Groß-Gerau: Wette veranschaulicht energetischen Effekt von Gebäudedämmung

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Sind gespannt auf die Antworten der Teilnehmer*innen an der Eisblockwette: Sven Christiansen - Fachbereichsleiter Regionalentwicklung, Wirtschaft, Klimaschutz und Umwelt -, Stephanie Karliczek, Markus Huber und Dr. Marta Wachowiak vom dazugehörigen Fachdienst Klimaschutz sowie Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer (von links). (Foto: Kreisverwaltung)

„Es ist das Gebot der Stunde: Wir müssen weniger Energie verbrauchen. Energetische Sanierung von Häusern ist dabei ein wichtiger Mosaikstein im großen Ganzen. Das wollen wir mit unserer Eisblockwette anschaulich demonstrieren“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer am gestrigen Dienstag, 20. September, beim offiziellen Startschuss zur Wette.

Der Wettaufbau sieht wie folgt aus: Zwei kleine Häuser mit roten Dächern stehen vor dem Landratsamt Groß-Gerau. Sie wurden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Verfügung gestellt und am Dienstag mit je einem Eisblock gefüllt, der aus 180 Litern gefrorenen Wassers besteht; die Eisblöcke wurden bei der Firma Nordfrost bei minus 23 Grad erzeugt.

Nun bleibt das Eis neun Tage in den verschlossenen Häuschen – eines davon ist nicht gedämmt, ein anderes hat gedämmte Wände und Decke, zudem eine dreifachverglaste Tür. „Wir wollen wissen, wie viel Liter Schmelzwasser in jedem der beiden Häuser nach Ablauf der Frist entstanden sind“, so Walter Astheimer. Das Geheimnis wird am Donnerstag, 29. September, um 10 Uhr vorm Landratsamt gelüftet. Der Erste Kreisbeigeordneter spielt schon mal mit: Er tippte spontan, dass im ungedämmten Häuschen 120 Liter Schmelzwasser entstehen, im gedämmten dagegen nur 28 Liter.

Mitwetten ist erwünscht

Wer mitmachen will, findet unter https://klima.kreisgg.de weitere Infos. Auch zu den drei Hauptpreisen: eine Woche E-Bike oder Lastenrad leihen und ausprobieren, eine hochwertige Kühlbox und ein Baumarkt-Gutschein.

„Mit der Eisblockwette wollen wir deutlich machen, wie wichtig es ist, seine Immobilie gut zu isolieren“, betont Walter Astheimer. Eine wirksame Dämmung gerade auch in älteren Häusern verringere den Energieverbrauch und damit auch Kosten. „Das schont die Umwelt, den Geldbeutel und hilft beim Ausstieg aus fossiler Energieversorgung.“ Auch viele kleinere Maßnahmen haben Wirkung, betonte Walter Astheimer, der auf die Beratungsangebote des Kreises sowie die mögliche Nutzung von Fördermitteln aufmerksam machte.

Nach aktuellem Stand verbucht Deutschland pro Jahr Treibhausgas-Emissionen in Höhe von insgesamt etwa 739 Millionen Tonnen Äquivalenten an Kohlendioxid (CO2e). Ein- und Zweifamilienhäuser haben daran auf Basis einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) einen Anteil von ungefähr 110 Millionen Tonnen CO2. Ein Grund dafür: Fast zwei Drittel der Gebäude in Deutschland wurden vor 1977 errichtet – und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Erst danach gewann zum Beispiel die Dämmung von Wänden, Dach und Kellerdecken an Bedeutung.

Weitere Informationen finden sich auf den Seitenwänden der kleinen Modellhäuser. Zur Wette und zu Angeboten des Kreises Groß-Gerau gibt auch Markus Huber vom Fachdienst Klimaschutz Auskunft: unter Telefon 06152/989-249 oder m.huber@kreisgg.de.

(Text: Kreis Groß-Gerau)