Stadt Offenbach und ZWO rufen zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser auf

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(Symbolfoto: rony michaud auf Pixabay)

Die wochenlange Hitze und anhaltende Trockenheit haben zunehmend Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und somit auf die Bereitstellung von Trinkwasser in der Region. Die spürbaren klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre führten dazu, dass sich die Grundwasservorkommen über die Winterhalbjahre nicht in vollem Umfang erholen konnten und somit der Grundwasserspiegel kontinuierlich sinkt. Vor diesem Hintergrund rufen die Stadt Offenbach und der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) Bürgerinnen und Bürger dazu auf, verantwortungsvoll und sparsam mit Wasser umzugehen.

Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Sabine Groß betont, dass immer häufiger mit Hitzewellen und Trockenheit im Sommer zu rechnen ist. „Die hat weitreichende Folgen für die lokale Wasserversorgung. Wasser wird immer mehr zu einem knappen Gut. Diese Entwicklung müssen wir als Stadt, aber auch als Verbraucherin und Verbraucher sehr ernst nehmen.“ Schon jetzt kann jede und jeder einen kleinen Beitrag zum Wassersparen leisten. Aber auch als Stadt werden Maßnahmen zum Thema „Wassermanagement“ aus dem Klimakonzept 2035 vorbereitet und umgesetzt, so Groß: „Ein wichtiges Thema ist die Entwicklung Offenbachs zur Schwammstadt. Das heißt zum Beispiel, dass in Zukunft mehr Regenwasser aufgefangen und gespeichert wird und so Trinkwasser erst gar nicht für bestimmte Zwecke eingesetzt werden muss, beispielsweise zum Bewässern von Gärten. Durch Entsiegelungen von Flächen kann mehr Wasser in den Boden versickern. Damit können wir dem Absinken des Grundwasserpegels entgegenwirken, so dass wieder mehr Grundwasser für die Versorgung des Stadtgrüns zur Verfügung steht.“

Unruhige Zeiten gehen auch an Offenbach nicht spurlos vorbei

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Es sind unruhige Zeiten, sowohl der Krieg in der Ukraine als auch der Klimawandel sind globale Themen, die natürlich auch an Offenbach nicht spurlos vorbeigehen. Aktuell hat der ZWO uns informiert, dass es nicht mehr nur noch um die Frage gehen wird, ob noch Gas da ist, sondern auch um die Frage, ob noch ausreichend Wasser für alle da ist. Plakativ überspitzt könnte man sagen statt kalt duschen, kann man dann vielleicht überhaupt nicht mehr duschen. Damit das nicht missverstanden wird: Mir geht es mit der Überspitzung in keiner Weise um Panikmache. Es ist aber einfach wichtig, dass alle Menschen mitbekommen, dass auch Wasser ein zunehmend knappes Gut wird.“ Was die Stadt langfristig und strukturell tun kann, wird von Umweltdezernentin Sabine Groß und dem Magistrat vorangetrieben. „Der Staat kann dieses Problem aber nicht alleine lösen“, so Schwenke weiter. „Wir sind auf das Verhalten aller Offenbacherinnen und Offenbacher angewiesen. Jede und jeder Einzelne von uns kann und muss einen Teil zum Wassersparen beitragen, wertvoll ist manchmal schon kleine persönliche Gewohnheiten zu verändern – im Interesse von uns selbst und den künftigen Generationen.“

Der ZWO nutzt für die Herstellung von Trinkwasser ausschließlich die Grundwasservorkommen in der Region. Diese sind jedoch begrenzt und die Versorgungslage schon seit längerem angespannt. Bisher hat dies nicht zu Versorgungsengpässen geführt. Allerdings sind in diesem Jahr die Folgen der Klimaveränderungen überdeutlich zu spüren.

Bernd Petermann, der Geschäftsführer des ZWO, zeigt sich besorgt: „Der ZWO kann nur auf die Wassermengen zurückgreifen, die zur Verfügung stehen und deren Förderung genehmigt ist. Wir brauchen ein gut koordiniertes Zusammenwirken aller Beteiligten, um die zunehmend schwierige Lage auch mittel- und langfristig zu beherrschen. In unserem Versorgungsgebiet sind zum Teil erhebliche Bevölkerungszuwächse geplant. Da muss die Wasserversorgung mitgedacht werden.“

Schnelle und kurzfristige Sparmaßnahmen

Aber was können die Bürgerinnen und Bürger tun? Und wie können alle helfen, mit Trinkwasser sorgsam und sparsam umzugehen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die umgesetzt werden können. Als schnelle und kurzfristige Sparmaßnahmen sind zu nennen:

Beim Rasieren oder Duschen das Wasser nicht permanent laufen lassen, den Wasserhahn also nur dann öffnen, wenn Wasser wirklich gebraucht wird;

Auf die Bewässerung des Rasens mit Trinkwasser unbedingt verzichten, und die Bewässerung von Sträuchern und Bäumen auf das notwendigste Maß reduzieren und möglichst in den frühen Morgenstunden bewässern;

Pools oder Badeteiche nicht mit Trinkwasser befüllen, beziehungsweise nachfüllen. Für das Badevergnügen die öffentlichen Bäder besuchen.

Weitere Maßnahmen oder Möglichkeiten brauchen in den einzelnen Haushalten oder Wohngebäuden mehr Zeit und werden daher nicht sofort, sondern erst später wirksam. Zu diesen eher längerfristig wirkenden Maßnahmen zählen:

Einbau von Wasserspararmaturen;

Verwendung von Brauchwasser für die Toilettenspülung;

Schaffen von Speicherkapazitäten für Niederschlagswasser, insbesondere bei Starkniederschlägen (Stichwort: Regentonne);

Begrünung der Gebäude, zum Beispiel über Dach- und Fassadenbegrünung

(Text: PM Stadt Offenbach)