Lausige Zeiten – es kann jeden treffen!

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Symbolbild Kopflaus (Foto: Olivierlevoux auf Pixabay)

Präventionsprogramm des Kreises Bergstraße bietet neue Wanderausstellung zum Thema Kopfläuse an

Herbst- und Winterzeit ist oft auch „Läusezeit”. Besonders leicht verbreiten sich Kopfläuse in Kindergärten und Schulen, diese sind auch verpflichtet, entsprechende Fälle zu melden. Beim Bergsträßer Gesundheitsamt sind 2019 417 Meldungen eingegangen, 2020 waren es 126, 2021 wurden 128 Fälle gemeldet und 2022 gab es bisher 68 Meldungen. Dr. Alexander Beile, Leiter des Bergsträßer Gesundheitsamtes weist darauf hin, dass die Anzahl der eingehenden Meldungen von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, unter anderem könnten die Abstandsregeln während der Coronavirus-Pandemie hier zuletzt einen positiven Nebeneffekt erzielt haben. Generell ist jedoch von einer Dunkelziffer auszugehen, da das Vorkommen von Läusen oft fälschlicherweise als Hygieneproblem gesehen wird und somit schambesetzt ist.

Gängige Vorurteile abbauen

Um die gängigen Vorurteile abzubauen und die Bergsträßerinnen und Bergsträßer über dieses Thema aufzuklären, wurde das umfangreiche Präventionsprogramm des Kreises um eine neue, informative Wanderausstellung zum Thema Kopfläuse ergänzt. Die Ausstellung, welche aktuell aus 17 A3-Folien besteht, erlaubt Einblicke in die mikroskopische Welt der Läuse und Nissen. Zum Gelingen der Ausstellung trägt auch ein Perückenmodell bei, welches anschaulich zeigt, wie Nissen an den Haaren kleben bleiben und wie die Larven schlüpfen. Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Kreises Diana Stolz dankt dem Gesundheitsamt für ihre Initiative, Menschen mit der Thematik vertraut zu machen, ohne Angst zu erzeugen: „Eine geeignete Information für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrpersonal und Kinder ist wichtig. Nur so kann Ängsten entgegengewirkt und einer Weiterverbreitung in Schule, Kindergarten und Familie vorgebeugt werden. So können Vorurteile ausgeräumt werden.“

Die Übertragung der Kopfläuse erfolgt von Haar zu Haar. Gegenstände und Kleidungsstücke spielen eine untergeordnete Rolle. Läuse setzen sich nicht dauerhaft in Betten oder Mützen fest, sondern suchen schleunigst einen geeigneten Wirt, um Blut zu saugen, da sie innerhalb weniger Stunden Nahrung brauchen. Besonders häufig sind Kinder zwischen acht und neun Jahren betroffen, denn gerade diese Altersgruppe steckt wohl die Köpfe gern eng zusammen.

Wirksame Produkte aus der Apotheke

Erwachsene Läuse werden durch eine geeignete Behandlung abgetötet, deshalb dürfen Kinder nach einer solchen Anwendung am nächsten Tag wieder in die Schule oder den Kindergarten gehen. In der Apotheke gibt es verschiedene als wirksam anerkannte Produkte. Diese sind auf Rezept, dann übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Einkaufskosten, oder auch rezeptfrei erhältlich. Nach acht bis zehn Tagen muss die Behandlung jedoch wiederholt werden, weil dann eventuell überlebende Nissen zu erwachsenen Läusen herangereift sind.

An der Wanderausstellung interessierte Einrichtungen können sich gerne bei Nadja Niestroj melden: 06252/15 55141, Nadja.Niestroj@kreis.bergstrasse.de.

(Text: PM Kreis Bergstraße)