV), Hepatitis-D-Virus (HDV) und Hepatitis-E-Virus (HEV) bezeichnet. Sie unterscheiden sich durch ihre Übertragungswege und betreffen daher unterschiedliche Risikogruppen. Die Hepatitis-Viren verursachen verschiedene Erkrankungen mit entsprechend unterschiedlichen Verläufen. Demzufolge gibt es zur Bekämpfung unterschiedliche Hygieneanforderungen sowie Therapiemöglichkeiten.

Hepatitis B, C und D haben teilweise unbemerkte chronische Verläufe mit nur geringen Beschwerden. Allerdings können sich bleibende Leberschäden wie Leberzirrhose, Leberversagen oder Leberkrebs entwickeln. Menschen, die an einer chronischen Infektion mit HBV leiden, haben ein hundertfach höheres Risiko, an Leberkrebs sowie bösartigen Erkrankungen der Gallenwege zu erkranken als nicht infizierte Personen.
Informationen: https://impfen.hessen.de/.

(Text: PM Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)