Tigermücke auch im LaDaDi nachgewiesen

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Symbolbild Asiatische Tigermücke (Foto: WikiImages auf Pixabay)

Drei Exemplare der Asiatischen Tigermücke konnten jetzt in Seeheim-Jugenheim nachgewiesen werden. Gemeldet wurden die Tiere von aufmerksamen Bürgern. Die Tigermücke ist in Südostasien heimisch, verbreitet sich allerdings seit Jahren immer mehr in Europa. Der Nachweis von der Asiatischen Tigermücke im Landkreis ist kein Grund zur Sorge oder gar ein Grund zur Panikmache. Dennoch ist es wichtig, den Menschen präventive Maßnahmen aufzuzeigen, um eine Ansiedlung im heimischen Garten und eine Verbreitung der Tigermücke zu vermeiden. Das Hessische Ministerium für Soziale und Integration hat in einem Flyer die wesentlichen Informationen zur Asiatischen Tigermücke zusammengetragen. Außerdem enthalten sind präventive Maßnahmen und Hinweise zur Stechmücke.

Allgemeines und Verbreitung

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt aus Südostasien. Sie verbreitete sich als blinder Passagier in den letzten Jahrzehnten weltweit durch den globalen Handels- und Reiseverkehr. Der Klimawandel und die damit verbundenen immer milderen Winter in unseren Breiten begünstigen die Ansiedlung der Tigermücke, die bereits in zahlreichen südeuropäischen Ländern etabliert ist. Auch in Hessen wurde sie in den letzten Jahren vermehrt nachgewiesen. Sie legt ihre Eier bevorzugt in kleine Wasserstellen, in denen sich Regenwasser sammeln kann, wie Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken oder verstopfte Dachrinnen.

Aussehen

Auffällig ist das schwarz-weiß gestreifte Muster am ganzen Körper und besonders gut sichtbar ist der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken. Die Tigermücke misst etwa 0,5-1 cm. Im Vergleich zu einheimischen Stechmücken ist sie daher eher klein.

Gesundheitsgefährdung

Die Asiatische Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und flugfaul, daher fliegt sie nicht sehr weit (100-200m). Sie ist potenzielle Überträgerin verschiedener Krankheitserreger wie Dengue-, Gelbfieber-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren. Da diese Krankheiten bei uns nicht weit verbreitet sind, ist das Risiko einer Übertragung in Hessen zum aktuellen Zeitpunkt gering. Jedoch werden immer wieder die entsprechenden Krankheitserreger von Reiserückkehrern nach Deutschland eingeschleppt.

Stich einer Tigermücke

Aufgrund der aktuell geringen Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Krankheitserregern besteht bei einem Stich der Tigermücke in Deutschland kein Grund zur Beunruhigung. Entwickeln Sie dennoch wenige Tage nach einem Mückenstich Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sollten Sie zur Abklärung Ihren Hausarzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere nach Auslandsaufenthalten in Verbreitungsgebieten der Tigermücke.

Prävention und Bekämpfung

Der wirksamste und nachhaltigste Schutz vor der Tigermücke und anderen Stechmücken ist, ihnen die Möglichkeit zum Brüten zu nehmen. So kann deren Ansiedelung von vornherein verhindert werden. Vor Beginn des Frühjahrs sollten Sie Ihren Garten, Balkon oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und Wasseransammlungen über den Sommer möglichst vermeiden. Sollten die Maßnahmen zur Vermeidung von Brutstätten wirkungslos sein, um die Verbreitung der Tigermücke zu verhindern, können nach fachlicher Beratung biologische Bekämpfungsmittel eingesetzt werden. Hier stellen B.t.i.-Produkte (Biozide) ein wirksames Mittel dar. Der Wirkstoff (Eiweißkristall) wird aus dem bodenlebenden Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen und tötet gezielt Stechmückenlarven ab. Da B.t.i. auch gegen andere Zweiflügler-Arten schädlich wirkt, ist eine sachgemäße Anwendung unbedingt erforderlich.

Natürliche Gegenspieler

Gartenteiche werden mit der Zeit von einer Reihe natürlicher Fressfeinde der Stechmücken besiedelt. Vor allem räuberische Insekten, wie zum Beispiel Libellenlarven, Wasserkäfer und Wasserwanzen, fressen die Stechmückenlarven. Hier, und ebenso in mit Fischen besetzten Gartenteichen, ist eine Bekämpfung von Stechmücken nicht nötig.

Handlungsempfehlungen

Nicht benutzte Behälter, in denen sich Regenwasser sammeln kann (z.B. Eimer, Gießkanne) entfernen oder umgedreht lagern

Wasser in Planschbecken, Vogeltränken etc. mindestens einmal pro Woche erneuern

Teiche mit Fischen besetzen, sie fressen die Larven

Ungepflegte stehende Wasseransammlungen vermeiden

Regentonnen abdecken und Regenrinnen mehrmals pro Jahr vom Laub befreien

Damit die Eier und Larven der Tigermücke nicht über das Abwasser weiter verteilt werden, abgestandenes Wasser nicht in den Gulli geben, sondern direkt vergießen
Blumentopfuntersetzer, Gießkannen, Regentonnen und Vogeltränken vor einem Umzug gründlich reinigen, so wird eine Verschleppung der Mücken vermieden

Natürliche Gegenspieler fördern: Die in naturbelassenen Gartenteichen lebenden Insekten, wie Libellenlarven, Wasserkäfer und Wasserwanzen, reduzieren Stechmückenlarven effektiv

Bürger*innen können helfen

Die Geschäftsstelle Klimaanpassung im Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen (HLPUG) hat in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ein Tigermücken-Monitoring in Hessen aufgebaut. Die Verbreitung der Tigermücke soll so im Blick behalten und Empfehlungen zum Gesundheitsschutz für zuständige Behörden und die Bevölkerung bereitgestellt werden.

“Unterstützen Sie uns hierbei und melden Sie Ihre Sichtungen und Funde an das HLPUG.
Meldungen per Foto sind insbesondere zielführend, wenn der arttypische weiße Streifen auf dem Rücken (Thorax) der Tigermücke darauf zu sehen ist. Eingefangene Exemplare sollten möglichst nicht zerquetscht werden und können nach Rücksprache mit dem HLPUG auch per Post eingeschickt werden. Wenden Sie sich hierfür gerne an folgende E-Mail-Adresse: klimaanpassung-muecken@hlpug.hessen.de.”

Quelle: Flyer HMSI, abrufbar unter https://soziales.hessen.de/presse/die-asiatische-tigermuecke-breitet-sich-weiter-in-hessen-aus.

(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)