Odenwaldkreis: Erfassung von Geflüchteten aus der Ukraine lässt Arbeitslosenzahlen steigen

108
(Symbolfoto: Pixabay)

Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ist im Juli landesweit angestiegen, ein Grund ist die Erfassung der Geflüchteten aus der Ukraine in der Statistik. Die Quote liegt im Odenwaldkreis jetzt bei 4,1 Prozent.

Insgesamt waren im Juli 2.101 Odenwälderinnen und Odenwälder arbeitslos gemeldet – 101 mehr als im Juni. Betrachtet man die Zahlen getrennt nach den beiden Rechtskreisen, so lässt sich ein Anstieg um 36 auf 1.340 Personen im Zuständigkeitsbereich des Kommunalen Job-Centers (SGB II) erkennen. In der Zuständigkeit der Arbeitsagentur (SGB III) ist die Zahl der gemeldeten Personen um 65 auf 761 gestiegen.

Am stärksten war der Anstieg der arbeitslosen Frauen: Mit 1.031 waren es 88 mehr als im Juni. Die Zahl der Arbeitslosen bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern ohne deutschen Pass ist von 821 auf 865 gestiegen. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren waren 25 Personen mehr (228) und bei den arbeitslosen Personen über 50 Jahre 21 mehr gemeldet (703).

Das Kommunale Job-Center betreute im Juli 2.195 Bedarfsgemeinschaften, 83 mehr als im Juni. Die Anzahl der Personen in den Bedarfsgemeinschaften ist im Vergleich zum Vormonat um 180 auf 4.975 angestiegen. Die Zunahme steht in Zusammenhang mit dem Rechtskreiswechsel der Geflüchteten aus der Ukraine. Diese haben bis zum 30. Juni 2022 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten und nun Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II. Trotz des Anstiegs sind es weniger gemeldete Personen als im Juli letzten Jahres.

Im Juli 2022 waren im Odenwaldkreis 571 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das ist ein Anstieg um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die gemeldeten Arbeitsstellen verteilen sich unter den ersten drei Bereichen mit 216 in der Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung, gefolgt von Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 106 sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung mit 94 Stellen.

Im Juli waren im Bereich der Agentur für Arbeit Erbach 761 Menschen arbeitslos gemeldet, 62 mehr als im Juni und 199 weniger als im Juli 2021. Die Nachfrage nach Personal bewegt sich weiter auf hohem Niveau, Fachkräfte werden weiterhin stark gesucht. Die mögliche Ausfuhr von Getreide und damit eine Teilauswirkung auf die Inflation, der weiterhin andauernde Krieg in der Ukraine und die Ungewissheit von Gaslieferungen in Bezug auf die Energiekosten bleiben jedoch weiterhin Risiken, die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt haben können.

Mit der Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent liegt der Odenwaldkreis weiterhin unter der hessischen Quote von 4,9 Prozent. Im südhessischen Vergleich liegt die Bergstraße mit 3,8 Prozent vorne und dahinter folgt der der Odenwaldkreis. Auf dem dritten Platz liegt der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit 4,4 Prozent. Das Schlusslicht ist die Stadt Darmstadt mit 5,1 Prozent.

(Text: PM Odenwaldkreis)