Frankfurt: 21. Sommerwerft geht mit Besucherrekord zu Ende

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Sommerwerft (Foto: Barbara Walzer )

Am Sonntag, 7. August ist die 21. Sommerwerft erfolgreich zu Ende gegangen. Vom 22. Juli bis 7. August verwandelte das Internationale Theaterfestival am Fluss die Weseler Werft im Frankfurter Osten einmal mehr in einen Kulturfreiraum. 17 Tage lang wurden Besucher*innen eingeladen, sich in einem vielfältigen Programm aus Theater, Performance, Musik, Workshops und vielem mehr unter dem Motto „Human Rights – Geschichten über das Mögliche“ mit der politischen Gegenwart zu beschäftigen und gemeinsam den Blick in die Zukunft zu wagen.

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren aufgrund von Corona-Einschränkungen nur eine reduzierte Besucheranzahl möglich war, konnte das Gelände in diesem Jahr wieder barrierefrei zugänglich gemacht werden und die Sommerwerft zu ihrer alten Offenheit zurückfinden. Dabei erzielte die Sommerwerft sogar einen neuen Besucherrekord: Über 120.000 Gäste erlebten neben der bunten Programmvielfalt das Zusammenkommen mit Menschen aller Kulturen.

Für die 21. Ausgabe stellte protagon e.V. mit über 170 Veranstaltungen das umfangreichste Programm der Festivalgeschichte zusammen. Nachdem der Fokus im Jubiläumsjahr 2021 auf der Förderung regionaler Künstler*innen lag, konnte nun wieder eine Mischung aus Gastspielen regionaler Partner wie dem Theaterhaus, ID Frankfurt und den Landungsbrücken sowie zahlreicher internationaler Gäste geboten werden.

„Human Rights – Geschichten über das Mögliche“

Mit dem diesjährigen Thema „Human Rights – Geschichten über das Mögliche“ setzen sich die Macher*innen von protagon e.V. zur Aufgabe, die Möglichkeiten von Kunst und Kultur nutzen, um für die brisanten Themen unserer Zeit Lösungen aufzuzeigen – oder zumindest zum Nachdenken über die Zukunft anzuregen.

Neben spektakulären Theaterproduktionen reichte das Programm über zeitgenössischen Tanz, Zirkusperformances, Bands und Singer-Songwriter im ikonischen Beduinenzelt, bis hin zu Open-Air Kino und Walk-Acts. Ein Schwerpunkt des Festivals war diesmal auch das Programm mit 35 verschiedenen Formate für Kinder und Jugendliche. Ab nachmittags konnte die Kinderbühne des Theaterhauses besucht werden, ebenso tägliche Theater- und Bewegungsworkshops, Vorträge und Gesprächsrunden – Raum zum Mitmachen, Ausprobieren und Gestalten. Weitere Highlights waren die im letzten Jahr etablierte „Queer Night“ und die beliebte „Night of Dance“.

Um trotz des offenen Zugangs eine größtmögliche Sicherheit bieten zu können, wurde ein ausgefeiltes Covid-Konzept erarbeitet und umgesetzt, das auf der Selbstverantwortung und Solidarität der Besucher*innen basierte. Ein Care-Team kümmerte sich um die Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Selbsttests und FFP2-Masken wurden zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.

Grischa Wiesner, Leiter des Care-Teams, stellte auch in diesem Jahr fest, wie rücksichtsvoll die Besucher*innen im Umgang miteinander und der Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen waren, so dass über die 17 Tage hinweg friedlich miteinander gefeiert werden konnte.

Im Austausch mit anderen Kulturen einen Geist von Gemeinschaft und Solidarität zu fördern

Die zentrale Vision der Sommerwerft ist es seit jeher, im Austausch mit anderen Kulturen einen Geist von Gemeinschaft und Solidarität zu fördern. Um dies zu ermöglichen, arbeiteten im Vorfeld zahlreiche Protagonist*innen mit freiwilligen Helfer*innen verschiedenster Herkunft zusammen. 75 Menschen lebten während des Festivalzeitraums gemeinsam mit den Veranstaltern auf dem Kulturgelände von protagon e.V. im Frankfurter Osten, zusätzlich kamen noch über 100 freiwillige Helfer aus Frankfurt und der Region dazu.

In ihrer Eröffnungsrede lobte Sybille Linke, Leiterin des Kulturamtes Frankfurt am Main, die Sommerwerft: „Ich danke dem Verein protagon e.V., dass er auch in diesem Jahr wieder die bei freiem Eintritt stattfindenden Sommerwerft auf die Beine gestellt hat. Mit der Sommerwerft profitiert die Rhein-Main-Region auch insgesamt von einem Festival, das einen guten Ruf in der nationalen und internationalen freien Theaterszene genießt und überdies zur überregionalen Strahlkraft beiträgt.“

Und Bernhard Bub, künstlerischer Leiter der Sommerwerft resümiert: „In diesem Jahr stellten die Geräusch-Auflagen für Anwohner*innen des Festivalgeländes einen großen Einschnitt in unser Konzept des Theaters dar, da wir in der Arbeit mit Licht und Feuer auf die Dunkelheit angewiesen sind. Wir sind stolz, dass wir die Auflagen dennoch komplett einhalten konnten.“

Mit „Human Rights – Geschichten über das Mögliche“ schafft protagon e.V. einen Kultursommer für Frankfurt, in dessen Rahmen nicht nur die Sommerwerft, sondern von Juli bis September auch viele kleinere Veranstaltungen und Aufführungen in den Stadtteilen stattfinden. Antagon theaterAKTion bringt mit seinem Stück „Klima X“ Theater dorthin, wo es hingehört: in den öffentlichen Raum. „Klima x“ wird an 14 Terminen auf Straßen und Plätzen, sowie im ländlichen Raum Hessens präsentiert. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen auf www.antagon.de.

(Text: PM Protagon e.V.)