Mülli wirbt für Sauberkeit in Offenbach

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Ab jetzt geht es dem Müll an den Kragen: Christine Herkströter (Leiterin der Ressourcen- und Abfallberatung der Stadtwerke Offenbach), Daniel Krüger (Sachgebietsleiter Ordnungsamt), Dezernent Martin Wilhelm, Christian Loose (stellvertretender Leiter des Eigenbetriebs) und Dezernent Paul-Gerhard Weiß starten die neue Kampagne gegen wilden Müll in Offenbach. (Foto: Monika Müller)

Stadt und Stadtwerke setzen Kampagne gegen Littering mit laufendem Abfallhaufen fort

Es ist ein aufwendiges Geschäft, jeden Tag aufs Neue Offenbach sauber zu halten. Das Aufräumen ist dabei für die Straßenreiniger der Stadtwerke Offenbach nicht das eigentliche Problem. Schwierigkeiten bereiten die Menschen, die achtlos Taschentücher, Masken, Kaffeebecher und Verpackungen auf den Boden, in Grünanlagen und den Rinnstein werfen. Deshalb haben das städtische Ordnungsamt und die Stadtwerke Ende vergangenen Jahres die gemeinsame Kampagne „Respect Offenbach“ gestartet, die auch mit unkonventionellen Mitteln arbeitet. Dafür gehen als Abfälle verkleidete Personen durch den öffentlichen Raum, die den Blick auf eine besondere Müllfraktion lenken. Den Anfang machte Kippi, der giftige Zigarettenstummel. Sein Nachfolger steht jetzt in den Startlöchern: Mülli ist der laufende Abfallhaufen aus Kleinabfällen aller Art. Seinen ersten Auftritt hat er am 21. September bei der Abschlussveranstaltung im Jubiläumsjahr der Kampagne „Sauberhaftes Hessen“ im Offenbacher Wetterpark.

„Wir haben im vergangenen Jahr bereits die Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten wie das illegale Wegwerfen von Kleinabfällen erhöht“, sagt Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. „Aber die Menschen in Offenbach sollen auch darauf hingewiesen werden, wie viel Lebensqualität in einer zugemüllten Stadt verloren geht und einsehen, dass sie dabei mithelfen müssen, ihre Umgebung sauber zu halten. Mit dem originellen Kostüm Mülli möchten wir erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema generieren.“

 Frustrierende Arbeit für Straßenkehrer

Martin Wilhelm, Kämmerer und für den Stadtservice zuständiger Dezernent, weist auf die oft frustrierende Arbeit der Straßenkehrer hin: „Die Mitarbeiter sind kaum mit einer Straße oder der Fußgängerzone in der Innenstadt mit Kehrmaschine und Besen fertig, da liegen auch schon wieder andere Verpackungen oder die besonders unhygienischen gebrauchten Masken auf dem Boden.“ Der Dezernent verwies darauf, dass beispielsweise am Mainufer an sieben Tagen in der Woche der Abfall weggeräumt werden muss, in der Innenstadt sogar zweimal täglich, um dort den Freizeitwert für die Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. „Dies ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Dabei sind dort genügend Abfallbehälter installiert, die es den Passantinnen und Passanten ermöglichen, ihre Abfälle auf legale und richtige Weise zu entfernen“, sagt Wilhelm.

Das Kostüm Mülli soll wie sein Vorgänger Kippi an gut besuchten Orten oder bei Veranstaltungen im Stadtgebiet durch die Leute laufen und weithin sichtbar Aufmerksamkeit für das Thema Littering generieren. „Das Kostüm ist wieder sehr gelungen und ein echter Hingucker“, sagt Christian Loose, stellvertretender Leiter des ESO Eigenbetriebs der Stadt Offenbach. „Auch damit wollen wir im Rahmen der Kampagne „Respect Offenbach‘ darauf hinweisen, wie respektlos es ist, die Aufenthaltsqualität seiner Mitmenschen im öffentlichen Raum durch das achtlose Wegwerfen von Kleinabfällen einzuschränken.“

Mülli wird kleine Geschenke an Passantinnen und Passanten verteilen und dafür werben, dass Kleinabfälle unterwegs in die 1750 Abfallbehälter im Stadtgebiet entsorgt werden sollen. Bei so viel Überzeugungsarbeit sollte es eigentlich nicht mehr passieren, dass Abfälle auf dem Boden landen. Falls doch, kann es teuer werden. Denn die dem Ordnungsamt unterstellte Stadtpolizei achtet mit dem neuen Dreh in der Kampagne wieder verstärkt auf Müllsünder.

Hohes Bußgeld

„Es kann bis zu 250 Euro kosten, wenn Taschentücher, Papierstücke, Masken, Essensreste, Pappbecher und ähnliches auf den Boden geworfen werden“, sagt Frank Weber, Leiter des Offenbacher Ordnungsamtes. „Diese Dinge werden formal in unserem Bußgeld- und Verwarnungskatalog als ‚Gegenstände unbedeutender Art‘ gelistet. In der Menge aber sind sie ein Ärgernis für die gesamte Stadtgesellschaft und rechtfertigen deshalb auch die Strafen.“

Die Kampagne wird nach Mülli mit weiteren Themen fortgesetzt. Im kommenden Jahr werden Hundehaufen ein Thema sein. Ein Kostüm ist bereits in Arbeit.

Wer Kippi und Mülli in Aktion sehen möchte, hat dazu beim Familienfest zum 20-jährigen Bestehen der Kampagne „Sauberhaftes Hessen“ am Mittwoch, 21. September, 11 Uhr, im Offenbacher Wetterpark Gelegenheit. Veranstalter ist das Hessische Umweltministerium.

Mehr Informationen zur Kampagne unter www.offenbach.de/respect.

(Text: PM Stadt Offenbach)