Schreibwettbewerb im Odenwaldkreis: Erster Platz mit historischem Krimi

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Erfolgreiche Krimi-Autoren: Markus Rödle (Mitte vorn), der den von der Sparkasse Odenwaldkreis gestifteten Hauptpreis gewonnen hat, drei Preisträger des Jugend-Wettbewerbs, Clemens Behrouzi, Hannah Wilde und Elisa Onodje (von links) sowie oben Ralf Schwob (rechts) und Dr. Michael Hüttenberger, der Zweit- und der Drittplatzierte des Erwachsenen-Wettbewerbs. Mit ihnen freuen sich Ute Naas vom Kulturmanagement des Odenwaldkreises, Christof Popp, Leiter Privatkunden der Sparkasse, und der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh (von links). (Foto: Odenwaldkreis)

Einmal mehr ist der Odenwald Schauplatz von Verbrechen geworden – literarisch, versteht sich. Schon zum elften Mal konnten Autorinnen und Autoren am Krimi-Schreibwettbewerb des Odenwaldkreises teilnehmen. Kürzlich fand in der Erbacher Werner-Borchers-Halle die Preisverleihung statt. Der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh dankte allen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben: „Es wurden mehr als 200 spannende Geschichten geschrieben.“ Mit Preisen ausgezeichnet wurden neun Jugendliche (je drei in drei Altersgruppen) sowie drei Erwachsene.

Den ersten Platz beim Erwachsenen-Wettbewerb, verbunden mit einem von der Sparkasse Odenwaldkreis gestifteten Preisgeld von 2.000 Euro, errang Markus Rödle aus Mörfelden. Er setzte sich in der Gunst des Publikums gegen Ralf Schwob aus Groß-Gerau und Dr. Michael Hüttenberger aus Michelstadt durch. Alle drei Autoren hatten aus ihren Krimis gelesen, danach stimmte das Publikum ab. Schwob kam mit „Alte Wunden“ auf den zweiten und Hüttenberger mit „Weinbrunnenfest“ auf den dritten Platz.

Rödles Geschichte mit dem Titel „Stechgroschen“ spielt im Mittelalter; sie erzählt von einer Rache am Erbacher Grafen. Den Hintergrund bildet das so genannte „Recht der ersten Nacht“, das historisch jedoch nicht verlässlich belegt ist. Feudalherren stand es demnach zu, bei einer Hochzeit Untergebener selbst die erste Nacht mit der Frau zu verbringen. Davon konnte sich der Bräutigam im Prinzip freikaufen, mit dem „Stechgroschen“ nämlich.

Auch etliche junge Autor*innen

An dem Schreibwettbewerb nahmen auch wieder etliche junge Autorinnen und Autoren teil. Bei ihnen hatte die Jury die Sieger schon vor der Preisverleihung ausgewählt. Bei den Elf- bis Zwölfjährigen kam Maja Glenk aus Heidelberg auf den ersten Platz, vor Elisa Onodje aus Oberzent und Sebastian Vetter aus Eislingen. In der Altersgruppe 13 bis 15 Jahre gewann Hannah Wilde aus Michelstadt vor Till Kumheer aus Tappenbeck und Piet Henry Köhler aus Pinneberg. Clemens Behrouzi aus Darmstadt hat in der Altersgruppe 16 bis 17 Jahre den besten Krimi geschrieben, gefolgt von Mareile Schmidt aus Lützelbach und Emily Mira Wolf aus Erbach. Von ihnen konnten nicht alle zur Preisverleihung nach Erbach kommen.

Aus dem Kreis der jungen Autorinnen und Autoren lasen Elisa Onodje („Unruhe auf dem Bauernhof“), Hannah Wilde („Wo die Zeit anders tickt“) und Clemens Behrouzi („Der Schatz der Asseln“). Behrouzi hatte bereits im Jahr 2020 den ersten Platz in der Altersgruppe der 13- bis 15-Jährigen gewonnen.

Die Schauplätze aller Krimis mussten mit Blick auf das 50-Jahr-Jubiläum des Odenwaldkreises dieses Mal im Kreisgebiet liegen. 30 Geschichten sind wieder in einer Anthologie erschienen, die auch als E-Book bei BoD bezogen werden kann.

Die Veranstaltung fand mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Kultursommers Südhessen statt.

(Text: PM Odenwaldkreis)