Odenwaldkreis: Behördenleitung unterstützt Jugendamt

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(Symbolfoto: Pixabay)

Landrat Frank Matiaske und der Dezernent für Schule und Jugend, Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis, treten entschieden dem Eindruck entgegen, das Jugendamt könne seinen Aufgaben, besonders jenen zum Schutz von Kindern, nicht ausreichend nachkommen. „Der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamts hatte und hat gemeinsam mit dem Leiter des Jugendamts mögliche Kindeswohlgefährdungen klar im Blick“, betonen sie angesichts einer jüngst öffentlich gewordenen Debatte um die Arbeit jener Abteilung.

Die angespannte Personalsituation im Allgemeinen Sozialen Dienst, kurz ASD, sei schon seit mehr als einem Jahr bekannt und es seien zusammen mit dem Kreisausschuss und dem Personalamt mehrere Maßnahmen ergriffen worden, hebt Grobeis hervor. So ist bereits im Jahr 2019 eine zusätzliche Planstelle geschaffen worden. Aufgrund steigender Fallzahlen wurden im Jahr 2021 zwei weitere Planstellen beantragt und vom Kreisausschuss genehmigt. Darüber hinaus wurde eine studentische Hilfskraft eingesetzt, die nach ihrem Studienabschluss direkt übernommen wurde. In der Folge wurde wieder eine studentische Hilfskraft eingesetzt, welche die Fachkräfte durch unterschiedlichste Tätigkeiten unterstützt. Zusätzlich wurde im Frühjahr 2022 eine Verwaltungskraft für den ASD eingestellt. Das entspricht insgesamt einer Stellenausweitung im ASD von rund 30 Prozent.

„Damit zeigen wir, wie wichtig uns die Arbeit des ASD ist“, so Grobeis. Von politischer Seite seien Forderungen aus dem Jugendamt nie abgelehnt worden. Zugleich sei es wegen des massiven Fachkräftemangels nicht leicht, Stellen schnell zu besetzen, betonen Matiaske und Grobeis.

Auch in Allgemeinen Sozialen Diensten anderer Jugendämter in Hessen gebe es personelle Engpässe, so Matiaske. „In vielen Landkreisen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Überlastungsanzeigen gestellt.“ Das Problem jener Engpässe hänge auch mit dem Bundesteilhabegesetz zusammen, ergänzt Matiaske. Dadurch sind in sehr großem Umfang zusätzliche Aufgaben auf alle hessischen Jugendämter zugekommen, die die gleichen oder ähnlichen Stellen-Qualifikationen voraussetzen wie der ASD. Der bereits vorher herrschende Fachkräftemangel in diesem Bereich hat sich dadurch deutlich weiter verschärft.

Im letzten Quartal gab es im Odenwaldkreis neun latente und fünf akute Fälle von Kindeswohlgefährdung. Matiaske und Grobeis wissen um die herausfordernde Arbeit im ASD. „Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in unserem Landkreis mit viel Engagement zum Wohl von Kindern und ihren Familien Großes leisten.“

Um die Arbeit im ASD des Odenwälder Jugendamts zu verbessern, hat Grobeis bereits vor Wochen ein externes Organisationsgutachten angestoßen, das nun zeitnah ausgeschrieben wird. Es soll Ansätze von internen Klärungsversuchen aufgreifen und zum Erfolg führen.

(Text: PM Odenwaldkreis)