Raunheimer Bürgeraktion gegen Traubenkirsche voller Erfolg

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Traubenkirsche (Foto: Hans auf Pixabay)

Zahlreiche Bürger folgten dem Aufruf der Stadt Raunheim, sich für den Naturschutz im Raunheimer Wald zu engagieren. Mit kleinen und großen Heckenscheren sowie Handsägen ausgerüstet, machten sie sich vom Treffpunkt Parkplatz an der Anne-Frank-Schule gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie Förster Oliver Burghardt von der Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main in den Forst auf. Ziel war der Bereich zwischen Waldweg, Stockstraße und Eichenrainweg. Dort befindet sich eine rund 0,5 Hektar große Aufforstungsfläche mit jungen Traubeneichen.

Der Aufwuchs der jungen Bäume wird bereits mit einem Verbissschutz gegen Wildtiere geschützt. Die ursprünglich in Nordamerika beheimatete Traubenkirsche ist jedoch eine weitere Gefahr für die heimische Baumart. Die sich schnell verbreitende, invasive Gehölzart raubt mit ihrem schnellen Wuchs den jungen Traubeneichen das Sonnenlicht, verhindert ihre Entwicklung und verdrängt sie.

Damit die jungen Bäume das lebensnotwendige Licht erhalten, bat die Stadt Raunheim Bürgerinnen und Bürger unter der fachkundigen Anleitung des Försters und des Fachteams Umwelt- und Klimaschutz die Traubenkirschen, die bereits bis zu zwei Meter in die Höhe geschossen sind, zu entfernen. Die noch höher gewachsenen Traubenkirschen wurden dagegen nicht angerührt, weil sie den jungen Traubeneichen sogar nutzen und ihnen Schatten spenden.

Zahlreiche Helfer

Bürgerinnen und Bürger, der BUND, Schule, Religionsgemeinschaften und Geflüchtete aus der Ukraine wollten gemeinsam mit der Verwaltung die Biodiversität fördern. Engagiert machten sie sich an die Arbeit. Das Holz der Traubenkirsche ist sehr weich weshalb beim Schneiden nicht sehr viel Kraft aufgewendet werden musste. Weil die Arbeit jedoch mitunter kopfüber ausgeübt wurde, war sie dennoch eine körperliche Herausforderung. Zudem galt es aufzupassen, sich mit den scharfen Schneideblättern der Heckenscheren nicht in den Finger zu schneiden.

Der Traubenkirsche müsse zwei Mal im Jahr zu Leibe gerückt werden, um ihr Wachstum einzudämmen, informierte Oliver Burghardt. Bis der Wuchs der Traubeneichen so weit fortgeschritten ist, dass sie nicht mehr im Schatten der Traubenkirschen verkümmern, vergehen gut zehn Jahre. Die Stadt Raunheim möchte bei der Pflege des Forstes auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten. Deshalb wird der Spätblüher mit mechanischen Mitteln eingegrenzt.

Für den 15. Oktober kündigt die Stadt eine weitere Schnittaktion mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an.

Außerdem möchten Kerstin Klein und Melanie Hinkel, die an der ersten Aktion tatkräftig mithalfen, mit ihrer kleinen Gruppe, die sich bereits der Pflege des Waldes verschrieben hat und sich regelmäßig um vom Förster zugewiesene Flächen kümmert, weiterhin die Traubeneiche zurückschneiden. Wer Interesse hat in dieser Gruppe ehrenamtlich mit zu wirken, kann sich gerne unter umweltplanung@raunheim.de melden.

(Text: PM Stadt Raunheim)