Stadtgrün statt Graustadt in Mörfelden-Walldorf

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Aschaffenburger Straße in Mörfelden-Walldorf. (Foto: Stadt Mörfelden-Walldorf)

30.000 Euro für neue Förderrichtlinien

Die Lebensqualität steigt, wenn es mehr Bäume und Grün in der Stadt gibt. Weniger versiegelte Flächen und mehr Pflanzen sorgen außerdem dafür, dass sich Mörfelden-Walldorf im Sommer nicht so stark aufheizt. An diesen Punkten setzte eine neue Förderrichtlinie an, die Bürgermeister Thomas Winkler auf den Weg bringen möchte.

„Wir hatten in Deutschland gerade den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Und das ist leider nicht der einzige Hitzerekord der letzten Jahre. Es muss also etwas passieren“, betont der Rathauschef. Das Förderprogramm „Stadtgrün statt Graustadt“ ist dabei einer von vielen Bausteinen, für den ab dem nächsten Jahr 30.000 Euro bereitstehen sollen.

Mit dieser Summe wird eine ganze Reihe von Maßnahmen gefördert, die Hauseigentümer auf ihren Grundstücken durchführen können. Unter anderem sind Zuschüsse für eine Begrünung des Hausdachs und der Fassade vorgesehen. Auch wer Schottergärten entsiegeln oder Gartenbäume anpflanzen möchte, bekommt Zuschüsse von der Stadt.

„Mit diesen Maßnahmen lassen sich Straßenzüge schöner gestalten und das städtische Klima verbessern“, sagt Thomas Winkler. Begrünte Fassaden können die Umgebungsluft um bis zu 3 Grad senken, Gründächer und Bäume sogar um 5 Grad. Mehr Pflanzen und Grün sorgt so für kühlere Luft und ein besseres Mikroklima. Außerdem halten Gründächer Regenwasser zurück und entlasten so die Kanalisation.

Auch Tierwelt im Blick

„Die Tierwelt haben wir mit dem Förderprogramm auch im Blick“, so der Bürgermeister. Zum einen finden Tiere in Bäumen und Pflanzen mehr Nahrung und neue Lebensräume. Es gibt aber auch spezielle Zuschüsse für Insektennisthilfen, Vogelhäuser und Fledermauskästen. Hauseigentümer sind gefragt, aktiv zu werden und zu schauen, welche der vielfältigen Maßnahmen sich umsetzen lassen.

Ganz neu ist die städtische Förderung für den Umweltschutz im Stadtgebiet nicht. „Die bisherige Förderrichtlinie wurde gründlich überarbeitet und deckt jetzt deutlich mehr Bereiche ab“, erläutert Thomas Winkler. Neu aufgenommen wurden etwa Entsiegelungsmaßnahmen im Vorgartenbereich. Das Stichwort sind hier Schottergärten, die stark zugenommen haben und unter Umweltschutz- und Klimaaspekten nur Nachteile bringen. „Schottergärten dürfen gerne wieder Blumenwiesen und Bäumen weichen“, so der Bürgermeister. Bis zu 50 Prozent der Kosten und maximal 2000 Euro sind als Förderung für Hauseigentümer vorgesehen. Das ist zwar nur ein kleiner Anreiz, doch wie man sieht, funktionieren solche Zuschüsse gut. Ein positives Beispiel ist die kommunale Solarförderung. In Mörfelden-Walldorf werden pro Jahr über 50 PV-Anlagen von der Stadt bezuschusst und Mörfelden-Walldorf leistet so einen Beitrag zur Energiewende.

Um Bürger*innen im Rahmen der Förderrichtlinie zu unterstützen, bietet das Umweltamt eine fachkundige wie persönliche Beratung an. dazu gehört auch eine Artenliste, die Pflanzen enthält, die mit hohen Temperaturen und wenig Wasser besser zurechtkommen. „Der Klimawandel ist längst spürbar. Wir müssen daher an vielen Stellschrauben ansetzen und das neue Förderprogramm ist eine davon. Ich hoffe, dass viele Bürger*innen mitmachen und helfen, unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen“, so Thomas Winkler abschließend.

(Text: PM Stadt Mörfelden-Walldorf)